Microsofts Mixed Reality: Bald kein fester Windows-Bestandteil mehr?

Microsofts Mixed Reality: Bald kein fester Windows-Bestandteil mehr?

Offenbar nimmt Microsoft bei Windows Mixed Reality den Fuß etwas vom Gas: Im Herbst könnte das Mixed-Reality-Portal seinen Status als System-App verlieren.

Im April 2017 startete Microsoft den Rollout für Windows Mixed Reality als Bestandteil von Windows 10. Das Portal für VR- und AR-Brillen soll die Weichen stellen für eine neue Computerzukunft mit Bewegungssteuerung und räumlich dargestellten Inhalten.

Seit Herbst 2017 sind die dazu passenden VR-Brillen im Handel. Die Verkaufszahlen können es allerdings wohl nicht mit den PC-Brillen HTC Vive und Oculus Rift aufnehmen.

___STEADY_PAYWALL___

Indizien dafür gibt es mehrere: Microsoft spricht nicht über Zahlen, bei Amazon USA gibt es Dauerrabatte und der Marktanteil bei der populären VR-Plattform Steam ist gering und stagniert seit Monaten.

Mixed-Reality-Portal: Für Windows Insider jetzt als optionale App-Installation

Womöglich zieht Microsoft eine Konsequenz aus der geringen Nachfrage und bietet das Mixed-Reality-Portal zukünftig als optionalen Download statt als fix integrierte Windows-System-App an. Als System-App konnte das Portal nicht deinstalliert werden und war auf jedem aktuellen Windows-10-Rechner vorhanden.

Für Windows-Insider-Nutzer, die neue Windows-Versionen vorab testen, wird das Mixed-Reality-Portal jetzt optional im Microsoft Store angeboten. Die App unterstützt nur neuere Windows-Versionen, das im April veröffentlichte Windows Update gehört schon nicht mehr dazu.

Nach dem für Herbst geplanten Windows Update "Redstone 5" könnte die App dann von jedem Nutzer mit einem Rechtsklick deinstalliert werden. Die Webseite Winfuture geht davon aus, dass das Mixed-Reality-Portal im Zuge dessen nicht mehr zusammen mit Windows ausgeliefert wird.

logo
  • checkMIXED.de ohne Werbebanner
  • checkZugriff auf mehr als 9.000 Artikel
  • checkKündigung jederzeit online möglich
ab 3,50 € / Monat
logo

Reaktion auf geringes Interesse?

Womöglich ist das Microsofts Reaktion auf die verhaltene Nachfrage nach Windows-VR-Brillen: Eine Installationspflicht für eine App, die kaum jemand nutzt, ist schwer zu rechtfertigen - unabhängig davon, wie groß das Zukunftspotential der dahinterliegenden Technologie sein mag.

Schon unmittelbar nach dem Marktstart im vergangenen Herbst zeichnete sich ab, dass Microsofts Mixed-Reality-Plattform das VR-Wachstum zeitnah nicht signifikant stimulieren wird.

Das bedeutet jedoch nicht, dass Microsoft den Mixed-Reality-Ansatz aufgibt: Für 2019 steht offenbar die Augmented-Reality-Brille Hololens 2 in den Startlöchern und erst kürzlich bestätigten Microsoft-Sprecher, dass die offene PC-Umgebung die beste Plattform für die Fortentwicklung der VR-Brille sei - im Gegensatz zur Spielekonsole Xbox.

Außerdem ist eine Mixed-Reality-Version der viel genutzten Unternehmensplattform Sharepoint in Entwicklung.

Titelbild: Screenshot aggiornamentilumia.it