HTC und Valve verschenken Vive Pre an über 1.000 Entwickler

HTC und Valve verschenken Vive Pre an über 1.000 Entwickler

Die Virtual- und Augmented-Reality-Fachkonferenz "Vision VR/AR Summit" in Kalifornien hat in diesem Jahr einige hochkarätige Keynote-Speaker im Programm. Neben Oculus-Rift-Erfinder Palmer Luckey und Valve-Chef Gabe Newell sind unter anderem auch Googles Virtual-Reality-Chef Clay Bavor oder Playstation-VR-Erfinder Richard Marks am Start.

Veranstalter ist das Unternehmen Unity, das großes Interesse daran hat, Entwickler für die neuen Medien im Kontext der eigenen Entwicklungsumgebung "Unity" zu begeistern. Die Konferenz ist für Medienmacher aus allen Branchen gedacht, dort treffen sich Spieleentwickler, Filmemacher, Ingenieure, Designer, Musiker und Journalisten, um Wissen auszutauschen und dazuzulernen. Kooperationspartner sind Oculus VR, Microsoft, Qualcomm, Sony, Valve und Google, also alle aktuellen Schlüsselunternehmen der neu entstehenden Branche.

Valve verschenkt Vive Pre an anwesende Entwickler

Entgegensetzt zu den Hoffnungen vieler Fans kündigte Valve-Chef Gabe Newell kein Half Life 3 an. Stattdessen gab es interessante News für Entwickler, unter anderem wird die Vertriebsplattform Steam VR in Zukunft eine direkte Schnittstelle zu Unity bieten. Außerdem durften die Medienmacher vor Ort kräftig jubeln: Jeder der Anwesenden darf eine eigene HTC Vive Pre mit nach Hause nehmen.

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Oculus-Rift-Erfinder Palmer Luckey erzählte etwas mehr zum Entwicklungsprozess seiner VR-Brille: "Als ich mit VR angefangen habe, dachte ich nicht, dass sich viele Leute dafür interessieren werden. Im ersten Jahr wollte ich meine Entwicklung niemandem zeigen. Einen frühen Prototypen zeigte ich nur einigen engen Freunde und die sagten mir: 'Palmer, das ist scheiße'. Später zeigte ich es Leuten, die mich nicht mochten und die keine Gamer waren, und die waren begeistert. Da wusste ich, dass die Idee Potenzial hat." Aus seiner Sicht solle der Erfolg von VR am Anfang nicht allein an der Anzahl verkaufter VR-Brillen festgemacht werden, sondern an den Nutzungsgewohnheiten derer, die ein Gerät daheim hätten.

Für die kommenden Jahren prognostiziert Luckey technologische Fortschritte wie eine deutlich verbesserte Ergonomie, ein weiteres Sichtfeld und neue Interfaces. Auch über die mobile VR-Brille Gear VR sprach Luckey, sie sei ein Erfolg und man hätte bereits "eine Menge Einheiten" verkauft. Viele Menschen, die Gear VR nutzen, seien außerdem keine Spieler, sondern sie würden speziell nach ausgefallen "VR-Erfahrungen" suchen. Rund 90 Prozent der Apps im Oculus-Store wurden laut Luckey bereits mit der Unity-Engine umgesetzt. Um noch mehr Programmierer für VR-Entwicklungen zu begeistern, kommt jede Oculus-Rift-Brille mit einer Pro-Lizenz für die Unity Engine, die vier Monate gültig ist. Entwickler forderte Luckey dazu auf, keine alten Ideen für VR aufzuwärmen, sondern völlig neue Ideen umzusetzen.

Richard Marks von Sony bezeichnete VR als "wichtigen Teil von Playstation in den kommenden Jahren". Unter anderem forsche Sony intern bereits an fortgeschrittenen Technologien und neuen Interfaces wie Eye-Tracking und Handtracking. Im Unternehmen sei man davon überzeugt, dass die virtuelle Realität die Zukunft der Spiele sei und würde die Technologie entsprechend fördern.

Googles Virtual-Reality-Chef Clay Bavor kündigte an, dass die Unity-Engine zukünftig mit nativem Support für Cardboard ausgestattet wird, außerdem wird das Cardboard-Design-Lab als Open-Source-Software Entwicklern kostenlos zugänglich sein. Das soll es Entwicklern einfacher machen für die Pappbrille zu programmieren. Bavor betonte außerdem die Relevanz von AR-Projekten wie "Project Tango" für Google. Im Sommer erscheint ein entsprechendes Sensor-Smartphone, das zusammen mit Lenovo entwickelt wurde. Bavor forderte die versammelten Medienmacher dazu auf, tolle Ideen für die neue Technologie umzusetzen.

Unity selbst kündigte außerdem Optimierungen der Entwicklungsumgebung speziell für Virtual Reality an. Die verbesserte Software soll Entwicklern rund 50 Prozent mehr Performance bereitstellen, um die bis zu 90 Bilder pro Sekunde, die für Virtual Reality benötigt werden, stabil zu rendern. Die Verbesserungen sollen mit Version 4.5 der Unity-Engine zur Verfügung stehen. Eine konstant hohe Bildwiederholrate ist eines der wichtigsten Features, damit die virtuelle Umgebung überzeugend ist. Stocken und ruckelnde Bilder stören nicht nur die Immersion, sondern können im schlimmsten Fall sogar Übelkeit hervorrufen.

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Außerdem wurde erstmals der VR-Editor für die Unity-Engine gezeigt. Demonstriert wurde er mit Oculus Rift und den 3D-Controllern Oculus Touch. Erst vor wenigen Tagen zeigte Unitys stärkster Wettbewerber Epic Games einen ähnlichen VR-Editor für die Unreal Entwicklungsumgebung. Mit dem Editor können Designer und Programmierer ihre Software direkt in 3D in Virtual Reality gestalten.

Sogar ein Vertreter der NASA betrat die Bühne. Er stellte die Vision der Weltraumprofis für den Nutzen von VR- und AR-Anwendungen vor. Unter anderem sprach er über Roboter, die via VR ferngesteuert werden oder Virtual Reality als Hilfsmittel bei der Ausbildung von Astronauten. Auch eine Multi-User-Anwendung für Hololens wurde vorgestellt, bei der Ingenieure gemeinsam vorab 3D-Modelle von neuen Technologien via erweiterte Realität gemeinsam betrachten und bearbeiten können. Die Pointe an der Geschichte: All diese Technologien und Ideen werden bei der NASA bereits ein- und umgesetzt. Konzeptionell wurden die "Telenauts" vorgestellt, normale Nutzer, die via Virtual Reality und Telepräsenz Astronauten auf einer zukünftigen Reise zum Mars begleiten und unterstützen sollen. Die NASA arbeitet auch an einer VR-Marssimulation, die im Laufe des Jahres für alle gängigen VR-Brillen erscheinen soll.