Ex-Valve-Evangelist: Ohne Facebook wäre VR "ein dunkler Ort"
Valves ehemaliger Virtual-Reality-Evangelist Chet Faliszek hält Facebooks Bezuschussung des VR-Marktes für "hilfreich" - auch wenn sie für Probleme sorgt.
Im Mai 2017 stieg Faliszek bei Valve aus, nachdem er die Jahre zuvor das VR-Geschäft rund um SteamVR und HTC Vive ankurbelte. Er positionierte sich als VR-Evangelist und Ansprechpartner zu Valves VR-Aktivitäten.
Mittlerweile ist Faliszek Mitgründer des Spielestudios "Stray Bombay", das den Gaming-Markt mit Künstlicher Intelligenz aufmischen will. Die genauen Gründe für seinen Abschied bei Valve sind nicht bekannt.
Den VR-Markt hat Faliszek weiter im Blick: Zuletzt äußerte er sich auf der kanadischen Entwicklerkonferenz Reboot Develop Red zur Marktsituation (via Gamesindustry).
Er beschreibt einen fundamentalen Wechsel im Geschäftsmodell bei Spielestudios, speziell bei VR und AR: Studios verdienten Geld mit der Spieleentwicklung, weil sie von Technologieunternehmen wie Facebook dafür bezahlt würden - nicht, weil sie ihre Spiele erfolgreich verkauften.
Für kleine Entwicklerstudios sei diese Situation ein Risiko, weil sie ein langfristig ausgerichtetes Geschäftsmodell verhindere. Sie lebten stattdessen von der Hand in den Mund.
VR: Ohne Facebook-Moos nix los?
Klar ist, dass Facebooks teure Übernahme von Oculus VR 2014 der VR-Branche als Initialzündung diente. Im Fahrwasser von Facebooks Investitionen wollten plötzlich viele Unternehmen mitwachsen und -verdienen.
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Laut Faliszek wurde der VR-Markt durch Facebooks Geld jedoch aufgebläht. Speziell die Spieleentwicklung für VR sei teurer geworden, als sie hätte sein müssen - mit Ausnahmen von Überraschungserfolgen wie "Beat Saber".
Facebooks Investitionen seien jedoch insgesamt "hilfreich" gewesen: "VR wäre ohne diese Gelder jetzt an einem sehr dunklen Ort", sagt Faliszek.
Problematisch sei, dass sich VR-Entwickler permanent fragen müssten, was passiert, wenn Facebook die Investitionen stoppt. Auf diese Frage existiere keine gute Antwort, so Faliszek - außer "gute Spiele zu entwickeln".
Dass sein eigenes Studio in KI statt VR macht, liegt auch an Faliszeks kritischem Blick auf die Marktsituation: "Ich mag VR immer noch, aber das ist keine Basis für eine erfolgreiche Unternehmung. Bei VR braucht man Investitionen oder muss bezahlt werden, um Inhalte zu entwickeln ... so wollte ich nicht leben", sagt Faliszek. Er bevorzuge ein langfristig lukratives Geschäftsmodell, das Freiraum schaffe für weitere Unternehmungen.
Titelbild: Valve
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