Retropolis 2: Dieses VR-Spiel führt mich in meine Kindheit zurück

Retropolis 2: Dieses VR-Spiel führt mich in meine Kindheit zurück

Retropolis 2 versetzt mich mit seiner Point-and-Click-Mechanik in meine frühen Tage vor dem Computer zurück. Wie spielt sich das VR-Film-Noir-Adventure?

Ich bin mit den klassischen Point-and-Click-Adventures von Sierra und Lucas Arts aus den späten Achtzigern und frühen Neunzigern aufgewachsen. Monkey Island ist immer noch eine meiner absoluten Lieblingsspielreihen.

Heute spiele ich zwar kaum noch Adventures, aber Retropolis 2: Never Say Goodbye hat mich sofort angesprochen. Ein Point-and-Click-Adventure in VR? Das muss ich ausprobieren.

In Retropolis 2: Never Say Goodbye schlüpft ihr in die Rolle des Robo-Detektivs Philip Log. In klassischer Point-and-Click-Manier löst ihr Rätsel, trefft auf zwielichtige Gestalten und werdet Teil einer düsteren Geschichte um eine mysteriöse Femme Fatale.

Ich habe die erste Episode des vierteiligen VR-Adventures gespielt und verrate, was euch erwartet.

Film Noir trifft Point and Click in VR

Never Say Goodbye knüpft nahtlos an die Geschehnisse des ersten Teils an. Wer, wie ich, The Secret of Retropolis verpasst hat, wird sich trotzdem sofort zurechtfinden.

Das Intro erzählt in kurzen atmosphärischen Einblendungen, was sich seit dem Ende des ersten Teils zwischen Philip und Jenny Montage ereignet hat und die anschließende Startsequenz stellt wichtige Charaktere kurz vor.

Zur Story: Jenny wird entführt und bittet Philip in einem Telefongespräch kurz davor um Hilfe. Dieser versucht sofort, sie aufzuspüren, tritt aber bei den Ermittlungen auf der Stelle. Er gibt sich dem Alkohol hin und ist besessen davon, Jenny zu finden.

Wie aus dem Nichts taucht ein alter Polizeikollege mit einem merkwürdigen Hinweis auf. Schon bald bekommt es der Detektiv mit dem Phantom „Magician“ zu tun, das in Retropolis als Untergrund-Mythos gilt und hinter Jennys Verschwinden stecken könnte.

VR-Detektive ermitteln im Sitzen

Die Steuerung von Retropolis 2: Never Say Goodbye ist komplett auf das Spielen im Sitzen ausgelegt. Aus einer fixen Perspektive kann ich die Umgebung erkunden und Gegenstände kombinieren, um Rätsel zu lösen und weiterzukommen. Ein typisches Point-and-Click-Adventure also. Charmant: Wenn ich auf einen Gegenstand zeige und den Trigger drücke, ertönt das Klicken einer Computermaus.

Die ersten Rätsel sind nicht allzu anspruchsvoll, was den Einstieg erleichtert und dem Plot-Aufbau dient. Doch sobald der Magician auftaucht, wird es knifflig. Ich finde mich in einem fünfstöckigen Leuchtturm wieder, der wie ein Escape Room aufgebaut ist. Auf jeder Etage muss ich Umgebungs- und Schalter-Rätsel lösen, die miteinander verbunden sind oder aufeinander aufbauen.

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Point and Click-Feeling mit Aussetzern

Das Spiel gibt dabei keinerlei Hinweise oder Hilfestellungen. Ich muss mich also ganz auf mein detektivisches Talent und meine Knobelerfahrung aus den 90er-Jahre-Adventures verlassen und fühle mich in meine Anfänge mit Maus und Tastatur zurückversetzt.

Einen kleinen Wermutstropfen gibt es allerdings: Zwischendurch muss ich bestimmte Gegenstände in einer Art Virtual Reality freischalten. Dort ist eine Tafel in Rechtecke unterteilt, die durch Anklicken von Schwarz auf Weiß umgeschaltet werden können.

Jedes Rechteck schaltet gleichzeitig bis zu drei weitere Rechtecke um. Ich muss also die Zusammenhänge und die richtige Reihenfolge herausfinden, um die gesamte Tafel von Schwarz auf Weiß zu bekommen. Rubik's Cube lässt grüßen. Diese Passagen reißen mich allerdings aus dem Geschehen, wollen nicht so recht ins Gesamtbild passen und sind eher nervig als herausfordernd.

Anspiel-Fazit: Spaßiger Noir-Krimi mit Potenzial

Grafisch und technisch reißt Retropolis 2: Never Say Goodbye keine Bäume aus und das muss es auch nicht. Der reduzierte Comic-Look sorgt für eine glaubwürdige Welt und baut eine stimmungsvolle Film-Noir-Atmosphäre auf. Lediglich die teilweise ruckeligen Animationen der Roboter und die nicht immer optimal abgemischten Stimmen stören in dieser frühen Early-Access-Version gelegentlich noch die Immersion.

Alles in allem hatte ich aber meinen Spaß mit der ersten Episode von Retropolis 2: Never Say Goodbye. Die Rätsel sind angenehm knifflig und die Story hat mich gefesselt. Da es noch keinen Erscheinungstermin für die restlichen Episoden gibt, werde ich jetzt erst einmal den ersten Teil nachholen. Für Meta Quest 2 gibt es The Secret of Retropolis derzeit für knapp 5 Euro (regulär 9,99 Euro).

  • Wichtiger Hinweis: Die Entwickler haben mich darauf aufmerksam gemacht, dass es derzeit einen Fehler gibt, der dazu führt, dass keine Texte in den Dialogfeldern angezeigt werden. Dieser Fehler tritt nur auf, wenn die Sprache eurer VR-Brille auf Deutsch eingestellt ist. Schaltet ihr auf Englisch um, erscheinen die Texte wieder. Der Bug wird demnächst durch einen Patch behoben.

Was ist in der Early Access-Version von Retropolis 2 enthalten?

Wer das Detektiv-Abenteuer auf der Meta Quest 2 spielen möchte, kann sich die Early Access-Version über das App Lab kaufen. Dafür verlangt das Entwicklerstudio Peanut Button inklusive Season Pass knapp 25 Euro.

Bislang steht euch nur die erste von vier Episoden zur Verfügung, die euch zwischen ein und zwei Stunden beschäftigen soll. Die folgenden drei Episoden sowie weitere noch nicht angekündigte Inhalte will das Studio dann per Update nachreichen.

Wer sich beeilt, kann Retropolis 2: Never Say Goodbye aber auch kostenlos ausprobieren. Während des Steam Next Fests gibt es eine Gratis-Demo für PC-VR.

Quellen: Meta Quest Store