Magic Leap 2: Neue Details zur Technik

Magic Leap 2: Neue Details zur Technik

Magic Leap 2 hat einen Bruchteil des Hypes des Vorgängermodells, könnte aber dennoch ein feines Stück Technologie und die vielleicht beste offen gebaute AR-Brille am Markt werden.

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Mit der ersten Magic-Leap-Brille hat sich das gleichnamige Unternehmen viel Sympathien verspielt und ist fast bankrottgegangen. Zu viel Hype, falsche Versprechen, enttäuschende Technik - es gab wenig Positives bei Magic Leap in den letzten Jahren.

Folgerichtig musste der ehemalige CEO Rony Abovitz den Hut nehmen. Der ehemaligen Microsoft-Managerin Peggy Johnson soll jetzt die Wende gelingen - mit dem Fokus rein auf die Industrie und Magic Leap 2.

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Magic Leap 2 bietet deutlich mehr Leistung.

Auf der Fachkonferenz SPIE.AR.VR.MR & SPIE PhotonicsWest stellte Kevin Curtis, der bei  Magic Leap für optische Systeme verantwortlich ist, die technischen Spezifikationen von Magic Leap 2 vor.

Magic Leap 2 könnte eine richtig gute AR-Brille werden und technisch vorne liegen - anders als das Vorgängermodell. | Bild: Magic Leap via Nataliya Kosmyna

Wie die Erstlingbrille setzt auch Magic Leap 2 auf einen externen Zuspieler in Form eines kompakten Taschencomputers und einer 6-DoF-Fernbedienung. Die Fernbedienung soll außerhalb des Sichtfelds der Brille noch präzise getrackt werden - das war ein Minuspunkt beim ersten Modell.

Der Taschencomputer mit CPU und GPU soll die zwei- bis dreifache Rechenleistung des ursprünglichen Modells bieten. Das System aus Brille, Computer und Controller hat Zugriff auf insgesamt 18 Sensoren für Tracking und Umgebungserkennung.

  • einen Umgebungslichtsensor
  • zwei Höhenmessersensoren (je einen am Headset und an der Haupteinheit)
  • zwei Magnetometer
  • vier IMUs (Beschleunigungsmesser und Gyroskop, zwei am Headset, einer an der Haupteinheit und einer am Controller)
  • vier Eye-Tracking-Sensoren (monokular x2)
  • fünf Sensoren für Tiefen- und Wahrnehmungsberechnungen (einschließlich einer 12-Megapixel-Autofokus-RGB-Kamera)

Speziell beim optischen Tracking hat Magic Leap 2 zugelegt: Im Taschencomputer steckt ein Computer-Vision-Prozessor und die Fernbedienung wird jetzt optisch statt elektromagnetisch getrackt. Magic Leap 2 ist mit rund 250 Gramm außerdem circa 60 Gramm leichter als das Vorgängermodell.

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Magic Leap 2 hat ein diagonales Sichtfeld von bis zu 70 Grad

Beim Sichtfeld legt Magic Leap 2 ebenfalls zu: Das diagonale Sichtfeld steigt voraussichtlich von rund 50 auf 70 Grad, horizontal liegt es bei 45 Grad, vertikal bei 53 Grad.

Bild: Magic Leap

Eine neue Funktion der Darstellungstechnik ist das segmentierte lokale Dimmen des Bildes, bei dem einzelne AR-Elemente im Sichtfeld heller dargestellt werden, damit sie sich vor einem hellen Hintergrund besser von diesem abheben.

Das lokale Dimmen funktioniert im Zusammenspiel mit dem integrierten Eye-Tracking-System bei 120 Hz bei einem Kontrastratio von 100:1. Die Lichtdurchlässigkeit der Gläser soll zwischen 22 % und 0,3 % justiert werden können für einen beinahe schwarzen Hintergrund. Laut CEO Peggy Johnson sollen durch diese Innovation sogar VR-Anwendungen möglich sein.

Das globale und segmentierte Dimmen des Bildes soll die AR-Darstellungen auch in hellen Umgebungen noch gut sichtbar machen. | Bild: Magic Leap via Nweon

Das globale und segmentierte Dimmen des Bildes soll die Sichtbarkeit von AR-Darstellungen in hellen Umgebungen verbessern. | Bild: Magic Leap via Nataliya Kosmyna

Die bessere Technik wird sich am Preis bemerkbar machen: Laut Peggy Johnson wird Magic Leap 2 "etwas teurer" als das Vorgängermodell, das bei rund 2.000 Euro lag. Erscheinen soll das Gerät bis Mitte 2022. Es erfüllt die Europäische Norm EN 60601-1 für medizinische elektrische Geräte.

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Quellen: Nataliya Kosmyna bei Twitter