Apple schränkt VR-Apps auf der Apple Vision Pro ein

Apple schränkt VR-Apps auf der Apple Vision Pro ein

Auf der Apple Vision Pro könnten es VR-Apps schwerer haben als angenommen: Spielgrenzen schränken offenbar die Bewegungsfreiheit ein.

Ein Detail in den kürzlich veröffentlichten Entwicklungswerkzeugen der Apple Vision Pro sorgt derzeit für Skepsis bei Freunden von Virtual-Reality-Apps. Diese "vollständig immersiven Erlebnisse" (so Apples Bezeichnung für VR) könnten mitten im Spiel stoppen und die reale Außenwelt einblenden, wenn sich Nutzende zu weit von ihrem Ausgangspunkt entfernen.

"Zu Beginn einer voll immersiven Erfahrung definiert das System eine unsichtbare Zone, die sich über 1,5 Meter von der Ausgangsposition des Kopfes des Trägers erstreckt", erklärt die Apple-Dokumentation, "bewegt sich der Kopf aus diesem Bereich heraus, wird das Erlebnis automatisch gestoppt und die Kamera-Durchsicht kehrt zurück, um Kollisionen mit Objekten in der physischen Umgebung zu vermeiden."

Apple Vision Pro: Keine Bewegungsfreiheit in VR?

Der Mechanismus soll sogar noch früher in die Darstellung von VR-Anwendungen eingreifen. Sobald sich eine Person mehr als einen Meter vom Ausgangspunkt wegbewegt, mache das System automatisch alle angezeigten Inhalte transparent. Dies geschehe, um die Bewegung durch die echte Umgebung zu erleichtern.

Auch wenn Personen einem physischen Objekt zu nahe kommen oder sich zu schnell bewegen, kann das System das VR-Erlebnis unterbrechen. Da es sich um Sicherheitsmaßnahmen des neuen Betriebssystems visionOS handelt, scheinen diese grundsätzlich global aktiv zu sein.

Das kommende Headset setzt bekanntlich bewusst auf Mixed Reality, von Apple als Spatial Computing bezeichnet. Dabei wird die mit Kameras und Sensoren erfasste Außenwelt auf dem Bildschirm mit Computergrafik angereichert, so dass beispielsweise Browserfenster, Apps oder räumliche Spielobjekte im Wohnzimmer zu schweben scheinen.

Die Steuerung per Hand- und Augentracking statt mit gängigen VR-Controllern erschwert ohnehin die Umsetzung bekannter VR-Spiele. Das restriktive Boundary-System schränkt die Nutzung zusätzlich ein. Insbesondere bei bewegungsintensiven Kampf- und Fitnessanwendungen könnte ein solches System den Spielfluss empfindlich stören.

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Fokus auf Mixed statt Virtual Reality

Hans O. Karlsson, Gründer und CTO der Agentur Mimir beklagt auf Twitter, dass es so "keine echten 6DOF"-Bewegungen auf der Plattform geben werde. Das erschwere VR-Sportspiele wie Tischtennis oder die VR-Kollaboration in Baufirmen, bei denen Teilnehmende kurze Wege durch den virtuellen Raum zu Fuß zurücklegen.

Erhältliche VR-Brillen wie die Meta Quest verfügen über ähnlich schmale Guardian-Systeme für enge Räume. Dort werden sie jedoch primär als Behelfslösung eingesetzt. Standardmäßig zeichnen Meta-Benutzer/innen zunächst die größeren Außengrenzen ihres freigeräumten Spielfeldes ein, so dass die Außenwelt erst kurz vor möglichen Kollisionen eingeblendet wird.

Wir haben bei Apple nachgefragt, ob und wie Entwickler die Sicherheitsvorkehrungen von Apple Vision Pro in VR-Apps umgehen können und halten euch über Neuigkeiten auf dem Laufenden. Natürlich besteht auch die Möglichkeit, dass Apple das Boundary-System in späteren Updates weniger restriktiv gestaltet.

Quellen: Apple (1 und 2), Twitter (1 und 2)