Quartalszahlen von HTC: Vive-Hersteller schreibt deutliche Verluste
Auch nach den Umstrukturierungen bei HTC zu Jahresbeginn fällt das letzte Quartalsergebnis ernüchternd aus: Umgerechnet 270 Millionen Euro Verlust verbuchte das Tech-Unternehmen im vierten Quartal 2017.
Das jüngst abgelaufene vierte Finanzquartal 2017 verlief für HTC trotz des Weihnachtsgeschäfts nicht ermutigend: Bei einem Umsatz von 15,7 Milliarden New Taiwan Dollar lag der Nettoverlust bei 9,8 Milliarden New Taiwan Dollar. Umgerechnet sind das etwa 337 Millionen US-Dollar.
Noch nicht mit eingerechnet sind allerdings die 1,1 Milliarden US-Dollar von Google für die Übernahme des für die Pixel-Smartphones verantwortlichen Teams im Herbst letzten Jahres. Verbucht wird das Geld erst im ersten Quartal 2018. Es soll in "aufstrebende Technologien" wie VR reinvestiert werden und auf HTCs zukünftige Marktposition einzahlen.
___STEADY_PAYWALL___Schwieriger Smartphone-Markt
Neben VR-Technologie wie HTC Vive und Vive Pro fertigt HTC weiterhin Smartphones. Ein hart umkämpfter Markt, auch in HTCs asiatischer Heimat. Die bereits bekannt gegebenen Umsatzzahlen für Januar und Februar 2018 sprechen nicht für einen baldigen Aufschwung: Circa 117 Millionen US-Dollar und 90 Millionen US-Dollar sind die niedrigsten Monatsumsätze des Unternehmens seit 2006.
HTC begründet das schlechte Ergebnis mit vielen Faktoren wie starkem Wettbewerb, den sinkenden Verkaufspreisen, Abschreibungen und dem Produktmix, jedoch ohne die einzelnen Punkte zu konkretisieren. Der vollständige Bericht kann auf den Seiten von HTC nachgelesen werden.
Virtual Reality mit Vive Focus und Vive Pro
Neue Produktankündigungen von HTC bezogen sich zuletzt - vom kommenden Smartphone-Topmodell HTC U12+ abgesehen - größtenteils auf Virtual Reality. Erst vor wenigen Tagen wurde das neue Spitzenmodell Vive Pro für 879 Euro angekündigt. Der Preis der Standard-Vive der ersten Generation fiel auf 599 Euro. Seit Anfang des Jahres wird in China außerdem die autarke Einsteigerbrille Vive Focus verkauft, die im Laufe des Jahres für internationale Märkte erscheint.
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Vive Focus benötigt als autarke VR-Brille keinen PC und wird wohl trotz aufwendigerer Technik mit der günstigeren Oculus Go konkurrieren. In China ist die HTC-Brille zu Preisen ab umgerechnet 600 US-Dollar erhältlich (Oculus Go: 199 US-Dollar).
Einen allzu großen Anteil an HTCs Umsatz dürften VR-Brillen (noch) nicht ausmachen, dafür ist der Markt noch zu klein. Auf die jeweiligen Unternehmensbereiche schlüsselt HTC seine Ergebnisse allerdings nicht auf und nennt auch keine konkreten Verkaufszahlen.
HTC versucht sich zusätzlich als Investor in die VR- und AR-Branche und kurbelte in den letzten Jahren verschiedene Förderprogramme an. Erst kürzlich legte das Unternehmen einen neuen Technologie-Fonds gemeinsam mit der chinesischen Regierung auf.
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