Witching Tower im Test: Dungeon Crawler mit Charme
Im Witching Tower-Test prüfe ich, was das VR-Fantasy-Spiel drauf hat und für wen es geeignet ist. Das Spiel gibt's für Playstation VR, Oculus Rift und SteamVR. Getestet habe ich die PSVR-Version.
Sogenannte Dungeon Crawler gibt es mittlerweile einige für Virtual Reality. Etwa The Mage’s Tale (Test) oder Vanishing Realms, das erst vor kurzem ein größeres Update erhalten hat. Man nehme etwas Magie, gebe Fantasy hinzu und mische ein paar coole Locations unter: Fertig ist das Action-Adventure.
Witching Tower schlägt in die gleiche Kerbe – und man muss auch nicht das Rad immer wieder neu erfinden, um ein gutes Spiel zu machen. Verdient Witching Tower eure Zeit und euer Geld?
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Leichte Rätsel & mittelmäßige Kämpfe
Die Story ist simpel: Der Spieler wird in einer Fantasywelt von einer Hexe gefangen gehalten und kämpft und rätselt sich in Folge durch einen Turm voller Untoter. Dabei muss ich Hindernisse aus dem Weg räumen, über Abgründe klettern, Puzzles lösen und hin und wieder Gegnern auf die Zwölf geben.
Die Rätsel sind nicht sonderlich schwer: Mal soll ich Schalter in der richtigen Reihenfolge betätigen, fehlende Gegenstände suchen und an der richtigen Stelle wieder einfügen oder Mechanismen durch korrekte Interaktion wieder zum Laufen bringen. Falls ich nicht weiter weiß, gibt es per Tastendruck Hinweise.
Zwischendurch greifen mich Vampirfledermäuse, halb zerfetzte Wachhunde und natürlich Skelette an. Anfangs verprügle ich sie mit einer Fackel, später bekomme ich Bogen sowie Schwert und Schild. Die Kämpfe kommen ohne jede Finesse aus: einfach draufhauen und fertig. Der Bogen besitzt magische Pfeile, die erscheinen, sobald ich die Sehne spanne. Eine Offenbarung für kampfeslustige VR-Ritter ist das nicht.
Clevere Gameplay-Mechaniken & stimmige Welt
Trotzdem ist Witching Tower keinesfalls langweilig oder gar schlecht. Clevere Gameplay-Mechaniken sorgen immer wieder für Aha-Effekte. Beispielsweise ist die kleine Inventarkiste am Handgelenk eine außerordentlich gute Idee. Ein kurzer Griff zur Kiste, schon geht das Inventar auf und ich kann meine gelagerten Bomben in die Hand nehmen, anzünden und auf Hindernisse anwenden.
Auch sehr cool: Der magische Greifhaken, mit dem ich entfernte Dinge anvisieren und mit einer ruckartigen Bewegung der Hand herunterreißen kann. Ist schon witzig, wenn ein bisschen instabiles Mauerwerk auf den darunter lümmelnden Skelettkrieger plumpst.
Noch eine coole Mechanik gefällig? Ich kann im späteren Spielverlauf Untote beherrschen und steuern. Das ist eine clevere Idee und funktioniert ziemlich gut. Ebenfalls hervorragend: die Spielwelt. Der Magierturm und seine Umgebung sind toll anzusehen, auch wenn die Texturen auf der PlayStation VR (Amazon-Link) aus der Nähe zu wünschen übrig lassen.
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Animationen, Effekte und die allgemeine Grafik sind gelungen, die Atmosphäre passt. Und was ist mit dem technischen Unterbau?
PSVR-Tracking verliert gegen PC-VR
Auf der PSVR reiht sich Witching Tower in die illustre Runde von VR-Spielen ein, denen das PlayStation Kamera-Tracking mit den Move-Controllern zum Verhängnis wird. Wer nicht im richtigen Abstand zur Kamera sitzt, sodass ein möglichst großer Bereich einigermaßen abgedeckt ist, wird immer wieder komplette Tracking-Aussetzer erleben, da Witching Tower auf verhältnismäßig großen Flächen recht interaktiv ist - beispielsweise, wenn ich einen großen Schließmechanismus an einer Falltür öffnen soll.
Dieses Problem gibt es beim PC-VR glücklicherweise nicht, das Spiel unterstützt auf Steam alle gängigen VR-Brillen. Ich kann nur empfehlen, Witching Tower mit Oculus Rift (S) (Amazon-Link), HTC Vive (Pro) (Amazon-Link) oder Valve Index zu spielen.
Das löst zwar nicht gelegentliche Inkonsistenzen im Gameplay, beispielsweise wenn das Blocken nicht richtig funktioniert, dafür arbeitet das Tracking perfekt. Sony sollte unbedingt für die PlayStation 5 (Releasedatum) eine PSVR 2 mit vernünftigem Tracking entwerfen.
Die Fortbewegung ist fließend, beispielsweise in Verbindung mit dem 3D Rudder (Test), oder falls gewünscht mit Teleportation möglich. Hier sind mir keine Probleme aufgefallen, abgesehen vielleicht von der fließenden Drehung im Sitzen, die Unwohlsein hervorrufen kann. Das lässt sich aber über die Optionen und stufenweises Drehen abstellen.
Test-Fazit zu Witching Tower
Ich hatte schon viel Spaß mit Titeln, die nicht völlig außergewöhnlich waren. Es reicht manchmal, seine Sache einfach "nur" gut zu machen. Entwickler Daily Magic Productions hat das definitiv getan und einen gelungenen Dungeon Crawler veröffentlicht, der für rund zwei Stunden gut unterhält.
Falls ihr ein PC VR-System besitzt, empfehle ich, diesem den Vorzug vor der PSVR zu geben, um das Spielvergnügen nicht durch die technischen Unzulänglichkeiten des PlayStation-Trackings zu trüben.
Witching Tower ist für euch geeignet, wenn
- ihr neuen, soliden Fantasy-Stuff für euere VR-Brille sucht,
- euch eine gute Atmosphäre über ausgefeilte Kampf-Mechaniken geht,
- und ihr immer schon mal einen fliegenden Totenschädel mobben wolltet.
Witching Tower ist nicht für euch geeignet, wenn
- ihr ausschließlich innovative VR-Spiele zocken möchtet,
- euch das PSVR-Tracking zur Weißglut treibt und ihr kein PC VR-System habt,
- uns euch simple Kampf-Mechaniken zu Tode langweilen.
Witching Tower erhaltet ihr hier
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