Down The Rabbit Hole im Test: VR braucht mehr davon
Die Vorgeschichte von Alice im Wunderland zeigt die Stärken von Diorama-VR und spielt sich insbesondere auf der Oculus Quest ganz hervorragend.
Wird Virtual Reality richtig gedacht und gemacht, dann entstehen Kracher wie Half-Life: Alyx (Test). Andere (VR-)Spiele fühlen sich nach einer solchen Erfahrung dünn und unbefriedigend an.
Ein Genre-Wechsel kann gegen Post-Gaming-Depression helfen, weg vom First-Person-VR hin zu Diorama-Welten. Moss (Test) und Astro Bot (Test) haben bereits gezeigt, wie grandios das virtuelle „Puppenhaus“ sein kann. Down The Rabbit Hole setzt nach langer Durststrecke endlich dieses Genre fort.
___STEADY_PAYWALL___Mit Erfolg.
Inhalt
Wer bin ich im Wunderland
Opa erzählt jeden Abend eine Gute-Nacht-Geschichte. Doch heute ist es etwas anders: Das kleine Mädchen soll die Geschichte miterzählen. Ich steuere das Mädel ohne Namen auf der Suche nach ihrem Haustier Patches durch ein kleines Haus. Als sie die Falltür im Boden öffnet und hineinsteigt, fällt sie tief...
.... und zwar ins Wunderland. Viele von uns kennen die Geschichte von Alice im Wunderland, von der Herzkönigin und dem Hutmacher, dem Märzhasen und der Grinsekatze.
Jetzt bin ich schon vor Alice‘ Ankunft dort und sehe das kleine Mädchen direkt in einen riesigen Haufen Einladungskarten plumpsen, die der Märzhase mühevoll zusammengestellt hat.
Der ist nicht erfreut und ich darf die überall verstreuten Karten einsammeln. Dabei stehe ich mitten im namengebenden Kaninchenbau und um mich herum baut sich Stück für Stück das Level aus, Raum für Raum, immer tiefer. Mit dem linken Stick der Quest-Controller steuere ich das Mädchen und interagiere hier und da mit der Umgebung. Überhaupt ist die gesamte Bedienung sehr intuitiv.
Stehen Gespräche an, werde ich direkt in den Raum versetzt und kann vor mir schwebende Dialogoptionen auswählen. Dann wieder öffne ich Kisten mit Rätselschlössern oder helfe einer Köchin beim Kochen – was so richtig schiefgeht.
Miniaturen-Welt ganz groß
Innerhalb und außerhalb der Räume interagiere ich mit verschiedenen Gegenständen. Eine blaue, halbtransparente Kugel dient als Cursor in der Miniatur-Welt. Über Wurzeln, die um mich herum verteilt sind und die ich greifen kann, verschiebe und drehe ich die 360-Grad-Welt oder ziehe sie an mich heran. Das geht auch mit dem rechten Stick oder – dank kabelloser Oculus Quest (Test) – idem ich mich selbst physisch drehe.
Obwohl Down The Rabbit Hole auch im Sitzen hervorragend gespielt werden kann, kommt es im Stehen und mit etwas Platz so richtig zur Geltung. Nur so bekomme ich ein Gefühl für die große 360-Grad-Welt um mich herum, die verschieden großen, detaillierten und farbenprächtigen Räume, die Treppen und Gänge.
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Von Rätseln und Einladungskarten
So geht es immer tiefer in den Kaninchenbau. Auf der Reise begegnen mir die typischen Spielkarten, die Grinsekatze und natürlich die Herzkönigin, die sich gewohnt herzlos präsentiert. Außerdem löse ich immer wieder Rätsel, um Einladungskarten zu finden oder den nächsten Bereich zu betreten.
Die Rätsel sind meistens mit Aufmerksamkeit und Kombinationsgabe lösbar. Viele clevere Ideen fördern coole Aha-Momente zutage, etwa wenn ich einer riesigen Hand, die mir den Weg versperrt einfach eine... sorry, keine Spoiler! Hin und wieder muss ich ein bisschen herumprobieren. Nur einige der Rätselschlösser an Kisten mit Einladungen waren mir zu hoch. Hier hätte ich mir bessere Hinweise gewünscht.
Nicht so filigran wie Moss, trotzdem wunderbar
Das Diorama-VR spielt in Down The Rabbit Hole seine Stärken voll aus: Die meisten Räume sind detailliert und liebevoll gestaltet. Es macht Spaß, sich darin wie in einem großen Puppenhaus umzusehen. Auch die Animationen der kleinen Figuren überzeugen, obwohl sie nicht ganz so filigran sind, wie etwa in Moss (Test).
Nach rund zwei Stunden und einer Entscheidung ist das Spiel beendet. Ich kann am letzten automatischen Speicherpunkt erneut anfangen, etwa um die mir entgangenen Einladungskarten zu finden oder andere Entscheidungen am Ende auszuprobieren.
Grafisch haben die Szenen in den Räumen einige Luft nach oben, aber vor allem in der Miniaturansicht vermisse ich auf der Quest nichts. Im Gegenteil: Die Freiheit, mich jederzeit mehrfach herumdrehen zu können, um das Geschehen rund um mich herum zu betrachten und nach versteckten Einladungen zu fahnden, trägt viel zum tollen Spielgefühl bei.
Test-Fazit zu Down The Rabbit Hole
Unterm Strich ist Down The Rabbit Hole ein Pflichttitel für VR-Fans und auch für VR-Anfänger bestens geeignet. Das Spiel zeigt, wie eine fantastische Welt mit verhältnismäßig wenig Aufwand zum Leben erweckt werden kann und wie viel Potenzial im Miniatur-Genre schlummert.
Probiert es unbedingt selbst aus!
Besonders angenehm fand ich erneut die völlige Freiheit der Oculus Quest-Version bei grafisch ansprechender Präsentation. Mich im 360-Grad-Kaninchenbau mehrfach um die eigene Achse drehen zu können, ohne meine Füße in ein Kabel einzuwickeln, ist ein klarer Pluspunkt für das autarke System.
Ihr solltet Down The Rabbit Hole spielen, wenn ...
- ihr Diorama-VR liebt,
- euch eine tolle Welt wichtig ist und
- ihr mal etwas anderes wollt als FPS-VR.
Ihr solltet Down The Rabbit Hole eher nicht spielen, wenn ...
- der Zauber von Miniatur-VR voll an euch vorbeigeht,
- ihr ausgefeilte Grafik wie in Half-Life: Alyx erwartet und
- euch ruhige Rätselspiele in Puppenhaus-Optik einschläfern.
Down The Rabbit Hole könnt ihr hier kaufen
Unterstützte Geräte | Plattform | Preis |
---|---|---|
Oculus Quest | Quest Store | 19,99 Euro |
Oculus Rift (S) | Rift Store | 19,99 Euro |
Valve Index, HTC Vive (Pro), Oculus Rift (S), Windows MR | Steam | 19,99 Euro |
Letzte Aktualisierung am 2024-11-16 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API / Preis inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten
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