Oculus VR kauft Pebbles Interfaces
Mitte Juni präsentierte Oculus VR erstmals den Oculus-Touch-Controller der Weltöffentlichkeit. Dieser verknüpft klassische Eingabemöglichkeiten von Game-Controllern mit Hand- und Fingergesten. Allerdings handelt es sich dabei nicht um präzise 1:1-Übersetzungen von echten Bewegungen sondern nur um rudimentäre Interpretationen von Gesten, beispielsweise die bekannte Daumen-hoch-Geste. Der Controller soll kurz nach der VR-Brille Oculus Rift im ersten Halbjahr 2016 erscheinen. Den Entscheidern bei Oculus VR ist klar: Oculus Touch ist noch keine endgültige Lösung. Für Virtual Reality braucht es noch präzisere Interfaces, wenn Interaktion in der virtuellen Realität authentisch sein soll.
Oculus VR geht auf Einkaufstour - auf Nimble VR folgt Pebbles Interfaces
Um die Interfaces der Zukunft zu prägen, kauft Oculus VR fleißig Know-how aus aller Welt ein. Die neuste Akquisition ist das israelische Unternehmen Pebbles Interfaces. Der Wert des Unternehmens liegt bei geschätzten 60 Millionen US-Dollar.
Oculus: Pebbles Interfaces hat die letzten fünf Jahre fokussiert an neuen Technologien geforscht, die mit speziellen Sensoren, Kameras und Algorithmen Handbewegungen erkennen und interpretieren können. In den kommenden Jahren werden diese Technologien neue Interaktionsmöglichkeiten in VR möglich machen und revolutionieren, wie Menschen in virtuellen Welten kommunizieren.
___STEADY_PAYWALL___Ein kurzes Video demonstriert die hohe Präzision der Pebbles-Technologie. Sogar miteinander verschränkte Finger werden störungsfrei erkannt.
Auch eine Kugel lässt sich präzise auf einem kleinen Stück Karton balancieren. Die Besonderheit: Das Stück Karton ist beliebig, wurde also nicht speziell für die Bewegungserkennung optimiert. Trotzdem wird es erkannt und physisch korrekt in VR dargestellt.
Bereits Ende 2014 kaufte Oculus VR das Know-how des damaligen Start-Ups Nimble VR ein und beendete auf einen Schlag die erfolgreiche Kickstarter-Kampagne, die bereits rund 60.000 US-Dollar gesammelt hatte. Seitdem forscht und entwickelt Nimble VR für die Facebook-Tochter. Auch das Spezialgebiet von Nimble VR ist Hardware, die Hand- und Fingerbewegungen exakt erkennen und in Virtual Reality übertragen kann.
Wenn Pebbles Interfaces die Zusammenarbeit mit Oculus VR startet, dürften sie sich erst einmal mit den Mädels und Jungs von Nimble VR treffen.
Weiterhin unabhängig von Oculus VR bleibt das Unternehmen Leap Motion, das an vergleichbaren Lösungen bastelt. Der aktuelle Fingercontroller wurde in erster Linie als Mausersatz konzipiert, auch wenn geschickte Programmierer schon in 2013 Wege fanden, die Hardware in Kombination mit Oculus Rift zu nutzen. Die Ergebnisse sind bisher aber noch nicht wirklich überzeugend.
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Auch Google arbeitet an neuen Interfaces, die speziell auf Bewegungserkennung ausgelegt sind. Allerdings ist der technologische Ansatz anders - statt Kameras kommt bei Project Soli eine Art Radarsystem zum Einsatz, das mit elektromagnetischen Wellen arbeitet.
Gesten-, Hand- und Fingersteuerung gehört die Zukunft
Auch wenn Oculus Touch für den aktuellen Stand der Technik und speziell für digitale Spiele eine gute Lösung sein mag, wissen die Entscheider von Oculus VR genau, dass der eigentliche Interface-Star der Zukunft eine verzögerungsfreie, exakte Übertragung von Körperbewegungen in die virtuelle Realität sein wird. Konsequenterweise fängt die bei den Händen an.
Benutzeroberflächen über Hand- und Fingerbewegungen in Kombination mit Blicken und Stimme zu steuern, ist die natürlichste und intuitivste Eingabeform. Und es sind eben jene besonders intuitiven Interfaces, die sich letztlich am Markt behaupten können. Ein gutes Beispiel dafür ist die Touch- und Gestensteuerung mit der Apple seinerzeit Smartphones für einen großen Markt interessant machte.
Weitersagen:
[bctt tweet="Hand- und Fingerbewegungen ersetzen in Zukunft Maus und Tastatur."] [bctt tweet="Oculus VR kauft mit Facebook-Milliarden Spezialisten für Hand- und Fingertracking."] [bctt tweet="Das Eingabgerät der Zukunft für #virtualreality: Unser Körper."][mashshare]Hinweis: Links auf Online-Shops in Artikeln können sogenannte Affiliate-Links sein. Wenn ihr über diesen Link einkauft, erhält MIXED.de vom Anbieter eine Provision. Für euch verändert sich der Preis nicht.