CEO von BadoinkVR: "Pornos sind die Killer-App für Virtual Reality"

CEO von BadoinkVR:

Laut Travis Jakel, einem Marktforscher der US-amerikanischen Bank Piper Jaffray, soll Virtual Reality bis 2020 ein Milliardengeschäft sein. Dem Analysten zufolge gibt es drei große Treiber der neuen Industrie: Videospiele, Filme - und Pornografie. Ganz vorne mit dabei in Sachen VR-Pornografie ist Todd Glider, Geschäftsführer von BadoinkVR. Sein Unternehmen unterhält eine der führenden Internetseiten, die einschlägige Inhalte anbietet. In einem aktuellen Interview spricht er über die Besonderheiten von Porno-Drehs in 180 Grad, die Zukunft der Branche und weshalb solche Filme in VR besser funktionieren als Videospiele.

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Auf seine erste Erfahrung mit VR-Pornografie angesprochen, antwortet Glider: "Es hat mich umgehauen und das sage ich als jemand, der seit den 90er-Jahren in der Pornobranche arbeitet." Und fügt hinzu: "Pornos sind die Killer-App."

Wer VR-Pornos produziert, verwendet nicht einfach nur eine neue Kameratechnologie. Die neue Aufnahmeprozedur in 180- bis 360-Grad und 3D verlangt auch nach einer anderen Ästhetik, die die Art und Weise beeinflusst, wie VR-Pornos gedreht werden.

Google Daydream als Hoffnungsträger der VR-Branche

Auf die Frage, wie er die Zukunft der VR-Pornobranche beurteilt, antwortet Glider: "VR wird für einige Jahre eine Nische bleiben. Die Technologie ist noch nicht ausgereift." VR werde erst in den nächsten zehn bis zwölf Jahren zum Standard für den Konsum visueller Unterhaltungsangebote, so Glider. "Es muss noch viel passieren."

In Googles Daydream-Initiative sieht Glider den größten Hoffnungsträger für die VR-Industrie. Daydream würde den für den Mainstream wichtigen mittleren Bereich zwischen Billigbrillen wie Google Cardboard und teuren Modellen wie Oculus Rift und HTC Vive bedienen.

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Außerdem würde Daydream VR einem breiteren Publikum zugänglich machen können als Samsung mit seiner Gear VR, da Googles Plattform voraussichtlich mit sehr viel mehr Smartphones kompatibel sein werde. "Ich glaube, dass Daydream in den kommenden Jahren die populärste Plattform für VR werden wird," meint Glider.

Google Cardboard ist mit Abstand die erfolgreichste VR-Initiative. Nutzer von Daydream View schauen hauptsächlich 360-Grad-Videos bei YouTube.

Daydream View: Alle Details zur VR-Brille und den Pixel-Smartphones

Pornos in VR funktionieren besser als Videospiele

Glider stellt einen interessanten Vergleich mit der Spieleindustrie an: "Gaming wird uns irgendwann überholen, aber im Moment ist es ein Fakt, dass selbst das beste VR-Game der Welt einem herkömmlichen Spiel wie 'Call of Duty' nicht das Wasser reichen kann. Nicht so mit Pornos. Wenn du einen VR-Porno mit einem gewöhnlichen Porno vergleichst, dann ist der Unterschied so krass, dass es keine Diskussion darüber gibt, was besser ist. VR-Pornografie schöpft die Möglichkeiten der Technologie so aus, wie es derzeit keine andere Industrie kann."

BadoinkVR ist Teil eines größeren Techunternehmens, das ebenfalls von Todd Glider geführt wird und nebst Pornografie auch andere Unterhaltungssparten bedient. Glider zufolge umfasst die Belegschaft beinahe 100 Mitarbeiter, von denen nur zehn Prozent im Pornobusiness arbeiten.

"Das spiegelt wider, wie sich die Industrie in den letzten zwanzig Jahren entwickelt hat. Die Tage, an denen Pornostudios davon leben konnten, die meisten ihrer Ressourcen auf die Produktion und Veröffentlichung wöchentlich oder monatlich erscheinender Filme zu konzentrieren, sind längst vorbei." Jene Studios, die geglaubt hätten, auf diese Weise überleben zu können, mussten sich anpassen oder gingen unter, so Glider.

BadoinkVR unterstützt alle gängigen VR-Systeme, von Google Cardboard über Samsung Gear VR bis hin zu Oculus Rift und HTC Vive. Auch Unterstützung für Playstation VR und Google Daydream soll demnächst folgen, sofern Sony und Google Interesse zeigen. Bislang sprach sich Sony gegen Erwachsenenfilme im eigenen Store aus.

Das komplette Interview von Todd Glider mit Daydream District ist hier zu finden.

| Featured Image: BadoinkVR