Meta zeigt VR-Prototyp mit varifokalem Retina-Display
Auf der Siggraph 2023 wird Meta einen Headset-Prototyp präsentieren, der eine VR-Kerntechnologie mit extrem hoher Pixeldichte kombiniert.
Auf die kommende Präsentation zuerst hingewiesen hat der VR-Experte Brad Lynch via Twitter (siehe Quellen).
Auf der Webseite der Siggraph-Konferenz beschreibt Meta den Inhalt der Präsentation folgendermaßen:
"Wir entwickeln ein VR-Display, das mit einer Pixeldichte von bis zu 56 Pixeln pro Grad eine nahezu retinale Auflösung erreicht, einen weiten Bereich der Augenakkommodation von 0 bis 4 Dioptrien unterstützt und der Dynamik der Augenakkommodation entspricht."
Außer einem Bild des VR-Prototyps lässt sich der Ankündigung nichts weiter entnehmen.
Die Präsentation findet am 8. August 2023 statt. An der Forschungsarbeit beteiligt ist der Leiter von Metas Display-Forschung Douglas Lanman sowie mehr als ein halbes Dutzend Forscher:innen von Reality Labs Research.
Meta verschiebt die Grenzen des Machbaren
Der Prototyp ist der Versuch, ein varifokales Display mit einer extrem hohen Pixeldichte zu verbinden. Beide Technologien sind wichtige Voraussetzungen für die Arbeitstauglichkeit von VR-Headsets.
Ein varifokales Display würde Gleitsicht unterstützen und damit (stundenlange) Nutzung entsprechender Geräte angenehmer machen für die Augen (für mehr Hintergründe siehe meinen Artikel zu Gleitsicht in Virtual Reality).
Mit Retina-Auflösung hingegen könnte man auch Kleingedrucktes problemlos lesen, was unter anderem das Arbeiten mit mehreren virtuellen Monitoren in unterschiedlicher Entfernung erleichtern würde.
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Es wäre das erste Mal, dass Meta einen Headset-Prototyp präsentiert, der beide Eigenschaften in einem Gerät vereint.
Der letzte gezeigte VR-Prototyp mit Gleitsicht-Feature ist Half-Dome 3 und wurde 2019 gebaut und vorgestellt. Das ist lange her. Der neue Prototyp gibt in konkreter Form Zeugnis davon, dass Meta weiterhin an dieser Schlüsseltechnologie arbeitet.
Der erste und einzige, öffentlich präsentierte Headset-Prototyp von Meta mit Retina-Auflösung ist Butterscotch, der 55 PPD erreicht, allerdings nur ein halb so großes Sichtfeld wie Meta Quest 2 bietet, die circa 20 PPD erreicht.
Man darf gespannt sein, ob der neue Prototyp das Sichtfeld vergrößern kann, bei gleichbleibender Pixeldichte. Ende 2022 bestätigte Meta, dass es Headsets mit Retina-Auflösung zur Produktreife führen will.
Keine zeitnahe Vermarktung
Die Display-Forschung könnte eines Tages in einem Forschungsgerät kulminieren, das Meta Mirror Lake nennt. Mirror Lake ist Metas vorläufiges Endziel: Das futuristische VR-Headset soll die Display-Systeme sowie andere Technologien, die Meta in den letzten acht Jahren entwickelte, in einem schlanken, leichten und energieeffizienten Gerät vereinen.
Derzeit gibt es noch kein Headset, dass ein weites Sichtfeld mit Retina-Auflösung sowie ein Gleitsicht-Display bietet und realistisch gesehen sollte man erst gegen Ende dieses Jahrzehnts mit solchen Geräten rechnen.
"Wir haben eine realistische Chance, es in fünf bis sechs Jahren zu schaffen. Aber nimm mich nicht beim Wort. Das ist die Hoffnung, die sich aus dem derzeitigen Stand ergibt", sagte Zuckerberg vor einem Jahr im Hinblick auf die Entwicklung von Headsets mit Varifokal-Display.
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