Augmented Reality: Ist das Microsofts AR-Brille fürs Militär?

Augmented Reality: Ist das Microsofts AR-Brille fürs Militär?

Voraussichtlich Ende Februar wird Microsoft die zweite Generation Hololens-Brille vorstellen. Falls ein neues Patent mit dem Gerät in Zusammenhang steht, dann wird es eine gute Show. Womöglich zeigt das Patent auch eine Hololens-Spezialanfertigung für das Militär.

Auf dem Mobile World Congress vom 24. bis zum 27. Februar in Barcelona wird Hololens-Erfinder Alex Kipman voraussichtlich die zweite Generation seines Babys vorstellen.

Hololens 2 soll kleiner und günstiger sein, deutlich verbesserte Displays mit weiterem Sichtfeld sowie einen schnellen Qualcomm-Chip bieten. Außerdem sind ein deutlich leistungsstärkerer Tiefensensor sowie ein KI-Chip verbaut. Das klingt nach einer dringend notwendigen, linearen Verbesserung der Erstlingsbrille.

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Microsoft patentiert beeindruckende Next-Gen AR-Brille ...

Die AR-Brille, die Microsoft jetzt in einem umfangreichen und detaillierten Patent beschreibt, wirkt im Vergleich schon wie die dritte Generation Hololens. Publiziert wurde das Patent am 24. Januar 2019, beantragt am 5. September 2018.

Microsofts Next-Gen-AR-Brille zerlegt in ihre Einzelteile. Bild: Microsoft

Microsofts Next-Gen-AR-Brille zerlegt in ihre Einzelteile. Bild: Microsoft

Da ist zum einen der schlanke Formfaktor, der an eine elegantere Version von Magic Leap One erinnert. Ein Laser-Scanner für die 3D-Erfassung sitzt direkt am Nasensteg. Die ganze Vorderseite ist mit Kameras gespickt.

Sogar bewegliche In-Ear-Kopfhörer sind integriert. Bild: Microsoft

Ein Mikrofon sowie bewegliche In-Ear-Kopfhörer sind im Brillenbügel verbaut. Bild: Microsoft

Das Sichtfeld soll bei 80 Grad liegen, was für eine AR-Brille, noch dazu ein so schlankes Modell, phänomenal wäre.

Externe Computer können mit der Brille verbunden werden. Das gilt auch für Smartphones oder eine Smartwatch.

Militärkrams. Bild: Microsoft

Militärkrams. Bild: Microsoft

Zusätzliche Bänder und Ringe an Arm und Finger könnten als Eingabegeräte dienen oder um dem Tracking der Brille Orientierung zu bieten.

Externe Interfaces könnten Tracking und Steuerung verbessern. Bild: Microsoft

Externes Zubehör könnte Tracking und Fingersteuerung verbessern. Bild: Microsoft

... primär fürs Militär?

Microsoft beschreibt im Patent sehr viele Anwendungsszenarien für das Militär. Mit der Brille sollen Soldaten durch Staub oder Nebel hindurchsehen und im Kampf Freund und Feind dreidimensional lokalisieren können.

Dank digitaler Bildbearbeitung in Echtzeit: AR könnte Soldaten Fähigkeiten verleihen, wie sie sonst nur Superhelden haben, zum Beispiel durch Nebel sehen. Bild: Microsoft.

Dank digitaler Bildbearbeitung in Echtzeit: AR könnte Soldaten Fähigkeiten verleihen, wie sie sonst nur Superhelden haben, zum Beispiel durch Nebel sehen. Bild: Microsoft.

Eine integrierte Gesichtsscanningfunktion soll in Echtzeit Personen sowie Lügen an der Mimik erkennen können. Hinweisschilder in fremden Sprachen könnten ebenfalls in Echtzeit übersetzt werden.

Gesichtserkennung samt integriertem Lügendetektortest. Bild: Microsoft

Gesichtserkennung samt integriertem Lügendetektortest. Bild: Microsoft

Dass militärische Anwendungen im Patent so viel Raum einnehmen, ist ein Hinweis, dass die AR-Brille in Zusammenhang steht mit Microsofts Militär-Kooperation, die im November 2018 bekannt wurde.

Damals berichtete Bloomberg, dass Microsoft einen 480-Millionen-US-Dollar-Vertrag mit dem US-Militär geschlossen hat für die Anfertigung und Auslieferung einer Hololens-Militärversion für Soldaten.

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Diese Militärversion soll sich deutlich vom frei verkäuflichen Gerät unterscheiden. 2.500 Geräte hat Microsoft für die nächsten zwei Jahre zugesagt. Auch Magic Leap soll sich auf diesen Vertrag beworben haben.

2017 stellte das Pentagon Labor das AR-Projekt "Tactical Augmented Reality" (TAR) vor. Ein Konzeptvideo demonstriert, wie Augmented Reality Soldaten unterstützen soll.

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