Mimik in der Virtual Reality: "Mask" ist eine einfache und günstige Lösung

Mimik in der Virtual Reality:

Die Gesichtstrackingmaske "Mask" von Mindmaze erkennt die Mimik des VR-Brillenträgers mit im Schaumstoffpolster eingelassenen Elektroden. Die Technologie könnte schon zum Jahresende erscheinen.

Die insgesamt acht Elektroden erkennen Bewegungen der Gesichtsmuskulatur und übersetzen diese in vorgegebene Mimik-Animationen auf einen virtuellen Avatar. Laut einem ersten Hands-On-Bericht der Webseite Road to VR soll die Maske ihre Arbeit zwar nicht perfekt, aber recht solide verrichten.

Mit Mask kann der VR-Brillenträger nicht das gesamte Spektrum seines Minenspiels eins zu eins in die Virtual Reality übertragen, sondern nur die wichtigsten Gesichtsausdrücke. Die Elektroden-Maske erinnert daher eher an einen Mimik-Controller, der einen Impuls in eine vordefinierte Aktion übersetzt.

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Laut Mindmaze kann die Technologie derzeit zwischen zehn verschiedenen Gesichtsausdrücken unterscheiden, viele weitere sollen folgen. Erkannt werden beispielsweise ein Lächeln oder ein trauriger Gesichtsausdruck. Subtile Expressionen und sehr feine Abstufungen werden hingegen verschluckt.

Eine Kalibrierung ist nicht nötig. Stattdessen verbessert das System seine Lesefähigkeit kontinuierlich mit Verfahren des maschinellen Lernens.

Wie wichtig wird Mimik-Streaming für die Virtual-Reality-Kommunikation?

Kamerabasierte Systeme können die menschliche Mimik originalgetreuer und detaillierter virtualisieren, das zeigen bisherige Demos verschiedener Hersteller und Forschergruppen. Sie sind dafür teurer, komplexer bei der Installation und Programmierung und verlangen nach mehr Rechenleistung.

Die Mindmaze-Maske ist im Vergleich günstig und soll für App-Entwickler einfach zu implementieren sein. Die Herstellungskosten liegen im zweistelligen Bereich. Ein weiterer Vorteil von Mask gegenüber Kamerasystemen ist der bessere Schutz der Privatsphäre. Die Mimik wird nicht als reale Aufnahme, sondern nur als elektrischer Datenstrom erfasst.

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Sollten Menschen in der Zukunft tatsächlich mehr Zeit mit digitaler Kommunikation in der Virtual Reality verbringen, könnte dennoch eine Nachfrage nach hochwertigeren Systemen mit feineren Abstufungen entstehen. Die Mimik ist für die nonverbale Kommunikation so relevant, dass Fehlinterpretationen oder eine ungenaue Darstellung unangenehme soziale Folgen haben könnten.

Für den Anfang ist Mask jedoch eine elegante und einfache Möglichkeit, um Interaktion in Virtual Reality sozialer und insbesondere intuitiver zu gestalten. Wer Apps wie Facebook Spaces nutzt, weiß, dass Mimik auf Knopfdruck keine Alternative ist, da zu komplex in der Anwendung. Sie geht bei einem Gespräch schlicht vergessen.

Dieses Problem könnte Mask bei vergleichbarer Interaktionsqualität lösen. Soziale Apps wie Facebook Spaces, Altspace VR und Co. oder das neue Star Trek: Bridge Crew dürften durch eine authentischere Mimik aufgewertet werden.

Mindmaze befindet sich laut eigenen Angaben in Gesprächen mit allen großen Herstellern von VR-Brillen. Ein erstes Gerät mit integriertem Mimiktracking könnte zum Weihnachtsgeschäft 2017 erscheinen. Im Optimalfall möchte Mindmaze die Hardware nicht selbst konstruieren, sondern nur an Hersteller lizenzieren.

Mindmaze arbeitet außerdem an passender Software: Computergesteuerte Charaktere sollen lernen, auf den Gesichtsausdruck des Nutzers zu reagieren.

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