Youtube-Video: Wie Virtual Reality einen Blinden sehen macht

Youtube-Video: Wie Virtual Reality einen Blinden sehen macht

Steve Saylor ist seit seiner Geburt sehbehindert und kann Objekte nur aus nächster Nähe erkennen. Nun wurde Saylor von Youtube eingeladen, um HTC Vive auszuprobieren. Dank der kurzen Entfernung der Augen zu den Displays konnte Saylor die virtuelle Realität weitaus besser sehen als erwartet. Seine ergreifende Reaktion ist in einem Video festgehalten.

Rechtlich gesehen ist Steve Saylor ein Blinder. In Nordamerika erhält man diesen rechtlichen Status, wenn man mindestens zehnmal schlechter sieht als ein Mensch mit normaler Sehstärke. Können letztere einen Buchstaben bestimmter Grösse aus 60 Meter Entfernung gerade noch ausmachen, erkennt Saylor einen Buchstaben derselben Größe nur auf bis zu sechs Meter. Menschen mit diesem rechtlichen Status dürfen bestimmte Tätigkeiten wie Auto fahren nicht ausführen und haben ein Anrecht auf Sozialleistungen.

Saylor ist leidenschaftlicher Gamer, auch wenn er sich wegen seiner Sehschwäche sehr nahe vor den Fernsehbildschirm setzen muss, um noch etwas zu erkennen. Der junge Mann unterhält einen Youtube-Kanal, auf dem er Videos von sich beim Computerspielen veröffentlicht und damit anderen Menschen mit Sehbehinderung Mut macht.

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Ungläubiges Staunen und Freudentränen

Youtube wurde über diesen Kanal auf Saylor aufmerksam und entschloss sich, den Kanadier in den Youtube Space Toronto einzuladen, um ihm die VR-Erfahrung Star Wars: Trials on Tatooine zu zeigen. Die Hoffnung war, dass Saylor aufgrund der kurzen Entfernung der Augen zu den Displays die virtuelle Realität besser sehen kann als ein herkömmliches Bildschirmspiel. Wie sich herausstellte, konnte Saylor für die VR-Erfahrung sogar seine Brille absetzen.

Ein Video zeigt seine Reaktion auf die erste VR-Erfahrung: Saylor kichert ungläubig und bricht nach dem Absetzen der VR-Brille sogar in Tränen aus. "Ich habe mich noch nie so gefühlt, als sei ich wirklich in einem Spiel. Einmal auf Tattoine zu sein, ist ein Bubentraum von mir. Ich war in Star Wars! Ich habe mich beim Spielen noch nie so lebendig gefühlt."

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Und weiter: "Ich spiele seit Kindertagen Spiele, aber ich musste mich immer direkt vor den Bildschirm setzen und nicht einmal so konnte ich gut sehen. Games sind heute so komplex und gross, dass es schwer für mich ist, mich in sie hineinzuversetzen. Dank dieser VR-Erfahrung hatte ich noch nie so stark das Gefühl, dazuzugehören, das Gefühl, auch ein Gamer zu sein."

Wer mit Steve Saylor Kontakt aufnehmen könnte, kann das im entsprechenden Reddit-Beitrag tun. Trials on Tatooine ist für HTC Vive kostenlos bei Steam erhältlich.

eSight

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| Featured Image: Steven Saylor (Youtube-Screenshot)