VR-Entwickler: "Der kleine VR-Markt ist eine Chance"

VR-Entwickler:

Der Spieldesigner Danny Bulla ging ein großes Risiko ein: Vor drei Jahren verließ er die renommierte Spieleschmiede Bungie und gründete das VR-Studio Polyarc. 2017 kam sein erstes VR-Spiel heraus, das von Kritiker und Spielern hochgelobte "Moss". Obwohl Virtual Reality dem Hype bei weitem nicht gerecht wurde, blickt Bulla optimistisch in die Zukunft.

"Wenn man genau hinsieht, entwickelt sich der VR-Markt ähnlich wie andere Märkte", meint Bulla gegenüber Games Industry. "Viele Leute hatten große Hoffnungen in Virtual Reality gesteckt, aber ich denke nicht, dass die Erwartungen in etwas anderem fußten als der Begeisterung für das neue Medium."

Polyarc will im Gegensatz zu anderen erfolgreichen VR-Studios wie Owlchemy Labs ("Job Simulator", "Rick and Morty: Virtual Rick-Ality") und Survios ("Raw Data", "Sprint Vector", "Electronauts") das Gaming-Rad nicht neu erfinden. Die Entwickler wollen stattdessen eine Brücke zu klassischen Spielerfahrungen schlagen.

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"VR-Entwickler lernen langsam laufen", sagt Bulla. "Sie verstehen, was das Medium von traditionellem Gaming unterscheidet. Sie verstehen, was sie tun müssen, um die Erwartungen der Gamer zu erfüllen."

Dieser Lernprozess sei normal und habe in ähnlicher Form nach dem Aufkommen der Smartphones stattgefunden. "Berührungsempfindliche Bildschirme waren neu. Als das iPhone erschien, hatten wir noch kein Fruit Ninja. Das kam erst später, als Entwickler verstanden, wie das Medium funktioniert. Genau an diesem Punkt sind wir jetzt mit Virtual Reality", glaubt Bulla.

Der kleine VR-Markt ist vorteilhaft für Indie-Entwickler

Dass es keine AAA-Spiele für Virtual Reality gibt, erstaunt den Spieldesigner nicht. Von großen Studios erwarte man große VR-Spiele, die könnten  jedoch nicht genug Gewinne machen. Für Indie-Entwickler hingegen sei der überschaubare VR-Markt kein Problem: Kleine Teams seien flexibler seien und könnten ihre Projekte an die Größe des Markts anpassen.

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Der kleine Markt sei sogar vorteilhaft, weil die kleineren Studios in einen engeren Dialog mit den Spielern treten könnten. "Der VR-Markt ermöglicht uns, Spieler zu erreichen, die wir in einem größeren Markt nicht erreichen könnten", sagt Bulla. Alles, was es für das Marktwachstum brauche, seien gute Inhalte und die könnten Indies liefern.

Polyarc selbst habe von Anfang an gewusst, dass Virtual Reality Zeit brauche. "Wir haben nicht erwartet, dass der Markt voll ausentwickelt ist, bis unser erstes Spiel erscheint. Wir haben uns gesagt: 'Lasst uns mit diesem Markt wachsen. Lasst uns eine Figur und eine Marke schaffen, die mit diesem Medium wächst.'"

Bulla verspricht, dass die Geschichte um die wehrhafte Maus Quill fortgesetzt wird. Selbstverständlich für Virtual Reality.

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