HTC: Aktien steigen nach Vorbestellstart von HTC Vive deutlich

HTC: Aktien steigen nach Vorbestellstart von HTC Vive deutlich

In der Smartphone-Branche prophezeit man HTC schon seit längerer Zeit den baldigen Konkurs. Und das aus gutem Grund: Die Aktie des Unternehmens brach seit dem Höchststand 2011 um 100 Prozent ein. Einen möglichen Rettungsanker gibt es aber offenbar noch: Virtual Reality. 

Dem Wettbewerb von Apple oder Samsung hatte HTC in den vergangenen Jahren wenig entgegenzusetzen. Den Smartphones aus Taiwan mangelte es an klaren Alleinstellungsmerkmalen und hochwertiger Software - die Herzen der High-End-Enthusiasten konnte HTC ebenso wenig erobern wie die Geldbeutel der Low-Budget-Fans. Der Abwärtstrend, der die technologisch stagnierende Smartphone-Branche seit geraumer Zeit begleitet, trifft HTC daher besonders hart. Innerhalb weniger Jahre sank der Marktanteil in der Smartphone-Branche von rund zehn auf unter zwei Prozent.

Was HTC mit Smartphones nicht mehr gelingen mag, klappt mit HTC Vive hervorragend: Die VR-Brille begeistert Menschen - und damit auch die Anleger. Obwohl HTC Ende letzter Woche gegenüber den Investoren den mit nur knapp 130 Millionen US-Dollar im Monat Februar geringsten Umsatz der jüngeren Firmengeschichte ausweisen musste, stieg die Aktie anschließend um fast zehn Prozent. Am Montag wiederholte sich das Phänomen, die Aktie stieg erneut um weitere zehn Prozent und erholte sich damit von den Rückschlägen Ende 2015, als sie nach der kurzfristigen Verschiebung von HTC Vive auf einen neuen Tiefststand einbrach.

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Einen entscheidenden Anteil am neuerlichen Wachstum dürfte neben der "UA Health Box" auch der erfolgreiche Start der Vorbestellungen der Vive-Brille sein. Bereits innerhalb der ersten zehn Minuten konnten rund 15.000 Einheiten verkauft werden - und das trotz eines Preises von 800 US-Dollar und der starken Konkurrenz von Facebooks VR-Brille Oculus Rift sowie Sonys Playstation VR. Noch dazu wird die Vive-Brille von vielen US-Medien in den höchsten Tönen gelobt und sammelte auf der CES 2016 zahlreiche Auszeichnungen ein. Der starke Einfluss der VR-Brille auf HTCs Marktwerkt zeigt, dass Anleger von der neuen Technologie durchaus angetan sind und VR schneller als gedacht ein entscheidender Bestandteil von HTCs Produktportfolio werden könnte.

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Was kommt nach HTC Vive?

HTC wird nun über weitere Investitionen in neue VR-Technologien nachdenken, um von Anfang an einen der führenden Plätze in der neuen Branche zu übernehmen. Noch dazu konnte man mit Valve einen starken Partner im Bereich VR-Spiele gewinnen. Gegenüber dem US-Magazin Techcrunch machte HTCs Kreativchef Drew Bamford bereits entsprechende Andeutungen: "Ich kann unsere Pläne für die Zukunft nicht kommentieren, aber bei HTC sind Design und Innovation wichtige Bestandteile der Unternehmensphilosophie und es würde für uns natürlich viel Sinn ergeben, mehr VR-Produkte anzubieten und Produkte zu entwickeln, die unser Smartphone-Geschäft und das VR-Geschäft miteinander verknüpfen." Zuvor äußerten sich Finanzchef Chialin Chang und CEO Cher Wang bereits sehr ähnlich.

Neben der High-End Brille HTC Vive, die sich primär an Enthusiasten und Spieler aber auch die Industrie richtet, fehlt HTC noch eine günstige, mobile VR-Brille im Portfolio, die es mit Samsungs Gear VR oder Googles kommender VR-Generation aufnehmen kann. Derweil muss HTC wohl keine Angst vor LG haben, denn die auf dem Mobile World Congress 2016 vorgestellte VR-Brille "LG 360" scheint laut ersten Tests ein Flop zu werden.

| SOURCE: Chinapost / HTC