Facebooks große Metaverse-Wende: Zuckerberg bereut nichts

Meta investiert in eine ungewisse Zukunft, die das Unternehmen schon heute teuer zu stehen kommt. Zuckerberg sagt in einem Interview, warum.
Es ist mehr als ein halbes Jahr her, dass sich Facebook in Meta umbenannte und auf das Metaverse ausrichtete. Der Aktienwert des Unternehmens fiel seither um mehr als 40 Prozent.
Das liegt nicht oder zumindest nicht allein an der radikalen Neuausrichtung. Metas soziale Netzwerke wachsen kaum noch und Apples Datenschutzmaßnahmen machen Druck aufs Werbegeschäft. Aber dass Zuckerberg jährlich mehr als zehn Milliarden US-Dollar in die Entwicklung unbewährter Zukunftstechnologien steckt, erregt ebenso Besorgnis bei Aktionären.
Die Unausweichlichkeit von VR und AR
Zwei Dekaden Metaverse
"Ich möchte in einer Welt leben, in der große Unternehmen ihre Ressourcen nutzen, um große Würfe zu machen. [...] Ich fühle mich dafür verantwortlich, es zu versuchen. Die Position zu nutzen, in der wir uns befinden, um Wetten einzugehen und die Dinge auf eine Art und Weise voranzutreiben, wie es andere vielleicht nicht tun würden." Als Zeitrahmen gibt Zuckerberg die nächsten 20 Jahre an. Das ist länger, als Facebook existiert.
Dass Meta noch viel aufholen muss, weiß Zuckerberg. Roblox, Fortnite, Minecraft: Die großen Proto-Metaversen spielen anderswo. Meta habe den Vorteil, dass viele Menschen die eigenen sozialen Netzwerke nutzen und dass sie viel Geld in Forschung und Entwicklung stecken können. Metas Metaverse-Plattform Horizon stecke noch in den Kinderschuhen und sollen in den nächsten ein bis zwei Jahren "dramatische Fortschritte" machen, so Zuckerberg.
Horizon soll zu einer offenen Plattform werden – aber wann?
Damit das Metaverse ein echtes Metaverse ist, muss es interoperabel sein. Horizon hat diese Eigenschaft genauso wenig wie die Konkurrenz. Jede Plattform existiert nur für sich selbst. Deshalb sagte Zuckerberg von Anfang an, dass das Metaverse von vielen Unternehmen gebaut werde und nicht von Meta allein.
Der CEO stellt in Aussicht, dass sich Horizon öffnen könnte, jedoch ohne konkrete Maßnahmen und Zeitrahmen zu nennen. Zuerst müsse das Team die Grundlagen legen und technische Herausforderungen meistern, so Zuckerberg. "Das heißt aber nicht, dass wir nicht an anderer Stelle im Unternehmen an der offenen Plattformseite arbeiten. Wenn man diese Arbeit nicht erledigt, dann wacht man eines Tages auf und hat dieses geschlossene Ding gebaut und es ist superschwer, da wieder herauszukommen."
Zu guter Letzt geht Zuckerberg auf den für dieses Jahr angekündigten Smartphone-Launch von Horizon ein und konkretisiert zum ersten Mal, was dieser umfassen könnte. "Es wird wertvoll sein, wenn man eine Welt erstellen und sie auf Facebook oder Instagram teilen kann, sodass die Leute von dort aus einfach in eine Welt springen können."
Die beste Horizon-Erfahrung werde man jedoch mit der VR-Brille haben. "Wir müssen aufpassen, dass [Horizon] nicht in erster Linie ein Smartphone-Erlebnis wird. Es wird sehr wichtig sein, das Gleichgewicht zu finden".
Hinweis: Links auf Online-Shops in Artikeln können sogenannte Affiliate-Links sein. Wenn ihr über diesen Link einkauft, erhält MIXED.de vom Anbieter eine Provision. Für euch verändert sich der Preis nicht.