Racket Club im Test: Ich wusste nicht, dass ich Tennis liebe

Racket Club im Test: Ich wusste nicht, dass ich Tennis liebe

Wenn Virtual Reality auf Tennis trifft, dann kommt im besten Fall so etwas wie Racket Club heraus: Ein VR-Spiel, das süchtig macht.

Ich habe nie Tennis gespielt und werde wegen einer Knieverletzung wohl auch nie ernsthaft damit anfangen. Das neueste Spiel des VR-Hitstudios Resolution Games (Blaston, Demeo, Ultimechs) hat mir die Faszination dieses Sports näher gebracht und ermöglicht es mir, die Freude daran ohne Verletzungsrisiko im eigenen Wohnzimmer auszuleben. Mit Menschen, die ich mag, so als wären wir tatsächlich auf dem Sportplatz. Racket Club kombiniert diese und verwandte Sportarten wie Pickleball und Squash mit Virtual Reality und schafft damit etwas Magisches.

Racket Club Test in aller Kürze

Racket Club erfindet eine neue Schläger-Sportart, die für Virtual Reality und das Spielen in den eigenen vier Wänden optimiert ist, anstatt Tennis kopieren zu wollen. Die Ballphysik und das Spielgefühl sind großartig, die Matches kurz und intensiv. Racket Club ist leicht zu lernen, aber schwer zu meistern und ist somit für Einsteiger und kompetitive Spieler:innen gleichermaßen geeignet– ausreichend Spielfläche vorausgesetzt.

  • Getestet auf: Meta Quest 3
  • Verfügbar auf: Meta Quest, SteamVR, Pico

Racket ist für euch geeignet, wenn ihr

  • Tennis und verwandte Sportarten liebt,
  • euch gerne in bewegt und
  • ein soziales VR-Sporterlebnis sucht.

Racket Club ist für euch weniger geeignet, wenn ihr

  • wenn ihr nur wenig Platz zum Spielen hat und
  • bevorzugt im Sitzen spielt.

Spielmodi und Fortschrittsystem

Das VR-Spiel bietet eine Vielzahl Spielmodi: Es gibt einen kompetitiven Singles- und Doubles-Modus, einen Trainingsmodus gegen KI, einen Karrieremodus, in dem ihr gegen immer stärker werdende KI-Gegner antretet sowie einen umfangreichen Lernmodus, in dem euch spielerisch die Regeln, Schlagtechniken und Tricks beigebracht werden. Zu guter Letzt gibt es eine virtuelle Sportclub-Umgebung, in denen ihr andere Spieler:innen aus aller Welt treffen und kennenlernen könnt. Wollt ihr ein Match spielen, braucht ihr nur die Tür eines nahen Spielfelds anzuwählen.

Für ausgefochtene Spiele erhaltet ihr Erfahrungspunkte, die kosmetische Gegenstände für euren Avatar wie Turnschuhe und Schweißbänder sowie neue Schläger freischalten. Letztere haben Eigenschaften, die Einfluss auf euer Spiel haben und werden mit höherem Level immer besser.

Ein tolles Ball- und Spielgefühl

Racket Club erfindet eine neue Sportart, die von Grund auf Virtual Reality und das Spielen im eigenen Wohnzimmer entwickelt wurde. Die Regeln sind leicht verständlich und binnen einer Minute verinnerlicht.

Das Spiel findet auf einem kleinen Spielfeld statt und kommt ohne künstliche Fortbewegung aus. Ein oder zwei Schritte in jede Richtung reichen somit, um die Bälle eures Gegners zurückzuschlagen. Ihr spielt in einer gläsernen Box, die ihr zu eurem Vorteil nutzen könnt: Bälle dürfen gegen die erhöhten seitlichen Wände geschlagen werden, um den Gegner zu überraschen. Die Ballphysik ist fantastisch und dank subtilem haptischen Feedback des Controllers fühlt ihr, wenn ein Ball auf den Schläger trifft. Racket Club fühlte sich von Beginn weg fluffig an, dem Feintuning des Studios sei Dank.

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Was nicht heißt, dass es leicht oder anspruchslos ist, im Gegenteil. Wie bei einem echten Sport benötigt man viel Übung, um ein Gefühl für das Spiel und dessen Physik zu bekommen. Ich habe ein paar Runde gegen Ben und etwas länger gegen verschiedene KI-Gegner gespielt und sehe viel Verbesserungsbedarf in meiner Spiel- und Bewegungstechnik. Von meiner Rückhand brauchen wir erst gar nicht zu sprechen.

Der Mixed-Reality-Modus ist ein Gamechanger

Die KI-Gegner sind nicht voranimiert, sondern wurden mithilfe maschinellen Lernens so trainiert, dass sie sich wie menschliche Gegner bewegen und verhalten. Als Datensatz dienen anonymisierte Bewegungsdaten echter Spieler:innen. Ein faszinierender Lösungsansatz, der beeindruckend echte Bewegungsabläufe schafft, besonders dann, wenn die Gegner (menschliche) Fehler machen oder einen Ball nicht mehr erwischen.

Ich habe Racket Club mit Meta Quest 3 gespielt und der Mixed-Reality-Modus des Spiels gefällt mir sehr gut. Die eigene Seite des Spielfelds wird in der realen Umgebung dargestellt, während die gegnerische Seite durch ein Portal zu sehen ist. Ich spiele Racket Club ausschließlich im Mixed-Reality-Modus, weil ich damit stets meiner eigenen Umgebung gewahr bin und keine Angst haben muss, mit der Hand gegen eine Wand zu schlagen. Ein perfektes Beispiel dafür, wie Mixed Reality zu einem Gamechanger für klassische VR-Bewegungsspiele werden kann.

Zu guter Letzt muss ich die Raumanforderungen ansprechen. Eure Seite des Spielfelds ist etwa 2 mal 2 Meter groß und sollte damit in viele, aber nicht alle Wohnungen passen. Dank eines einfach zu nutzenden Werkzeugs und Mixed Reality lässt sich das Spielfeld binnen Sekunden in die eigenen räumlichen Gegebenheiten einpassen. Es lässt sich jedoch nicht verkleinern. Wer kompetitiv spielen möchte, sollte unter optimalen Bedingungen eine Spielfläche 3 mal 3 Metern freimachen, da ihr mit dem Schläger über das Spielfeld hinaus ausholen und euch dabei nicht verletzen oder Objekte in eurem Haushalt beschädigen wollt. Mir reicht eine kleinere Spielfläche und will ich mich austoben, so spiele ich in der Garage. Aber Achtung: Fangt ihr erst mal eine Runde Racket Club an, wird es schwierig, den Schläger wieder wegzulegen.

Racket Club erscheint am 14. Dezember im Meta Quest Store, Pico Store und bei Steam. Der Preis beträgt 25 Euro. Die Pico-4-Version unterstützt ebenfalls den Mixed-Reality-Modus des Spiels.