Lego Bricktales VR im Test: Knobelspaß oder Kinderkram?

Lego Bricktales VR im Test: Knobelspaß oder Kinderkram?

In Lego Bricktales baut und rätselt ihr euch durch verschiedene Lego-Dimensionen, die als Tabletop-Dioramas dargestellt sind. Ich habe die neue XR-Version von Lego Bricktales auf der Quest 3 in VR und Mixed Reality gespielt und bin begeistert.

Die VR-Version von Lego Bricktales wurde am 7. Dezember 2023 im Meta Store veröffentlicht und funktioniert auf der Quest 3, Quest Pro und Quest 2. Das von Thunderful Games entwickelte Lego-Abenteuer ist bereits seit Oktober 2022 für PC, Playstation 4/5, Xbox Series X/S, Nintendo Switch und Smartphones erschienen. Ich habe die neue VR-Version auf der Quest 3 getestet.

Lego Bricktales VR Test in aller Kürze

Lego Bricktales konzentriert sich darauf, seine Kernmechaniken perfekt in VR umzusetzen. Anstatt meine Erwartungen zu übertreffen, wird hier genau das geliefert, was ich von einem Knobelspiel auf der Quest 3 erwarte.

In Lego Bricktales bekommt ihr intuitive und perfekt in VR umgesetzte Spielmechaniken, detaillierte Diorama-Welten, die aus dem Lego-Stil alles herausholen und kurzweilige Rätsel, die meine Kreativität durch mehrere Lösungswege befeuert, anstatt sie zu beschränken.

Getestet auf: Quest 3

Lego Bricktales ist für mich geeignet, wenn …

  • Ich ein grundsolides VR-Knobelspiel suche.
  • Ich Rätsel eher mit Kreativität als mit Grips lösen will.
  • Ich Spaß am typischen Lego-Humor mit Wortwitz und absurden Situationen habe.

Lego Bricktales ist für mich weniger geeignet, wenn …

  • Ich nach einer tiefgründigen Geschichte suche.
  • Ich stundenlang an extrem kniffligen Rätseln grübeln will.
  • Ich mit Lego oder Puzzlespielen überhaupt nichts anfangen kann.

Ein multidimensionales Abenteuer mit typischem Lego-Humor

In Lego Bricktales helft ihr einem Wissenschaftler dabei seinen Vergnügungspark zu reparieren, bevor er Ärger mit der Stadtverwaltung bekommt. Zusammen mit einem Roboter werdet ihr in verschiedene Lego-Dimensionen geschickt, um Fröhlichkeitskristalle zu besorgen.

Dafür müsst ihr die Probleme der Leute in den verschiedenen Lego-Welten lösen und sie dadurch glücklich machen. Sobald das geschafft ist, könnt ihr ein Fahrgeschäft im als Hub fungierenden Freizeitpark reparieren und die nächste Lego-Dimension erkunden.

Wie ihr seht, dient die Geschichte hauptsächlich als Grund, um euch in mehrere klassische Lego-Welten wie einen Dschungel, das Mittelalter oder eine Großstadt zu schicken. Eine wirklich tiefgründige Geschichte erwartet man in einem Lego-Spiel aber auch nicht.

Das Lego-Diorama einer Dschungel-Höhle, in der eine Pilotin gerettet werden muss.

In der Dschungel-Dimension rette ich die Teilnehmer einer Expedition. | Bild: Lego / Thunderful Games

Lego-typisch geht es hier um leichte Unterhaltung, die eine breite Zielgruppe aus jungen und alten Fans unterhalten soll. Humor ist natürlich immer Geschmackssache, jedoch finde ich, dass Lego Bricktales eine gute Mischung aus Wortwitzen und absurden Szenarien findet, ohne zu nerven oder dem Spielspaß in den Weg zu kommen.

Lego Bricktales: VR und MR auf der Quest 3

Dioramas dienen in Lego Bricktales als Spielfeld, die in Mixed Reality oder Virtual Reality in eurer Umgebung platziert werden. Ich habe den Großteil meiner Spielzeit im Mixed Reality-Modus verbracht, der mit dem Farb-Passthrough der Quest 3 bei Tageslicht ohne Probleme funktioniert.

Falls das Passthrough am Abend oder in schlechten Lichtverhältnissen nicht optimal funktioniert, ist der VR-Modus, der den Passthrough-Effekt hinter den Dioramas mit einem einfarbigen Hintergrund ersetzt, eine gute Alternative.

Zwischen VR und MR könnt ihr im Menü jederzeit mit einem Klick wechseln. Beide Modi laufen auf der Quest 3 gleich stabil und ohne Performance-Probleme.

Lego Bricktales überzeugt durch intuitives Gameplay

In Lego Bricktales bewegt ihr euren selbsterstellten Charakter und das komplette Diorama unabhängig voneinander. Die Spielfigur wird mit den Analogsticks bewegt. Die Level dreht ihr mit den Grifftasten der Quest 3-Controller horizontal, um neue Perspektiven für Wege und Geheimnisse zu sehen.

Beides funktioniert so gut, weil die Level so unglaublich detailreich und liebevoll gestaltet sind, dass ich sie sofort von allen Seite begutachten wollte. Die Wege sind zwar weitestgehend linear, jedoch sieht ihr sofort versteckte Schätze, verschlossene Türen und allerlei Interaktionspunkte, die direkt neugierig machen.

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Eine Bucht mit Piratenschiff in Lego Bricktales auf der Quest 3.

Die Piratenbucht bietet unzählige Details. | Bild: Lego / Thunderful Games

Außerdem gibt es eine Art Metroidvania-Mechanik. In jeder der fünf Lego-Dimensionen findet ihr eine Fähigkeit, die ihr an besonderen Interaktionspunkten benötigt. So könnt ihr zum Beispiel versperrte Wege freiräumen oder Teleporter benutzen. Mit diesen Fähigkeiten kommt ihr voran, könnt jedoch auch in die anderen Welten zurückkehren, um dort an zuvor unzugängliche Orte mit Schätzen und Sammelgegenständen zu gelangen.

Die Puzzle-Räume, in denen man diese Fähigkeiten freischaltet, haben mir besonders gefallen. Diese bauen nämlich aufeinander auf, sodass man zwischen bis zu fünf verschiedenen Fähigkeiten wechselt, um die Rätsel zu lösen.

Lego Bricktales: So baut ihr in der VR-Version

Das absolute Highlight von Lego Bricktales sind jedoch die zahlreichen Rätsel, in denen ihr etwas aus Legosteinen baut. Steine werden mit dem Quest 3-Controller per Triggertaste aufgehoben und mit dem Analogstick gedreht. Auf diese Weise kann ich präzise, intuitiv und ohne jegliche Verzögerung bauen.

Damit es nicht zu einfach ist, sind die verfügbaren Legosteine und die Baufläche vorgegeben. Zusätzlich muss jede fertige Konstruktion einen physikalischen Test überstehen, bevor sie in die Diorama-Welt übertragen wird. Ihr könnt also nicht einfach „in die Luft“ bauen und müsst für genügend Stabilität sorgen.

Lego Bricktales: Eine Lego-Bücke zerbricht unter dem Gewicht eines Roboters.

Hier muss die Brücke stabil genug sein, damit der Roboter sie überqueren kann. | Bild: Lego / Thunderful Games

Anfangs baut ihr noch simple Brücken und Treppen oder müsst ein Bauwerk exakt wieder aufbauen. Später kommen jedoch weitere Anforderungen hinzu. Zum Beispiel muss in einigen Rätseln ausbalanciert gebaut werden, oder besondere Teile müssen Teil der Konstruktion sein.

Schwierigkeitsgrad und kreativer Spielraum halten sich hier die Waage, da es immer mehrere Lösungsmöglichkeiten gibt. So kann man versuchen, mit möglichst wenigen Steinen zum Ziel zu kommen, oder Kunstwerke aus allen verfügbaren Steinen zu erschaffen.

Hier muss ein Kran in Lego Bricktales gebaut werden.

Hier versuche ich einen Kran zu bauen. | Bild: Lego / Thunderful Games

An einigen Rätseln musste ich eine Weile knobeln und meine Bauwerke mehrmals komplett neu anfangen, bevor ich zur Lösung kam. Frustrierend wurden die Rätsel jedoch nie und selbst jüngere Legofans sollten hier keine allzu großen Probleme haben.

Test-Fazit zu Lego Bricktales auf der Quest 3

Lego Bricktales konzentriert sich auf seine Kernmechaniken und setzt diese perfekt um. Speziell die Bau-Rätsel mit der direkten Hand-Steuerung mit dem Quest 3-Controller funktionieren tadellos und haben mir so viel Spaß gemacht, dass ich gerne noch viel mehr davon spielen würde.

Mit ca. acht bis zehn Stunden Spieldauer, einer kurzweiligen Geschichte und fünf Welten, mit jeweils zahlreichen Dioramen, ist für genug Inhalte gesorgt. Aber gerade, weil das Spiel so gut ist, wünsche ich mir mehr.

Lego Bricktales schreit quasi nach DLC-Erweiterungen oder einem Sequel, da die kreativen Möglichkeiten der hier geschaffenen Spielmechaniken noch lange nicht ausgereizt sind. Lego und Thunderful Games haben hier eine Formel geschaffen, die ich nur zur gerne mit weiteren Dimensionen, noch tieferen Rätseln und Lego-Mechaniken sehen würde.

Lego Bricktales ist ein grundsolides Knobelspiel für die Quest 3, bei dem junge und alte Lego-Fans bedenkenlos zugreifen können.

Lego Bricktales VR könnt ihr hier kaufen