Meta zeigt entfernte Interpretation des Arbeitsplatzes der Zukunft

Meta zeigt entfernte Interpretation des Arbeitsplatzes der Zukunft

Meta möchte, dass die eigenen Mitarbeiter mit der hauseigenen Augmented-Reality-Brille statt mit einem herkömmlichen Computer ihre Arbeit verrichten. Ob das die Produktivität wirklich steigert?

Am Arbeitsplatz der Zukunft braucht es keine physischen Displays und traditionellen Interfaces mehr. Inhalte werden in den Raum projiziert, bedient wird der Computer mit Gesten, Handbewegungen oder der Stimme. So lautet zumindest die Vision derer, die mit VR und AR den Schreibtisch neu erfinden wollen.

"Dogfooding" heißt es im Silicon Valley, wenn Zukunftsversprecher die eigene Technologie nutzen, um ihre Schwächen besser zu erkennen. Genau das setzt Meta gerade mit der "Meta 2" um, einer neuen AR-Brille, die eigentlich schon seit Ende letzten Jahres flächendeckend bei zehntausenden Entwicklern und Vorbestellern sein sollte, seitdem aber nur in homöopathischen Dosen versendet wird.

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In der Demonstration (siehe Video unten) sieht man mögliche Gründe für die zögerlichen Lieferungen: Das Gerät zeigt zwar Ansätze, ist aber noch lange nicht da, wo es laut Meta schon sein sollte. Der projizierte Computerersatz ist langsamer und umständlicher als das traditionelle Gerät und der Mehrwert - beispielsweise die Möglichkeit, eine große Anzahl Displays anzuzeigen - darf kritisch hinterfragt werden.

Offensichtlich wird der Vorteil der Raumdarstellung bei 3D-Modellen. Von diesem Potenzial profitieren aber nur bestimmte Berufsgruppen, den Arbeitsalltag für eine breite Masse wird das nicht revolutionieren.

Ganz gewiss wird die Demo nicht dem Silicon-Valley-Hype gerecht, den Meta im Frühling 2016 veranstalte, um erfolgreich Investoren für die eigene Sache zu begeistern.

Meta-Mitarbeiter sind wenig erfreut über den Displayentzug

Während Meta-Gründer Ryan Pamplin von seiner Idee überzeugt ist, kommt die Technologie bei den eigenen Mitarbeitern noch nicht so gut an. Ingenieure protestierten und kehrten zum normalen Monitor zurück, bevor sie in kleine Testgruppen aufgeteilt wurden.

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Zum Teil gibt es auch nützliches und positives Feedback: Nach ein paar Stunden Arbeit mit der AR-Brille sollen herkömmliche Displays viel zu klein und nicht interaktiv genug wirken. Wenn aber schon die Meta-Mitarbeiter nur schwerlich von der Dauernutzung der AR-Brille zu begeistern sind, wie sieht es dann mit dem Rest der Welt aus?

Pamplin nimmt die negativen Reaktionen in Kauf. "Um gut zu werden, muss man seinen eigenen Kram testen", sagt Pamplin zu Businessinsider. Er benutze seit mehreren Wochen keinen herkömmlichen PC mehr, sondern nur noch die Kombination aus Brille und iPhone.

Er gibt sich selbstbewusst: "Wir können unsere eigene Technologie testen, weil wir der einzige Hersteller sind, der überhaupt so weit ist."

Das größte Problem der augmentierten Displays ist wohl die fehlende Möglichkeit zum schnellen Schulterblick mit anderen Beschäftigten. Denn die volle 3D-Darstellung sieht immer nur der Brillenträger. Das fördert die Kollaboration nicht unbedingt.

Aber es gibt eine einfache Lösung für dieses Problem: Man könnte ergänzend einen Monitor aufstellen, der Kollegen das Bild des Brillenträgers auf einem Screen anzeigt.

Meta hängt dem eigenen Zeitplan mächtig hinterher. Die AR-Brille punktet mit einem weiten Sichtfeld und schwächelt beim Tracking.

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