Metaverse-Standards: Industriekonsortium findet regen Zulauf

Metaverse-Standards: Industriekonsortium findet regen Zulauf

Das MSF will die Grundlagen eines interoperablen Metaverse schaffen. Die Organisation wächst rasch und präsentiert erste Zwischenergebnisse.

Das Metaverse Standards Forum nahm seinen Betrieb im Juni 2022 auf. Das von der Khronos Group betriebene Industriekonsortium versammelt viele große Akteure, darunter Meta, Microsoft, Nvidia, Epic, Unity, Sony, Qualcomm und Adobe.

Das Ziel ist eine Einigung auf industrieweite Interoperabilitätsstandards. Interoperabilität wird als eines der Kernmerkmale des Metaverse angesehen und bedarf als solche einer engen Zusammenarbeit und Kompromissfähigkeit der Plattformbetreiber.

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Die gute Nachricht ist, dass das MSF reges Wachstum verzeichnet: Seit der Gründung vor zwei Monaten ist die Organisation auf mehr als 1.500 Mitglieder angewachsen. Dazu gehören Unternehmen und sogenannte SDOs. Damit sind Organisationen gemeint, die sich mit der Entwicklung von Standards befassen. Der Beitritt ist kostenlos.

Erste Arbeitsfelder identifiziert

"Dieses Interesse ist ein starkes Indiz für die industrieweite Überzeugung, dass das Metaverse auf offenen Standards beruhen muss und dass wir eine Zusammenarbeit brauchen, um effektiv Standards zu entwickeln", heißt es in der Pressemitteilung.

Was hat sich sonst noch getan seit dem Projektstart?

Das Forum traf sich in regelmäßigen Abständen und einigte sich auf über 200 Themenfelder, die mit der Zeit adressiert werden soll. Sie reichen von Avatar-Animationen und dezentralisierten Nutzer-IDs über Blockchain-Interoperabilität und Physik-Simulation bis zu ethischen Standards.

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Die Bereiche wurden zu Domänen zusammengefasst und die Mitglieder stimmten ab, welche die größte Wirkung haben würden:

  • Interoperable 3D-Assets
  • Privatsphäre, Sicherheit, Inklusion
  • Nutzer-Identität
  • Avatare und Kleidung
  • Integration der physischen und digitalen Welt
  • Lehre und Bildung
  • Bezahlsysteme und Ökonomie
  • XR und Nutzeroberflächen

Die nächsten Schritte bestehen darin, Arbeitsgruppen für die jeweiligen Domänen zu bilden. Die sollen anschließend erste Richtlinien ausarbeiten und Pilotprojekte umsetzen und die gewonnenen Erkenntnisse an die SDOs zur Auswertung weiterleiten.

Ein weiter Weg für Metaverse-Standards

Bis die Initative konkrete Gestalt annimmt, dürfte noch viel Zeit vergehen.

Die ebenfalls von der Khronos Group vorangetriebene OpenXR-Schnittstelle brauchte mehr als zwei Jahre für eine erste Ausformulierung und weitere zwei Jahre für eine volle Implementierung seitens der Plattformbetreiber Valve und Meta. OpenXR dürfte dabei noch weitaus konsensfähiger sein als die angepeilten Metaverse-Standards. Auf das MSF kommt also noch viel Arbeit zu.

Deren Vorankommen und Erfolg zusätzlich erschweren könnte auch, dass bedeutende Akteure wie Apple durch Abwesenheit glänzen und lieber eigene Standards entwickeln.