Oculus Rift: Tipps für Virtual-Reality-Einsteiger

Oculus Rift: Tipps für Virtual-Reality-Einsteiger

Ab sofort ist Oculus Rift auch im deutschen Einzelhandel und in Online-Shops verfügbar. Ihr habt die VR-Brille gerade frisch geliefert bekommen oder aus dem Laden mitgenommen und fragt euch nun, worauf ihr achten müsst? Wir haben einige Tipps und Tricks für Oculus Rift und Virtual-Reality-Einsteiger gesammelt.

Fehlen Oculus Touch in der Box?

Wenn ihr die Verpackung öffnet und dort nur ein herkömmliches Gamepad statt 3D-Controllern findet, dann ist das kein Fehler der Logistikabteilung von Oculus VR. In der Tat gehört derzeit nur ein herkömmliches Microsoft Xbox-Gamepad für Windows zum Lieferumfang. Wer schon eines besitzt, kann das neue Pad getrost verkaufen und holt so ein paar Euro vom Verkaufspreis wieder rein.

Die 3D-Controller Oculus Touch erscheinen am 6. Dezember und kosten 199 Euro. Versandkosten kommen nicht hinzu. Die Controller können ab sofort direkt auf der Webseite von Oculus VR oder bei Amazon vorbestellt werden. Oculus bietet ergänzend ein Bundle bestehend aus der Rift-Brille und den Touch-Controllern an.

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Wir empfehlen den Kauf dringend: Erst mit Oculus Touch wird Oculus Rift ein vollständiges VR-System, das dreidimensionale Interaktion im virtuellen Raum ermöglicht. Dank spezieller Sensoren im Gehäuse können die 3D-Controller sogar Bewegungen des Daumens und des Zeigefingers erkennen. Mittel- und Ringfinger sowie der kleine Finger werden zu einer dritten Einheit zusammengefasst. Das verbessert die gefühlte Handpräsenz in Virtual Reailty.

Über 30 Spiele und Anwendungen hat Oculus speziell für die Touch-Controller in Entwicklung. Über kurz oder lang dürfte sich das neue Eingabegerät als Standard etablieren und könnte so etwas wie die Maus für VR-Computer werden.

Letzte Aktualisierung am 26.04.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API / Preis inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten

Unbedingt die Linsen schonen

Der wohl wichtigste Punkt: Geht extrem vorsichtig mit den Linsen der VR-Brille um. Achtet unbedingt darauf, dass ihr Oculus Rift nicht so ablegt, dass durch die Linsen Sonnenlicht auf die Displays fällt, beispielsweise indem ihr die VR-Brille auf der Fensterbank parkt. Das Sonnenlicht wird durch die Linsen verstärkt und kann den eingebauten Displays dauerhaft Schaden zufügen.

Um zu verhindern, dass Kratzer in das Linsenglas kommen, solltet ihr die Rift-Brille möglichst gut vor Staub schützen. Am besten legt ihr sie nach der Nutzung in die Verpackung zurück oder wählt eine andere geschlossene Hülle - vielleicht einen Rucksack oder den alten Turnbeutel.

Die modische Variante: Besorgt euch einen Glaskopf, den man normalerweise als Kopfhörerständer verwendet. Dem könnt ihr die VR-Brille einfach aufsetzen und die Linsen sind perfekt geschützt. Noch dazu sieht es cool aus (siehe Titelbild). Mit einem Plastikkopf könnte es Probleme mit dem Näherungssensor geben.

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Oculus Rift richtig aufsetzen

Zum Thema Tragekomfort: Wenn ihr nicht wie wild durch die Wohnung springt, gibt es absolut keinen Grund, die Brille zu sehr festzuschnallen. Wenn sie auf der Vorderseite drückt, dann habt ihr die Befestigung wahrscheinlich zu eng eingestellt. Zieht die VR-Brille lieber wie einen Hut oder eine Baseballcap auf. Achtet darauf, dass die hintere Befestigung am unteren Teil eures Hinterkopfes den größten Teil des Gewichts hält - das entlastet Wangenknochen und Augenpartie und verhindert hässliche Druckstellen im Gesicht.

Oculus Home einrichten

Wenn ihr Oculus Home das erste Mal installiert habt, solltet ihr direkt in den Optionen einstellen, dass auch externe Apps starten. Die Einstellung findet ihr nur in der 2D-Desktop-Version von Oculus Home, nicht, wenn ihr die VR-Brille auf dem Kopf tragt. Klickt dazu auf das Zahnrad in der rechten oberen Ecke, dann auf "Settings" und anschließend auf der linken Seite auf "General". Bei dem Menüpunkt "Unknown Sources" setzt ihr dann einen Haken. Keine Angst vor der Warnmeldung: Euch oder eurer VR-Brille passiert nichts. Aber nur wenn diese Einstellung aktiviert ist, könnt ihr Inhalte in Steam VR oder aus anderen externen Quellen mit Oculus Rift abspielen.

Diese Checkbox macht Sweeney wütend. Er glaubt, dass Oculus VR so die eigenen Inhalte bevorzugt behandelt. BILD: Oculus VR (Screenshot)

Diese Checkbox müsst ihr checken, wollt ihr auch Apps aus anderen Quellen entdecken! BILD: Oculus VR (Screenshot)

Man kann Oculus Home auch mit seinem Facebook-Account verknüpfen. Eine Option dafür findet man bei den Account-Einstellung und verknüpften Accounts. Fügt man bei Facebook neue Freunde hinzu, wird die Freundesliste bei Oculus Home automatisch aktualisiert. Der fiktionale Nickname bei Oculus Home wird durch den bei Facebook angegebenen Namen ersetzt – bei vielen Nutzern dürfte das der Klarname sein. Unabhängig von der Privatsphäre-Einstellung bei Oculus Home kann man von anderen Facebook-Nutzern unter dem Klarnamen gefunden werden.

Positionierung der Trackingkamera

Auch wenn ihr das Trackingsystem präzise eingemessen habt, könnt ihr anschließend die Trackingkamera problemlos verschieben. Die meisten Anwendungen erkennen das automatisch und justieren das Bild entsprechend. Für viele Apps ist es sogar notwendig, die Kamera neu auszurichten: Beispielsweise soll das kostenlose Launchspiel "Farlands" im Stehen gespielt werden und den Kurzfilm "Henry" der Oculus-Story-Studios schaut man für maximale Immersion auf dem Boden sitzend.

Zieht die Trackingkamera an den Rand der Schreibtischkante und richtet einfach den Kopf der Kamera in eure ungefähre Blickrichtung aus. Wenn ihr dann noch ein paar Schritte Abstand nehmt, ist der Trackingwinkel optimal und das System sollte die Bewegungen stets verlässlich erkennen, ohne, dass ihr zu den Seiten die Trackingfläche verlasst.

Steht ihr weit genug von der Trackingkamera entfernt, sind sogar kleine "Room-Scale-VR"-Erlebnisse möglich, bei denen ihr ein paar Schritte in alle Richtungen machen könnt. Die 3D-Controller Oculus Touch werden mit einer zweiten Trackingkamera ausgeliefert, die den Umfang der Trackingfläche zusätzlich erweitern.

In einem kommenden Software-Update implementiert Oculus VR zusätzlich das "Guardian"-System, das euch die Grenzen der Trackingfläche anzeigt, sobald ihr euch diesen nähert. Aktuell fehlt diese Anzeige noch, was dazu führen kann, dass man etwas orientierungslos in der Virtual Reality herumstolpert und gegen Wände und - vorzugsweise - Tische rennt.

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Oculus Rift mit Steam nutzen

Wollt ihr die Oculus-Rift-Brille mit Steam VR nutzen, müsst ihr neben dem Oculus-Setup auch die Konfiguration der Valve-Plattform durchlaufen - ja, auch wenn ihr HTC Vive nicht besitzt. Wählt dafür im Steam-VR-Setup vorerst die Einrichtungsvariante "Stehend".

Einige VR-Apps bei Steam bieten beim Start die Option, mit Steam VR für HTC Vive oder im "anderen Modus" zu starten - der ist dann speziell für Oculus Rift geeignet. Ihr könnt aber auch die Steam-VR-Umgebung ganz normal mit der Rift-Brille nutzen. Oculus Home muss allerdings immer im Hintergrund laufen. Bei Steam seht ihr in den Beschreibungen auf den Spiele- und App-Seiten, ob die Anwendung mit Oculus Rift kompatibel ist.

Steam zeigt euch, mit welchen VR-Brillen eine Anwendung kompatibel ist.

Steam zeigt euch, mit welchen VR-Brillen eine Anwendung kompatibel ist.

Apropos Steam VR: Manche Entwickler geben kostenlose Keys für Oculus Home dazu, wenn man eine App bei Steam VR kauft. Besonders gerne sieht Valve das aber nicht. Falls es euch wichtig ist, dass ihr die App auf beiden Plattformen nutzen könnt, dann schreibt doch einfach mal die Entwickler an. Manchmal hat man Glück.

Was ist das längliche Ding in der Oculus-Rift-Verpackung?

Habt ihr auch dieses seltsame längliche Ding in der Oculus-Box gefunden? Auch wenn man es nicht direkt erkennt, das Teil ist ein Schraubenzieher. Gebraucht wird er, um die vorinstallierten Kopfhörer abzuschrauben - für den Fall, dass ihr lieber eure eigenen, hochwertigen Kopfhörer nehmen wollt. Die integrierten Ohrmuscheln der CV1 sind zwar nicht verkehrt und es ist praktisch, dass man keine zusätzlichen Kabel rumfliegen hat, aber mit richtigen Highend-Kopfhörern können sie nicht mithalten.

In der Originalverpackung von Oculus Rift verstecken sich außerdem zwei Oculus-Aufkleber und ein Reinigungstuch für die Linsen. Beim ersten Auspacken kann man das schnell übersehen.

360-Videos mit Oculus Rift ansehen

Wenn ihr eigene Videos im Oculus-Kino ansehen wollt, dann müsst ihr diese zuvor im Video-Ordner euers Windows-Benutzerkontos speichern. Dort sollte bereits ein Ordner "360-Videos" angelegt sein.

Einfacher klappt das Video schauen mit der App "Virtual Desktop". In der App ist ein Video-Player integriert, der sowohl eigene 2D-, 3D- und 360-Inhalte als auch YouTube-Videos abspielt. Das klappt deutlich besser als mit der Oculus-Software. Eine weitere gute Alternative und noch dazu kostenlos ist der Videoplayer "Whirlgig", der auch mit der aktuellen Oculus Runtime läuft. Den Download gibt es hier.

Altersfreigabe für Oculus Rift

Die offizielle (aber nicht bindende) Altersfreigabe für Oculus Rift ist "ab 13 Jahren". Da es bisher kaum Erfahrungen zur  physischen (bspw. Motorik, speziell Augen) und psychischen Langzeitwirkung von VR-Inhalten gibt, ist diese vorsichtige Herangehensweise wahrscheinlich sinnvoll. Besondere Sorgfalt sollte man in jedem Fall bei der Auswahl der Inhalte walten lassen, denn die Wirkung von Virtual Reality kann viel intensiver sein als bei traditionellen Bildschirmmedien. Das kostenlose Rift-Spiel "Farlands" ist gegebenenfalls auch für jüngere VR-Enthusiasten geeignet.

Probleme mit Motion Sickness

Leider gibt es bei einigen Spielen und Anwendungen noch immer Probleme mit Motion Sickness. Sobald die Bewegung mit dem Joystick gesteuert wird und flüssig animiert ist, kann die Bewegungsübelkeit auftreten. Ob und wie stark, das hängt vom Spiel und vom Spieler ab.

Viele Spiele und Apps setzen daher auf ungewöhnliche Fortbewegungskonzepte via Teleport oder in ruckhaften Einzelbildern. Mit dieser Einschränkung müssen sowohl VR-Spieler als auch -Spielentwickler noch leben.

Eine teilweise Linderung werden die Oculus-Touch-Controller bringen. Diese lösen zwar die VR-Übelkeit bei künstlicher Fortbewegung nicht auf, erlauben aber völlig neue Spiel- und Appkonzepte, bei denen garantiert niemandem schlecht wird. Manchen Menschen helfen Ingwerbonbons dabei, die Übelkeit etwas zu mildern.

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Oculus Rift an die Kabelbox von HTC Vive anschließen

Wer beide VR-Brillen für den PC besitzt, muss nicht jedes Mal hinter den Rechner krabbeln, um die Kabel auszutauschen. Auch Oculus Rift läuft mit der mitgelieferten Kabelbox von HTC Vive. Allerdings ist dafür meist ein Reset notwendig. Dafür reicht es, wenn man kurz den Stromadapter an der Rückseite der Kabelbox herauszieht, die Rift-Brille anschließt und die Box dann wieder mit dem Strom verbindet. Auf die gleiche Art funktioniert natürlich auch der Wechsel von Oculus Rift zurück auf HTC Vive.

| Featured Image: VRODO