Microsoft killt eigene VR-Plattform: Was passiert mit den VR-Brillen?

Microsoft killt eigene VR-Plattform: Was passiert mit den VR-Brillen?

Microsoft stellt Windows Mixed Reality ein. Was passiert jetzt mit den VR-Brillen, die die Plattform nutzen?

Gestern tauchte Windows Mixed Reality in einer Liste auslaufender Windows-Features auf. Dort heißt es wörtlich:

"Windows Mixed Reality wird eingestellt und in einer zukünftigen Version von Windows entfernt. Die Einstellung umfasst die Mixed-Reality-Portal-App und Windows Mixed Reality für SteamVR und Steam VR Beta."

Erstere App wird für den Betrieb von WMR-Headsets benötigt, letztere für den Zugriff auf SteamVR-Apps, was die Frage aufwirft, ob man die Geräte nach der Einstellung von Windows Mixed Reality weiterhin nutzen können wird.

Einer offiziellen Stellungnahme seitens Microsoft zufolge (via UploadVR, siehe Quellen unten) wird man ab dem 1. November 2026 weder die Mixed-Reality-Portal-App noch Windows Mixed Reality für SteamVR herunterladen können. Und einer anonymen Microsoft-Quelle nach wird die besagte "zukünftige Windows-Version" Ende 2024 erscheinen. Wer dieses Windows-11-Update oder ein späteres installiert, wird kein WMR-Headset mehr am Windows-Rechner einrichten nutzen können. Wörtlich heißt es in der Stellungnahme:

"Vorhandene WMR-Geräte werden weiterhin mit Steam funktionieren, bis die Nutzer auf eine Windows-Version aktualisieren, die kein Windows Mixed Reality enthält."

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Windows Mixed Reality: Eine halbgare Plattform

Mit Windows Mixed Reality wollte Microsoft den jungen PC-VR-Markt erobern und Herstellern wie HTC und Oculus mit billigen Geräten Marktanteile abjagen. Die ersten Headsets erschienen 2017 und stammten von Herstellern wie Acer, Asus, Dell, HP, Lenovo und Samsung, das letzte WMR-Gerät war die gemeinsam mit Valve entwickelte HP Reverb G2, die Ende 2020 auf den Markt kam.

WMR-Headsets führten als erste Inside-Out-Tracking ein, das heutzutage Standard ist. Sie enttäuschten jedoch beim Trackingvolumen und der Qualität der Controller. Die Hardware hatte trotz teilweise aggressiver Bepreisung nur wenig Erfolg: Heute sind noch circa 5 Prozent aller PC-VR-Brillen WMR-Geräte. Die kabellosen Quest-Headsets kommen auf fast 50 Prozent.

Die Einstellung von Windows Mixed Reality ist ein weiteres Zeichen für Microsofts Rückzug aus der XR-Hardware-Sparte. Die Zukunft des AR-Headsets Hololens ist nach Massenentlassungen in Microsofts Metaverse-Abteilungen ungewiss, auch wenn eine Microsoft weiterhin an einer Militär-Hololens arbeitet. Der Schwerpunkt hat sich im Unternehmen in Richtung Software und Dienste verschoben. So kooperiert Microsoft derzeit mit Meta, um Xbox Cloud Gaming und Office-Apps für Meta Quest bereitzustellen. Darüber hinaus gibt es derzeit keine Hinweise auf ein Engagement im Bereich VR oder AR.

Quellen: Microsoft, UploadVR