Lynx R-1: Kompakte XR-Brille kommt später

Das Pariser Start-up Lynx gab Einblick in den Entwicklungsstand der XR-Brille Lynx-R1. Wegen eines Lieferproblems wird der Marktstart erneut verschoben.
Lynx-CEO Stan Larroque kündigte den verzögerten Launch in einem Youtube-Livestream (siehe unten) an. Der Grund sei eine Lieferverzögerung spezieller Kameramodule für das Inside-Out- und Handtracking.
Die aktuellen Trackingkameras haben mit unter 80 Grad ein zu schmales Sichtfeld für das Ultraleap-Handtracking. Die neuen Kameramodule sollten laut Larroque ein Sichtfeld von bis zu 180 Grad abdecken. In der Zwischenzeit werden Demos mit einem externen Handtracking-Addon vorgeführt.
Erste Tester sind begeistert
Das optische Modul lässt mit Absicht viel periphere Sicht offen, damit Nutzer an den Seiten einen unverstellten Blick auf die physische Umgebung haben. Der Übergang zwischen dem Bereich des natürlichen und technisch vermittelten digitalen Sehens verläuft laut Larroque sehr natürlich.
Der CEO freut sich, Anfang 2021 die ersten Reaktionen zu sehen. Zum einen plant das Start-up erste Aufnahmen durch die Linsen der XR-Brille, zum anderen soll die Presse das Gerät zum ersten Mal ausprobieren dürfen.
Kritik an Facebook
Derzeit fertigt das Start-up 25 Prototypen, von denen 12 fertig seien. Larroque zeigt im Livestream die Polsterungen der XR-Brille, die sich dank Magnethalterung leicht entfernen und reinigen lassen. Dazu gehört auch das Gesichtspolster für die VR-Nutzung, die einfallendes Licht abschirmt.

So sieht die Lynx-R1 mit VR-Lichtabschirmung aus. | Bild: Lynx
Erscheinen soll das fertige Gerät im März oder April 2021. Ursprünglich war der Launch für Sommer 2020 geplant. Am Wettbewerbsvorteil soll sich durch diese Verspätung nichts ändern: Die Lynx-R1 sei auch dann noch die erste autarke XR-Brille mit Hand- und Eye-Tracking auf dem Markt, meint Larroque.
Gegen Ende des Live-Streams wendet sich Larroque an potenzielle Investoren und wirbt für die Technologie des Start-ups. Lynx biete eine europäische Alternative zu XR-Produkten von Facebook, die nicht aufs Datensammeln aus sei. Larroque kritisiert das soziale Netzwerk seit längerem: In einem Bloomberg-Artikel von Anfang Dezember etwa warf Larroque Facebook vor, seine Marktmacht zu missbrauchen und Preise von VR-Brillen künstlich zu drücken, um Konkurrenz zu verhindern.
Mehr Informationen zur Technik der Lynx-R1 sind im verlinkten Artikel zusammengefasst.
Titelbild: Lynx
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