Apple: AR-Brille auf unbestimmte Zeit verschoben

Apple: AR-Brille auf unbestimmte Zeit verschoben

Apples AR-Brille soll auf unbestimmte Zeit verschoben worden sein. Der Konzern soll stattdessen mit einem günstigeren Mixed-Reality-Headset planen.

Zwei Berichte werfen neues Licht auf Apples AR-Pläne. Bereits bekannt war, dass der Konzern noch in diesem Jahr ein hochpreisiges Mixed-Reality-Headset für professionelle Anwender:innen und Entwickler:innen vorstellen wolle.

Eine ebenfalls seit Langem in Entwicklung befindliche alltagstaugliche AR-Brille hätte ungefähr ein Jahr später auf den Markt kommen soll, schreibt Apple-Leaker Mark Gurman in seinem jüngsten Bloomberg-Bericht. Die Launch-Pläne seien aber erneut verschoben worden. Als Grund gibt Gurman "technische Herausforderungen" an.

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Apples AR-Brille "viele Jahre entfernt"

Die Markteinführung sei auf unbestimmte Zeit verschoben und die Entwicklung zurückgefahren worden, schreibt Gurman in Berufung auf unternehmensnahe Quellen. Einige Angestellte würden bezweifeln, dass Apple jemals eine AR-Brille auf den Markt bringen wird, aber deren Entwicklung bleibe ein langfristiges Ziel, an dem weitergeforscht werde, heißt es im Bericht.

"Apples ursprüngliche Vision, eine leichte, alltagstaugliche AR-Brille auf den Markt zu bringen, scheint noch viele Jahre entfernt zu sein – falls sie überhaupt in Erfüllung geht", schreibt Gurman.

Google und Meta haben ebenfalls AR-Brillen in Entwicklung, wobei Metas Pläne im vergangenen Jahr ebenfalls verschoben wurden. Berichten zufolge soll 2024 ein erstes AR-Headset nur für Entwickler:innen vorgestellt werden und 2026 ein weiterentwickeltes Produkt für Endverbraucher folgen.

Auf Apple Reality Pro könnte Apple Reality One folgen

Anstelle der AR-Brille plane Apple nun mit einer günstigeren Version des eigenen Mixed-Reality-Headsets, heißt es. Die über 1.000 Angestellte starke Abteilung, die an VR- und AR-Technologien arbeitet, sei nun auf die Entwicklung der beiden Mixed-Reality-Headsets fokussiert. Das letztere, preisgünstigere Gerät sei derzeit für 2024 oder Anfang 2025 angesetzt, schreibt Gurman.

Über das Premium-Produkt mit dem Codenamen N301, das laut Markenanmeldungen Apple Reality Pro heißen könnte, erschienen zahlreiche Berichte. Es soll zwei 4K-Displays, einen M2-Chip und eine Vielzahl unterschiedlicher Sensoren verbaut haben (siehe technische Details von Apples Mixed-Reality-Headset). Der angepeilte Preis des seit sieben Jahren in Entwicklung befindlichen Geräts wird auf 3.000 US-Dollar geschätzt. N301 soll wie zuvor erwähnt 2023 vorgestellt werden.

So teuer wie ein iPhone, Launch frühestens 2024

Ein zweiter Bericht von The Information geht näher auf das günstigere Mixed-Reality-Headset mit Codenamen N109 ein, an dem erst seit 2022 ernsthaft gearbeitet werde und von dem noch kein funktionsfähiger Prototyp existiere.

Das Gerät solle nach Apples Plänen etwa so viel kosten wie das aktuelle iPhone, also zwischen 800 und 1.600 US-Dollar. Gurman schätzt den Preis auf 1.500 US-Dollar, womit Apple preislich gegen Metas Mixed-Reality-Headset Meta Quest Pro antreten würde.

Apple habe eine Reihe von Möglichkeiten erörtert, um den Preis für das Headset zu senken und so mehr Konsument:innen zu erreichen. Dazu gehören günstigere Komponenten, wie zum Beispiel Displays mit einer niedrigeren Auflösung oder langsamere Chips. Eine geringere Anzahl Sensoren und günstigere Materialien stünden ebenso zur Diskussion wie der Verzicht auf eine motorisierte Einstellung des Linsenabstands oder die Integrierung der Batterie in die Kopfhalterung, schreibt The Information.

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Auch VR-Leaker Bradley Lynch hörte schon von seinen Kontakten aus der Lieferkette, dass Apple an einem günstigeren Headset arbeite.

Beiden Geräten gemein bleibe das Mixed-Reality-Feature, also die Möglichkeit, das Headset entweder für VR oder AR zu nutzen und zwischen den beiden Modi zu wechseln, heißt es im Bericht von The Information.

Laut einer unternehmensnahe Quelle sei der Launch für 2024 geplant, dürfte jedoch erst später erscheinen, zumal das erste Headset den angepeilten Marktstart ebenfalls mehrmals verpasste. Die Angaben decken sich also mit Gurmans Informationen.

Der Apple-Leaker spekuliert, dass das unter dem Codenamen N109 entwickelte Apple Reality One heißen könnte und beruft sich dabei auf entsprechende Markenanmeldungen.

Quellen: Bloomberg, The Information, DigiTimes