Meta Quest 2: Was bringt der Performance-Boost für VR-Spiele?

Meta Quest 2: Was bringt der Performance-Boost für VR-Spiele?

Ab dem nächsten Firmware-Update taktet Meta Quest 2 bedeutend höher. Doch wann und in welcher Form profitieren VR-Spiele davon?

Meta Quest 2 wird nicht nur günstiger, sondern auch signifikant schneller. Mit dieser Nachricht überraschte Meta gestern die VR-Fangemeinde.

Schauen wir uns die Zahlen an:

  • Die CPU wird neu 26 Prozent höher takten
  • Die GPU wird neu 19 Prozent höher takten

Man beachte, dass Meta im Dezember die GPU-Taktrate bereits um 7 Prozent erhöhte. Der GPU-Takt stieg damit von ursprünglich 490 MHz auf circa 525 MHz und steigt nun ein weiteres Mal auf etwa 625 Mhz! Damit ist die Quest 2 jetzt performanter als die Pico 4, deren GPU-Takt 587 Mhz beträgt. Beide Geräte haben den gleichen Chip verbaut: den Snapdragon XR 2 Gen 1.

Der höhere CPU- und GPU-Takt tritt mit Firmware-Update v55 in Kraft, der voraussichtlich im Juni ausrollt.

Meta Quest Pro profitiert ebenfalls von einem Performance-Boost: der CPU-Takt steigt ebenfalls um 26 Prozent, der GPU-Takt um immerhin 11 Prozent.

Eine weitere Neuerung, die sich auf VR-Spiele auswirken könnte, ist Dynamic Resolution Scaling (DSR). Dieses Feature passt automatisch die Renderauflösung der VR-App an, abhängig davon, wie stark die GPU gefordert ist. Die Bildrate bleibt davon unbeeinflusst.

Performance-Boost ist ungleich Grafik-Boost

Was heißt das nun konkret? Profitieren alle VR-Spiele vom Performance-Boost und DSR? Und inwiefern?

Betrachten wir zunächst den Performance-Boost. Verhält es sich bei diesem wie beim letzten aus dem Dezember, dann steht Entwickler:innen ab dem nächsten Update automatisch mehr Leistung zur Verfügung, ohne dass sie dafür etwas tun müssen. VR-Spiele profitieren allerdings nicht in allen Fällen und keineswegs zwingend von der höheren CPU- und GPU-Taktung.

Meta-Ingenieur Neel Bedekar erklärte im Dezember, wie sich die höhere Taktung auf VR-Apps auswirkt:

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  • Ist die Bildrate der VR-App nicht stabil, bringt der Performance-Boost automatisch eine bessere Bildrate.
  • Ist die Bildrate hingegen stabil, hat der Performance-Boost keine Auswirkung. In diesem Falle müssen Entwickler die zusätzliche Leistung durch Aktualisierung ihrer VR-App zuerst aktiv ausnutzen.

Entwickelnde können den zusätzlichen Leistungsspielraum für verschiedene Verbesserungen nutzen: Sie können eine höhere Bildrate aktivieren für ein angenehmeres Spielerlebnis, eine höhere Standardauflösung anpeilen für einen schärferen Bildeindruck oder Spielwelten mehr Details, Effekte und Objekte hinzufügen.

Kein Selbstläufer: Entwickelnde müssen handeln

Das folgende Video zeigt Ausschnitte aus Beat Saber, The Walking Dead: Saints & Sinners und Red Matter 2, die dank des Performance-Boosts in einer höheren Auflösung rendern. Im Falle von Beat Saber und TWD:SS steigt die Auflösung um satte 56 Prozent.

Ob die Entwickler die Auflösung tatsächlich dermaßen stark erhöhen, wissen wir nicht. Der Test im Video dient lediglich als Machbarkeitsbeweis.

Und was ist mit Dynamic Resolution Scaling? Auch in diesem Fall müssen Entwickler:innen zuerst aktiv werden und das Feature für ihre VR-Spiele aktivieren.

"Entwickler müssen ihre Apps aktualisieren, um die Vorteile der höheren Prozessorgeschwindigkeiten und des Dynamic Resolution Scaling zu nutzen, das einmal aktiviert, die Auflösung automatisch erhöht, sofern die GPU unterfordert ist", heißt es in dem Video.

Da Quest 2 nun 19 Prozent mehr GPU-Leistung zur Verfügung steht, könnte dadurch theoretisch in vielen VR-Spielen die Bildqualität steigen, aber wie gesagt nur, wenn die Entwickler:innen DSR aktivieren.

Die Implementierung der dynamischen Auflösungsskalierung erfordert laut Meta "minimalen Aufwand".  Dennoch: VR-Spiele, die nicht mehr gepflegt und aktualisiert werden, werden nicht von DSR profitieren und im ungünstigsten Fall auch nicht vom Performance-Boost.

Quellen: Meta Quest Blog