HTC Vive: 360-Grad Tracking und 3D-Controller als Erfolgsgaranten

HTC Vive: 360-Grad Tracking und 3D-Controller als Erfolgsgaranten

Zwar ist das Wachstum des Virtual-Reality-Marktes noch gering, jedoch wähnt sich HTC innerhalb der Branche auf der Siegerstraße. Grund dafür ist die Technologie, die vom Produktionspartner Valve kommt: Das 360-Grad-Tracking mit dem Lighthouse-System.

Rund eine halbe Million VR-Brillen dürfte HTC nach aktuellen Schätzungen hauptsächlich an den Mann und einige wenige Frauen gebracht haben. Offizielle Zahlen nennt das Unternehmen nicht.

Nach außen gibt sich HTC selbstbewusst - zurecht. Vor rund einem Jahr wäre wohl kaum jemand davon ausgegangen, dass der angeschlagene Smartphone-Verlierer die steinreiche und enorm gehypte Facebook-Tochter Oculus VR auf die Plätze verweisen könnte.

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Als Erfolgsgarant nennt Vive-Manager Graham Breen "die volle 360-Grad-Erfahrung", die dank des ausgefeilten Trackingsystems Lighthouse möglich ist. Das kommt vom Produktionspartner Valve und ist für Hersteller kostenfrei verfügbar, die ihre Hardware mit Steam VR kompatibel machen.

"Mit HTC Vive kann man sich wie im echten Leben verhalten. [...] Man hat zwei 3D-Controller und kann sich in jede Richtung bewegen, in die man möchte", sagt Breen.

Das sei auch der Grund, weshalb die Vive-Brille bei Entwicklern besonders beliebt ist. Sie könnten VR-Erfahrungen speziell für diese lebensnahe Interaktion entwerfen. Mit den Vive-Trackern wird diese 360-Grad-Erfassung erweitert, da zusätzlich reale Objekte relativ einfach in eine Virtual-Reality-Erfahrung integriert werden können.

Auf der CES 2017 wurde beispielsweise ein Training für Feuerwehrleute gezeigt, die mit dem Tracker am echten Wasserschlauch ein virtuelles Feuer löschen. So können sie eine Extremsituation trainieren, die man nur schwerlich in der Realität nachstellen kann.

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Könnten die Vive-Tracker den Unterschied machen?

Für HTC könnten eben diese Tracker in den kommenden Monaten ein wichtiges Differenzierungsmerkmal zur neu aufkommenden Konkurrenz werden, insbesondere im industriellen Sektor.

In den nächsten ein bis zwei Jahren werden zahlreiche weitere Hersteller auf den Markt drängen, die mit hochwertigen VR-Brillen aus eigener Produktion Valves Steam-VR-Standard samt Trackingverfahren unterstützen.

Bereits angekündigt ist eine VR-Brille von LG, die HTC Vive in puncto Ausstattung deutlich schlägt. Auch Oculus VR möchte das Tracking in 360-Grad in den kommenden Wochen als offizielles Feature anbieten. Das Alleinstellungsmerkmal 360-Grad-Tracking, das der Vive-Brille so viel Rückenwind verleiht, ist dann dahin.

Die Vive-Tracker könnten zwar in ähnlicher Form ebenso von anderen Herstellern angeboten werden, jedoch hat HTC einen beträchtlichen Vorsprung aufgebaut. Das Unternehmen hat Kontakte zu Entwicklern sowie Industrievertretern und eine starke Marke. Bis die Konkurrenz am Markt ist, kann HTC schon zahlreiche Projekte vorweisen.

Das Unternehmen aus Taiwan scheint fest entschlossen, entweder eine große Nummer im Virtual-Reality-Markt zu werden oder gemeinsam mit ihm zu scheitern. Zuletzt verkaufte HTC eine Smartphone-Fabrik in Shanghai, um die frei gewordenen Finanzmittel in die VR-Industrie zu investieren.

Der Verkauf bringt HTC umgerechnet 91 Millionen US-Dollar ein. Das Geld soll der VR-Sparte zugute kommen.
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HTC verkauft Fabrik, um in Virtual Reality zu investieren

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