Gamescom 2019: "Phantom: Covert Ops" für Oculus Quest im Hands-on
Der kommende Rift- und Quest-Exklusivtitel Phantom: Covert Ops verbindet das Schleichgenre mit einem innovativen VR-Fortbewegungskonzept. Eine Kombination, die hervorragend funktioniert, wie ich mich auf der Gamescom überzeugen konnte.
Ein "taktisches Kayakspiel" nennen die Entwickler von nDreams (The Assembly, Perfect, Shooty Fruity) ihren neuesten VR-Titel, der auf der E3 2019 sogar eine Auszeichnung als bestes VR-Spiel erhielt.
Ich nenne Phantom: Covert Ops schlicht "Metal Gear Boat", weil es mich an die legendäre Metal-Gear-Spielereihe erinnert, nur dass man hier in einem Kayak statt auf leisen Sohlen an Gegnern vorbeischleicht beziehungsweise vorbeitreibt.
___STEADY_PAYWALL___Die Assoziation mit der Videospielserie ist gewollt: Viele Entwickler wuchsen mit Metal Gear auf. Als Ort und Szenario wählten sie das Osteuropa der 90er Jahre kurz nach dem Ende des Kalten Kriegs.
Paddeln statt laufen
Zwei Umstände brachten das Studio auf das ungewöhnliche Konzept eines VR-Kayakspiels, verrät mir nDreams-Sprecher Ben Finch auf der Gamescom. Die Entwickler wollten zum einen ein spannungsgeladenes VR-Schleichspiel schaffen, zum anderen sollte es spielergetriebene Fortbewegung bieten. Durch die Welt gleiten mittels Drücken des Analogsticks: Das wollten das Studio nicht, weil es weniger immersiv ist und bei manchen Spielern Übelkeit auslöst.
So kamen die Entwickler auf die Idee der Kayakfortbewegung, bei der man mittels physischer Paddelbewegungen durch die Welt navigiert. So weit hergeholt sei dieses Szenario und Fortbewegungsmittel nicht, zumal es vom Spezialeinheiten des Militärs in realen Einsätzen genutzt werde, meint Finch.
Flüssige Steuerung
Ich konnte auf der Gamescom die Oculus-Quest-Version von Phantom: Covert Ops antesten. Mein Fazit nach dem ersten Level, der circa eine Viertelstunde in Anspruch nahm: Das Spielkonzept funktioniert und macht richtig Spaß.
Die Kayaksteuerung fühlt sich gut an, nur gelegentlich verhakte ich mich und muss etwas zurückpaddeln. Schlecht wurde mir während des Spielens nicht, obwohl ich in Sachen künstliche Fortbewegung recht empfindlich bin. Dass ich mit meinen Armen die echte Ruderbewegung nachahmte, muss mein Hirn davon überzeugt haben, dass ich tatsächlich durch trübe Gewässer gleite, statt auf einem Stuhl zu sitzen.
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Die schallgedämpften Waffen sind am eigenen, virtuellen Körper angebracht und werden ebenfalls mit den Händen bedient. Einsetzen musste ich sie während meiner ersten Mission nicht, tat es aber dennoch. So blieb mir eine Auszeichnung für gewaltfreies Spielen verwehrt.
Gute Grafik trotz mobiler Hardware
Die Grafik ist für Quest-Verhältnisse außerordentlich gut. Das liegt nicht zuletzt am cleveren Spieldesign. So ist man bewusst nur während der Nacht unterwegs, sodass die fehlende Weitsicht nicht auffällt. Die Gebiete sind zudem schlauchartig und verwinkelt gestaltet, sodass die mobile Hardware nicht zu viel Architektur auf einmal rechnen muss.
Das Spiel ist laut Finch keine Rift-Portierung und wird parallel für Oculus Quest und Oculus Rift entwickelt, sodass das Studio das Maximum aus der autarken VR-Brille herausholen kann.
Die Ereignisse von Phantom: Covert Ops spielen während einer einzigen Nacht. Wie viel Spielzeit der fertige Titel bieten wird, verrät das Studio nicht. Erscheinen soll das Spiel bis Ende des Jahres exklusiv für Oculus Rift und Oculus Quest.
Mein Fazit: Mir gefällt die Kombination aus Sitzen, Schleichen und Schießen sehr gut. Die innovative und hervorragend umgesetzte Kayak-Steuerung, Metal-Gear-Atmosphäre und tolle Grafik machen Phantom: Covert Ops für mich zum meist erwarteten Quest-Titel des Jahres.
Titelbild: nDreams
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