Echo VR: John Carmack kritisiert die Abschaltung

Echo VR: John Carmack kritisiert die Abschaltung

Metas Technikchef sieht in der Serverabschaltung ein notwendiges Übel. John Carmack kritisiert den Entscheid und bringt Gegenvorschläge.

Am 1. August 2023 wird Meta die Server des VR-Klassikers Echo VR abschalten. Metas CTO Andrew Bosworth erklärte auf Instagram, dass die Zahl der Nutzerinnen und Nutzer auf einige Zehntausend geschrumpft sei. Ein Weiterbetrieb würde Ressourcen binden, die an anderer Stelle sinnvoller eingesetzt werden könnten. Es sei eine schmerzhafte, aber notwendige Entscheidung.

Das geplante Ende des VR-Spiels für Meta Quest und Rift stößt jedoch nicht nur bei Fans auf Kritik. Bosworth erwähnte in der Fragerunde auch eine private Nachricht seines Vorgängers John Carmack (ehemaliger Oculus-Technikchef), der Meta noch bis 2022 als Berater für Virtual Reality unterstützte. Carmack hätte das Spiel nicht eingestellt, so Bosworth.

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John Carmack: "Ich glaube daran, alles zu erhalten"

In der Zwischenzeit äußerte sich Carmack gegenüber Uploadvr.com. In einer Stellungnahme erklärt er seine Philosophie, geliebte Produkte und Inhalte zu erhalten: "Ich glaube daran, alles zu bewahren. Selbst wenn es nur zehntausend aktive Nutzer gibt, sollte die Zerstörung dieses Nutzerwerts nach Möglichkeit vermieden werden", schreibt Carmack der Webseite.

Der Nutzen von etwas Neuem, Wertvollen wiege nicht den Schaden auf, Fans etwas Geliebtes wegzunehmen, so Carmack.

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Beide hätten früher bereits ähnliche Diskussionen über Inhalte der alten Plattformen Oculus Go und Gear VR geführt. "Bosworth gab mir schließlich grünes Licht, die Oculus-Go-Firmware mit Root-Access zu veröffentlichen, aber nachdem ich gesehen hatte, wie viel internen Aufwand sie machte, fühlte ich mich fast schlecht deswegen."

Metas Zwänge für VR-Spiele

In einem Konzern von Metas Größe gebe es einfach andere Zwänge, so Carmack, der Bosworths Stellungnahme als "ehrlich und aufrichtig" bezeichnet. Obwohl es intern wahrscheinlich einige gute Gründe für Projekteinstellungen gebe, präsentiert Carmack einige Gegenvorschläge für den Weiterbetrieb von Echo VR:

  • Eine Einzelperson für Wartung und Community-Kommunikation, ähnlich wie früher bei Quake Live. Dies wäre bei Echo VR vermutlich ein Verlustgeschäft, habe aber genug immateriellen Wert – selbst wenn Carmack üblicherweise Kosteneffizienz predige.
  • Ein Teammitglied mit Ausstiegsplänen könnte das Projekt übernehmen. Carmack schlägt einen Rechteverkauf für 10 Millionen Dollar vor. Solch ein "Spin-off" könnte jedoch bei einem Konzern von Metas Größe viele Probleme schaffen. Der Schritt wäre gut für VR, aber eine bittere Pille für Meta, das "viele Millionen Dollar" in die Übernahme von Echo-VR-Entwickler Ready at Dawn investiert habe.
  • Ein "Nicht unterstützt"-Banner im Store. Der Verfall des Spiels könnte jedoch für mehr Unmut als ein kurzer Tod sorgen.
  • Vor allem kleine Entwickler hätten auch die Möglichkeit einer Veröffentlichung auf Github mit einem Lizenz-Kommentar-Header. Für Meta würde das vermutlich zu viel rechtlichen und technischen Aufwand mit sich bringen.

Fans von Echo VR können derweil nur darauf hoffen, dass Ready at Dawn etwas Großes in petto hat. Bosworth jedenfalls deutete an, dass das neue, noch unangekündigte Projekt des Studios Millionen statt zehntausende Spieler:innen erreichen solle.

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Quellen: Andrew Bosworth, UploadVR