Augmented Reality: Vuzix stellt Blade 3000 Smart Sunglasses vor

Augmented Reality: Vuzix stellt Blade 3000 Smart Sunglasses vor

Der Formfaktor einer Sonnenbrille kombiniert mit der Funktionalität eines Smartphones. Datenbrillen werden langsam aber sicher alltagstauglich. Das beweist die neue Blade 3000 Sonnenbrille des Herstellers Vuzix, die im kommenden Jahr erscheinen wird.

Auf der CES 2017 Anfang Januar will Vuzix die Blade 3000 Smart Sunglasses im Detail vorstellen. Bereits im Vorfeld der Computermesse wurde die neue Datenbrille mit vier Innovationsawards ausgezeichnet, unter anderem für das Design. Die Gläser der Brille sind nur 1,4 Millimeter dick und die Optik unterscheidet sich kaum mehr von einer gewöhnlichen Sonnenbrille.

Die Blade-Brille wird via Bluetooth mit dem Smartphone verbunden und projiziert ein Bild direkt ins Sichtfeld des Trägers. Ähnlich wie Microsofts Hololens setzt Vuzix ein neuartiges Wellenleiter-Display ein, bei der das Licht über feine Drähte im Brillenglas zum Auge des Nutzers transportiert wird.

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Diese Art der Darstellung soll für besonders farbintensive und klare Bilder sorgen, bei denen keine einzelnen Pixel mehr zu erkennen sind. Ähnlich wie Hololens könnte die Vuzix-Brille mit einem engen Sichtfeld zu kämpfen haben, auch wenn das aufgrund der anderen Anwendungsszenarien weniger ins Gewicht fällt.

Die kluge Sonnenbrille unterstützt Bluetooth und Wifi, hat an der Vorderseite eine HD-Kamera installiert sowie Mikrofone für die Spracherkennung integriert. Die Menüs bedient man mit einem im Brillenbügel eingelassenen Touchpad, das für zusätzliches haptisches Feedback vibriert. Ebenfalls verbaut sind Sensoren, mit denen Kopfdrehungen erkannt werden können. So könnte man mit der Blade-Brille beispielsweise 360-Grad-Videos anschauen.

Das Betriebssystem läuft auf Basis von Android, dennoch ist das Gerät auch mit dem iPhone und iOS kompatibel. Vuzix verspricht, dass die Brille im Alltag "fast alle Funktionen" des Smartphones übernehmen kann. Wer Blade 3000 auf der Nase trägt, soll sein Smartphone zukünftig kaum mehr aus der Tasche ziehen müssen.

Laut einem Bericht soll noch in diesem Jahr die zweite Generation der Spectacles erscheinen. Für 2019 ist ein Highend-Modell geplant. 

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Blade 3000: Für Unternehmen und die private Nutzung konzipiert

Vuzix möchte die neue Hardware sowohl für die Industrie als auch an Endverbraucher vermarkten. "Augmented Reality ist die Zukunft und wir verstehen die Auswirkungen, die diese Technologien auf Unternehmen und auf Verbraucher haben können", sagt Vuzix-CEO Paul Travers.

Anders als Microsofts Hololens erkennt das neue Vuzix-Modell allerdings nicht die Umgebung und beherrscht demnach keine echten Augmented- oder Mixed-Reality-Anwendungen. Der Verzicht auf die dafür notwendige Sensorik so wie die Rechenleistung erklärt, wie Vuzix den alltagstauglichen Formfaktor für die Datenbrille erreichen konnte. Das Gerät ist eher eine fortschrittliche Version von Googles Glass und nur bedingt vergleichbar mit Microsofts Augmented-Reality-Brille.

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Spannend ist die Frage, wie sich der Markt für Augmented Reality in den kommenden Monaten und Jahren entwickelt: Werden solche Datenbrillen als Ergänzung oder gar Ersatz fürs Smartphone eine Rolle spielen oder erfolgt ein direkter Wechsel zu voll ausgestatteten Sensorbrillen wie Hololens, die die analoge und digitale Realität glaubhaft vermischen können. Hinzu kommen hybride Geräte wie das Lenovo Phab 2 Pro, die die Sensorik von Hololens und Co. mit der gewohnten Nutzererfahrung eines Smartphones kombinieren.

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Falls die Blade-3000-Brille so gut funktioniert, wie es im Video demonstriert wird und noch dazu bezahlbar ist, könnte sie durchaus Marktchancen haben. Das zweite Video zeigt das Wellenleiter-Display im Einsatz.

Vuzixs vorgeschlagene Anwendungsszenarien demonstrieren allerdings auch, dass im sozialen und kulturellen Kontext wie gehabt viele Fragen offen sind. Gezeigt wird unter anderem ein Immobilienmakler, der im Kundengespräch private Informationen zum Klienten ins Sichtfeld projiziert bekommt. Vuzix könnte auf ähnlichen Widerstand stoßen wie Google seinerzeit mit der Glass-Brille.

| Featured Image & Source: Vuzix