Die XR-Räume der anderen: Verteidigt euer Wohnzimmer gegen andere Spielende
House Defender ist ein Quest XR-Spiel, das euren Spielraum in VR nachbildet. Der Clou: Die Räume anderer Spieler sind zu sehen!
Im Mixed Reality-Spiel FPS Enhanced Reality müsst ihr euch in eurem Haus mit bewaffneten Eindringlingen herumschlagen. House Defender ist das Gegenteil davon. Anstatt virtuelle Objekte in die reale Welt zu bringen, werden meine Haushaltsgegenstände in Gräber, Säulen und Grabsteine verwandelt. Meine Wände sind nur noch kurze Zäune, die den Blick auf einen nebligen Friedhof freigeben.
Ich befinde mich in VR, mit meinem ganzen Hausrat. In der virtuellen Realität kann ich mich auf einen Grabstein setzen, der in der physischen Realität eine Bank ist, oder mich an eine Kiste lehnen, die eigentlich ein Tisch ist. Aber nicht die ganze Umgebung ist ein Abbild meines physischen Raumes. Über kurze Zäune hinweg sehe ich die Spielfelder anderer Spieler:innen, die sich möglicherweise hunderte Kilometer von mir entfernt in ihren eigenen vier Wänden befinden. Im Spiel sind unsere Räume jedoch miteinander verbunden und nur durch diesen kurzen Zaun getrennt – ein cleverer Einsatz von VR.
___STEADY_PAYWALL___Es gibt auch einen AR-Modus, der die realen Möbel in VR zeigt. Allerdings ist im AR-Modus die monochrome Passthrough-Ansicht der Quest 2 der farbigen Mixed-Reality-Ansicht der Quest Pro vorzuziehen. Letztere lenkt in der gut gestalteten virtuellen Spielwelt von House Defender etwas ab. Am besten spielt man ohnehin im VR-Modus.
Rasend schnelle Raumzuordnung
Als ich House Defender zum ersten Mal starte, wird mir erklärt, wie ich meinen Raum kartiere. Das funktioniert ohne Probleme. Ich habe meinen Guardian deaktiviert (eine Funktion des Entwicklermodus), aber man kann auch einen Guardian in Raumgröße verwenden.
Durch das Passthrough sehe ich den Raum, in dem ich mich befinde. Ich platziere meinen Controller in einer Ecke, drücke einen Knopf, gehe in eine andere Ecke, drücke wieder einen Knopf und fahre fort, bis ich wieder am Anfang bin. Türen und Fenster behandle ich als Teil der Wand. Mein Zimmer ist ein normaler quadratischer Raum, aber es ist auch kein Problem, wenn eure Spielumgebung mehr als vier Ecken hat. Die Höhe des Raumes spielt keine Rolle.
Dann ordne ich Möbel und andere Gegenstände zu. Die Quest weiß, wo der Boden ist, also muss ich nur die oberen Ecken der Tische und Stühle markieren. Ich setze den Controller auf eine Ecke, drücke den Knopf und markiere zwei weitere obere Ecken. Das Hindernis ist umrissen und die Maße erscheinen. Ich kann Objekte entfernen, wenn sie falsch ausgerichtet sind, oder sie in eine nicht ebene Form bringen. Das ist nützlich für Pflanzen, Dekorationen und alles, woran ich mich nicht anlehnen möchte.
Der Wechsel von Gegenständen im Zimmer zu Spielinhalten ist amüsant gestaltet. Mein Tisch wurde zu einer Gruft, die Bank zu einem Grabstein und ein Bücherregal zu einem wackeligen Holzzaun.
Behutsamer Einstieg, dann beginnt der Spaß
Das Solospiel machte Spaß und ermöglichte mir, mich mit der Steuerung vertraut zu machen. Ich habe einen Revolver, dem zu oft die Munition ausgeht und ich muss meine Treffsicherheit verbessern. Ein kleines Skelett watschelt auf mich zu, ich schieße darauf und drehe mich um. Ein Dämon schlägt gegen meinen Zaun. Größere Skelette, einige mit Rüstung, schließen sich dem Kampf an.
Die Monster kommen in Wellen und beschädigen meinen Zaun, wenn ich sie nicht schnell genug beseitige. Wenn ich eine Hand über ein sich bewegendes Symbol halte, kann ich den Schaden reparieren. Das funktioniert mit zwei Zäunen gleichzeitig, aber es ist schwierig, beide Hände in den wechselnden Reparaturbereichen zu halten.
Upgrades funktionieren ähnlich: Haltet eine Hand mehrere Sekunden lang in eine Bonuszone, während sich die Monster nähern. Natürlich kann man auch mit einer Hand die Bonuszone berühren und mit der anderen schießen.
Wenn ich mich frei in meinem physischen Raum bewege und gleichzeitig die virtuelle Welt und die Hindernisse sehe, ist das ein unglaublich intensives Gefühl. Ich kann durch einen voll möblierten Raum gehen, ohne mir Sorgen zu machen, dass ich gegen einen unsichtbaren Gegenstand stoße.
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Der eigentliche Spaß beginnt im Mehrspielermodus
In den Mehrspielerschlachten sieht man andere Spielende und deren umgestaltete Räume neben dem eigenen virtuellen Friedhof. Ihr könnt mit anderen Spieler:innen zusammenarbeiten oder gegen sie kämpfen. Meine Frau hat sich mir angeschlossen. Gemeinsam macht es mehr Spaß, gegen die Monster zu kämpfen.
Wir waren räumlich getrennt. Sie war oben im Schlafzimmer und ich spielte im Esszimmer, das auch mein Arbeitsplatz ist.
Obwohl wir in getrennten Räumen auf verschiedenen Etagen unseres Hauses spielten, lagen unsere Spielbereiche im Spiel nebeneinander. Die Ausrichtung kann sich von Spiel zu Spiel ändern. Am Anfang war der Spielbereich meiner Frau rechts von mir, aber im zweiten Spiel war er ganz vorne. Er war also in einem Bereich, der eigentlich außerhalb des Esszimmerfensters liegt. Der VR-Raum muss nicht der Physik gehorchen!
Ich schoss über ihren Zaun, um ihr zu helfen, wenn viele Kreaturen ihr Gebiet angriffen. Im Gegenzug warnte sie mich vor Monstern in meinem Rücken und wenn mein Zaun zu fallen drohte.
Für den Kampf gegeneinander habe ich mehrere Räume im Erdgeschoss angelegt, damit wir nicht über einen Zaun hinweg aufeinander schießen mussten. Allerdings empfand ich diesen Spielmodus als weniger spannend als das Ausschalten von Skeletten, Dämonen und Ogern.
House Defender ist ein unterhaltsames Spiel. Der Einzelspielermodus kann nach einiger Zeit ermüdend sein, aber der Mehrspielermodus macht umso mehr Spaß. Es fließt kein Blut und die Monster sind lustig und gruselig, nicht wie in einem Horrorfilm.
Ihr könnt mit Leuten auf der ganzen Welt oder in einem anderen Raum bei euch zu Hause spielen. House Defender ist ein einzigartiges XR-Spiel. Das App-Lab-Spiel ist kostenlos erhältlich und ein Paradebeispiel für das Mixed-Reality-Framework des Entwicklers 2sync. Die gemeinsame Nutzung virtueller Räume war für mich unglaublich fesselnd und immersiv. Hoffentlich sehen sich andere Entwickler:innen das lizenzierbare SDK von 2sync an.
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