HTC Vive: OpenVR SDK 1.0 gibt Entwicklern Zugriff auf Frontkamera

HTC Vive: OpenVR SDK 1.0 gibt Entwicklern Zugriff auf Frontkamera

Von HTC-Chefin Cher Wang einst als "technologischer Durchbruch" gefeiert, geht die in HTC Vive integrierte Frontkamera bisher eher als nettes Gimmick durch. Das könnte sich nun ändern.

Über die kleine Kameralinse bekommt man auf Knopfdruck ein Videobild der Außenwelt in der VR-Brille angezeigt. Das kann praktisch sein, beispielsweise, um die Kabel zu entwirren oder kurz nach einer Flasche Wasser zu greifen. Allerdings ist die Bildqualität der Kamera eher bescheiden, ein Ersatz für die eigenen Augen ist die Linse in keinem Fall, allein schon deshalb, da sie ein perspektivisch verzerrtes Bild ausgibt, das nicht exakt mit unserer Wahrnehmung übereinstimmt.

Hinzu kommt, dass viele Nutzer über technische Probleme bei aktivierter Kamera klagen, da das Streaming (bei 60FPS) ordentlich USB-Bandbreite beansprucht und mitunter sogar Systemausfälle verursachen kann. Einfach ausgedrückt: Bisher ist die Kamera ein nettes Detail, aber ein technologischer Durchbruch, der geht anders. Vielleicht ja so: Von nun an können Entwickler im neusten OpenVR SDK auf die Frontkamera zugreifen. Der kostenlose Download ist via Github möglich.

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Potenziell interessante Nutzungsszenarien ergeben sich durch die Kombination aus dem Sub-Millimeter-Tracking des Lighthouse-Systems mit den Foto- und Videoaufnahmen der Kamera. "Wir glauben, dass die Leute unterschätzen, was möglich ist, wenn man in Kombination mit Lighthouse die exakte Position der Kamera auf den Millimeter genau kennt. Das öffnet die Tür für einige sehr interessante Anwendungen, die ohne eine getrackte Kamera nicht möglich wären", schreiben beispielsweise die Entwickler von Owlchemy Labs, die auch für den Vive-Launchtitel "Job Simulator" verantwortlich sind.

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Denkbar wären Anwendungen, die reale Gegenstände in die virtuelle Realität übertragen und sinnvoll in die 3D-Umgebung integrieren, so dass sogenannte "Mixed-Reality-Szenarien" entstehen. Valve veröffentlichte in der Vergangenheit bereits versehentlich eine Beta-Firmware, die kurz darauf wieder zurückgezogen wurde, bei der der Trackingbereich automatisch über die im Raum getrackte Kamera ausgemessen wurde. Jetzt liegt es an den Entwicklern, das exklusive Vive-Feature möglichst kreativ und sinnvoll einzusetzen. Oculus VR verzichtete aus Gewichts- und Kostengründen auf eine Frontkamera, Gründer Palmer Luckey ist bei der derzeit möglichen Qualität noch nicht überzeugt von dem Nutzen der Technologie.

| Featured Image: HTC