Meta zahlt viel Geld für Lippenstift-Tests mit VR-Brillen - Bericht
Meta hat einem Bericht zufolge ganz spezielle Publikumstests gestartet. Die Erhebungen könnten der Erschließung neuer Zielgruppen dienen.
Der Facebook-Konzern Meta möchte offenbar sicherstellen, dass seine kommenden VR-Brillen von möglichst vielen Menschen angenommen werden. Die Tech-Publikation The Information berichtet unter Bezug auf anonyme Quellen, dass das Unternehmen seit dem vergangenen Jahr nach Proband:innen im Raum New York sucht - etwa für Lippenstifttests mit VR-Brillen.
Die Zielgruppen umfassen demnach unter anderem junge Personen mit südasiatischen Wurzeln. Das beauftragte Testinstitut suche außerdem Afroamerikanerinnen, die bei den VR-Tests Lippenstift tragen.
___STEADY_PAYWALL___Fotorealistische Avatare haben auch mal die Lippen schön
Meta forscht bekanntlich seit Jahren an fotorealistisch animierten Avataren, die realen Gesichtern verblüffend ähnlich sehen. Sensoren in der VR-Brille zeichnen dafür die Augen- und Mundpartie auf. Ein KI-Modell generiert aus diesen Daten Augenbewegungen, die Mimik und sogar die Zähne.
Spezielle Test-Szenarien könnten also darauf abzielen, dass die virtuellen Zwillinge ihren jeweiligen Originalen auch im geschminkten Zustand möglichst stark ähneln.
Diese Theorie deckt sich mit den Erfahrungen des Information-Autors Mathew Olson: Viele Designer:innen für Virtual Reality und Augmented Reality hätten ihm bereits davon berichtet, wie wichtig solche Tests im Bereich der Gesichtserkennung seien.
Dies gelte gerade bei Lippen und Augen, damit die Avatare von Personen mit unterschiedlichen Gesichtern und Hautfarben möglichst akkurate Nuancen in der Mimik hätten. Knifflige Aufgaben seien auch das Einscannen eines kompletten Körpers samt seiner originalgetreuen Animation.
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Bunte Nutzergruppentests für Meta Cambria?
Eine weitere Zielgruppe der Tests umfasse Träger von Kontaktlinsen, was bei der Headset-Nutzung sowohl das Eyetracking als auch den Sehkomfort beeinflussen könne.
Die Vergütung der Tests falle vergleichsweise üppig aus. Proband:innen seien Aufwandsentschädigungen im Bereich von mehreren hundert US-Dollar angeboten worden, so Olson. Meta selbst hat den Bericht bislang nicht kommentiert.
Erst kürzlich nahmen Metas fotorealistische Codec-Avatare eine wichtige Hürde: Forschende konnten die VR-Avatare mit einer neuen Rendertechnik relativ flüssig auf einer Meta Quest 2 darstellen. Mittels eines eigens entwickelten KI-Chips konnte Meta das Rendering weiter beschleunigen.
Metas neue VR-Brille Cambria ist für einen Release im Herbst geplant, zu einem "signifikant höheren" Preis als 800 Dollar. Meta könnte das Headset zum Teil als Arbeitsgerät vermarkten und wird sich weiter auf soziale Aspekte wie realistische Telepräsenz-Zusammenarbeit mit virtuellen Avataren fokussieren.
Dabei helfen neue Hardware-Features wie hochwertiges Passthrough, Eye- und Facetracking. Ein schmalerer Formfaktor dürfte für mehr Tragekomfort sorgen.
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