Oculus Quest am PC: Erste positive Tests zu Oculus Link

Oculus Quest am PC: Erste positive Tests zu Oculus Link

Die wohl größte Überraschung auf der Oculus Connect 6 ist Oculus Link, eine kabelgebundene PC-Unterstützung für Oculus Quest. Sie macht die autarke VR-Brille zu einer PC-VR-Brille. Nun gibt es erste, positive Eindrücke von Testern.

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Oculus Link wird im November als Software-Update an Quest-Nutzer ausgerollt. Danach wird man die VR-Brille per USB-3-Kabel mit einem PC-Zuspieler verbinden und PC-VR-Spiele spielen können.

Road to VR zufolge würden die meisten, aber nicht alle Rift-Titel unterstützt. Entwickler könnten zudem selbst entscheiden, ob ihr Rift-Spiel Oculus Link unterstützt. SteamVR-Titel soll man problemlos nutzen können und wahrscheinlich auch Viveport-Software.

Aktuell sind Displayport-auf-HDMI-Adapter nicht flott genug.

Rift S startete erst im Mai. Ist die PC-VR-Brille jetzt schon wieder überflüssig? Bild: MIXED

Kein großer Unterschied zu PC-VR

Ben Lang von Road to VR konnte Oculus Link auf der OC6 ausprobieren. Er schreibt, dass sich Oculus Quest mit Kabelverbindung wie eine native PC-VR-Brille anfühlt.

Er spielte Asgard's Wrath und habe weder beim Kopf- noch beim Controllertracking eine im Vergleich zu Rift S höhere Latenz ausmachen können. Den ultimativen Härtetest mit Beat Saber durfte er vor Ort nicht machen. Ruckeln, Kompressionsartefakte oder verwaschene Texturen habe er nicht erlebt.

Von UploadVR testeten gleich drei Redakteure Oculus Link. Ian Hamilton bemerkte für einen Sekundenbruchteil Bildartefakte, ohne sie jedoch reproduzieren zu können. Eine höhere Latenz als bei Rift S konnte er nicht feststellen. Tatjana Vejnovic fielen Einbrüche bei der Bildwiederholrate auf, wenn sie sich schnell bewegte. David Jagneaux berichtet von leichter Artefaktbildung, wenn er den Kopf schüttelte.

Die Spielerfahrung komme der einer PC-VR-Brille "extrem nahe", schreibt Jagneaux. Er werde nach Erscheinen von Oculus Link niemandem mehr zum Kauf einer Oculus Rift S raten. Wer eine PC-VR-Brille nutze, werde zwar den Unterschied ausmachen können, für die meisten Nutzer und alle, die nicht das allerbeste Tracking und die allerbeste Performance wollen, reiche Oculus Link mehr als aus. Ansonsten solle man eine Valve Index ins Auge fassen.

Wer braucht noch eine Oculus Rift S?

Devindra Hardawar von Engadget konnte keinen Unterschied ausmachen zwischen Oculus Links Videofeed und den Bildern einer herkömmlichen PC-VR-Brille. Er spielte Stormland und erlebte weder Bildartefakte noch Einbrüche der Bildwiederholrate. Verzögerungen beim Tracking traten ebenfalls nicht auf. Nach seinem Test sei er überzeugter als zuvor, dass Oculus Link die PC-VR-Brille Rift S obsolet macht.

Genau das schreibt auch Lucas Matney von Techcrunch. Die Unterschiede zwischen Stormland auf einer Oculus Quest und einer Oculus Rift S seien "unglaublich winzig".

Er weist allerdings auf die geringere Bildwiederholrate von 72 Hertz gegenüber anderen PC-VR-Brillen hin, wodurch die Spielerfahrung insgesamt etwas weniger flüssig wirke.

Der deutsche Youtuber Voodoode (Link zum Video) berichtet, dass er keinerlei Probleme mit Oculus Link hatte: Das Bild sei absolut scharf und er habe auch keine schwarzen Ränder am Bildschirm beobachten können. Er rät zum Kauf einer Quest anstelle der Rift S, zumal Oculus Quest den Vorteil eines OLED-Displays und eines IPD-Reglers bietet. Nur wer Oculus Quest unbequem findet und stundenlang spielen will, sollte noch über den Kauf einer Oculus Rift S für PC-VR nachsinnen.

Norman Chan und Jeremy Williams von Tested konnten Oculus Link ebenfalls ausprobieren. Weder Chan noch Williams seien eine zusätzliche Latenz oder Kompressionsartefakte aufgefallen, Chan sah hingegen bei schnellen Kopfbewegungen an der oberen und unteren Bildperipherie schwarze Streifen. Williams sieht nach Oculus Link keinen Grund mehr, sich eine Oculus Rift S zu kaufen.

Titelbild: Tested, Quellen: Road to VR, UploadVR, Techcrunch, Engadget, Tested

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