HTC Vive: Erstes Video zeigt den "Tron-Modus"

HTC Vive: Erstes Video zeigt den

Eine Änderung in letzter Minute, die HTC-Chefin Cher Wang gar als "technologischen Durchbruch" feierte, war die Integration einer kleinen Kamera auf der Vorderseite der VR-Brille HTC Vive. Offenbar war das neue Feature so wichtig, dass alleine dafür das Erscheinungsdatum der VR-Brille um einige Monate nach hinten geschoben werden musste.

Durch die kleine Fischaugenlinse kann der VR-Brillenträger nach draußen schauen und mit der Umwelt interagieren, ohne Vive zuvor absetzen zu müssen. Außerdem unterstützt die Kamera "Chaperone", ein spezielles Sicherungssystem der Vive-Brille, das verhindern soll, dass der VR-Brillenträger gegen Wände oder Hindernisse rennt. Nähert man sich einer Wand, wird in der Vive-Brille automatisch ein virtuelles Gitter anstelle der Wand angezeigt. So weiß der Nutzer: Bis hierher und nicht weiter.

Im Video ist gut zu erkennen, dass die kleine Kamera nicht nur ein 2D-Bild überträgt, sondern die Bilder durch ein spezielles Verfahren nachbearbeitet. Laut HTC sollen so auch zukünftig Mixed-Reality-Anwendungen möglich sein, die virtuelle und augmentierte Realität miteinander kombinieren. Konkrete Demos dazu gibt es leider noch nicht; wie genau dieses Feature funktionieren soll, ist auch nicht bekannt. Gut möglich, dass HTC und Valve an einer Methode für die Bildverarbeitung arbeiten, die auf die Daten des Trackingsystems "Lighthouse" zugreift. Denn die in Vive verbaute Kamera ist prinzipiell eine herkömmliche 2D-Linse ohne Parallaxe und Tiefenwirkung - diese wäre aber für "echte" Augmented Reality notwendig.

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Wer schon einmal durch eine herkömmliche "Pass-Through"-Kamera schauen konnte, wie man sie beispielsweise von Samsung Gear VR kennt, und versucht hat, einen Gegenstand zu greifen, weiß, wie schwierig das ohne korrekte Tiefenwahrnehmung ist. Meistens greift man erst daneben und braucht mehrere Anläufe, um sich zu orientieren. Trotz fehlender Parallaxe hat der Vive-Nutzer im Video damit offenbar weniger Probleme und interagiert ziemlich präzise und zielsicher mit seiner Umgebung.

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Sogar kleingeschriebener Text lässt sich durch die VR-Brille noch erkennen, auch das Smartphone kann man durch die Linse bedienen. Allerdings gibt es zumindest bei der Vive Pre-Version noch kleinere Darstellungsfehler bei der Perspektive (bei 2:05, 4:20). Da HTC und Valve die Software laufend verbessern, könnten diese Probleme aber bis zum finalen Launch von Vive bereits behoben sein.

Ein früherer Prototyp der Oculus-Rift-Brille hatte eine ähnliche Kamera verbaut, diese wurde aber für die finale Version gestrichen. Grund: Oculus-Gründer Palmer Luckey ist noch nicht davon überzeugt, dass der Blick durch die Kamera das zusätzliche Gewicht und den Aufpreis wert ist. "Die Technologie ist noch nicht ausgereift genug, um gute Augmented Reality oder ein hochwertige Pass-Through-Feature anzubieten”, sagt der Oculus-Chef in einem aktuellen Interview.

| FEATURED IMAGE: Zulubo Productions