VR-Fitness: Ein Jahr FitXR ausprobiert - lohnt sich das Abo?

VR-Fitness: Ein Jahr FitXR ausprobiert - lohnt sich das Abo?

FitXR bietet das wohl umfassendste Fitnessprogramm in Virtual Reality an, erfordert aber ein kostenpflichtiges Abo – lohnt sich das?

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Mobile VR-Brillen haben Virtual Reality deutlich zugänglicher gemacht. Der Verzicht auf Kabel und Zuspielgeräte wie PC oder Spielekonsole erleichtert den Einstieg und ermöglicht deutlich mehr Bewegungsfreiheit. Das hat vor allem einem Spielgenre zu wachsender Popularität verholfen: VR-Fitness.

Speerspitze der VR-Fitness-Branche ist der Abo-Dienst FitXR für Meta Quest 2 und Pico 4. Für eine monatliche Gebühr erhalten Nutzer:innen Zugang zu verschiedenen Fitnesskursen, werden von virtuellen Trainer:innen angeleitet und bekommen laufend neue Inhalte.

So populär FitXR auch sein mag, viele potenziell Interessierte schrecken die laufenden Abo-Gebühren ab. Ich bin seit über einem Jahr Abonnent von FitXR und kläre in diesem Artikel, was sich hinter der Abo-Schranke verbirgt, für wen sich das virtuelle Fitnessstudio lohnt und welche Alternativen es gibt.

FitXR: Wie funktioniert das Abo-Modell?

FitXR ist aus der Fitness-App BoxVR hervorgegangen, die 2020 mit einem großen Upgrade von einem VR-Boxspiel zu einem virtuellen Fitnessstudio umgebaut wurde. Im Zuge dessen führten die Entwickler:innen auch ein kostenpflichtiges Abo-Modell ein.

Wer FitXR ausprobieren möchte, kann die App sieben Tage lang in einer kostenlosen Demoversion testen. Dabei habt ihr Zugriff auf ausgewählte Kurse, die einen guten Querschnitt aus dem Gesamtangebot darstellen.

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Eines vorweg: Wem die Spielmechanik in der Demoversion nicht gefällt, der wird auch mit der Vollversion nicht glücklich werden. Trotzdem solltet ihr die sieben Tage voll ausnutzen und jeden Kurs mehrmals ausprobieren. Manchmal macht es erst nach ein paar Runden „Klick“ und man entwickelt langsam Spaß am Training.

Preis & Laufzeit

Aufgrund steigender Entwicklungskosten hat sich FitXR kürzlich dazu entschlossen, die Preise für die Fitness-App zu erhöhen. Wer sich für ein Abo entscheidet, muss derzeit mit folgenden Kosten rechnen:

  • Monatsabo: 12,99 US-Dollar (ca. 11,89 Euro) pro Monat – monatlich kündbar
  • Jahres-Abo: 107,99 US-Dollar pro Jahr – jährlich kündbar

Mit dem Jahres-Abo spart ihr 30 Prozent gegenüber der monatlichen Zahlung. Einsteiger:innen würde ich dennoch zum Monatsabo raten. Wenn ihr nach ein paar Wochen die Motivation verliert, könnt ihr sofort kündigen und habt keine weiteren Kosten. Beim Jahres-Abo bezahlt ihr den Jahrespreis sofort bei Vertragsabschluss und könnt erst gegen Ende der Laufzeit kündigen (was gerne vergessen wird - ich spreche aus Erfahrung).

Kleiner Tipp: Zum Jahreswechsel lockt FitXR wie jedes Fitnessstudio gerne mit Sonderangeboten.

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FitXR: Welche Inhalte liefert die VR-Fitness-App?

Seit ich FitXR im Januar 2022 zum ersten Mal für mein VR-Fitness-Selbstexperiment abonniert habe, hat sich in Sachen Umfang einiges getan. Damals bot FitXR Box-, Tanz- und HIIT-Kurse an. Mittlerweile stehen auch Sculpt und Combat auf der Liste. Mehr Abwechslung gibt es derzeit in keiner anderen VR-Fitness-App. Zudem gibt es eine Companion-App für das Smartphone, auf der ihr euren Fortschritt auch außerhalb der VR-Brille verfolgen könnt.

Kursangebot

Alle Kurse sind in verschiedenen Schwierigkeitsgraden von Anfänger bis Experte aufgebaut und werden regelmäßig erweitert. Jede Woche finden sieben neue Kurse ihren Weg in die App. Die Länge variiert von kurzen fünfminütigen Workouts hin zu Trainingseinheiten von über 30 Minuten. Jeder Kurs wird von verschiedenen Songs aus Pop, Elektro, Hip-Hop oder Rock begleitet, darunter auch einige bekannte Hits und Klassiker.

Dazu kommen immer wieder neue Motto-Programme, die sich beispielsweise an Jahreszeiten oder dem Pride Month orientieren. Bei „Find Your Fit“ könnt ihr etwa eine Woche lang verschiedene Kurse mit unterschiedlicher Intensität ausprobieren, um das für euch passende Training zu finden.

Virtuelle Trainer:innen und Umgebungen

Das Angebot an virtuellen Umgebungen und Trainer:innen steigt ebenfalls. Seit Anfang 2022 sind fünf neue Trainer:innen hinzugekommen, eine weitere steht bereits in den Startlöchern.

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Besonders lobenswert: FitXR bietet auch Kurse für Menschen mit körperlichen Einschränkungen an, die von dem ohne Beine geborenen Profi-Ringer Zion Clark begleitet werden. Trainiert wird zum Beispiel direkt am virtuellen Meer, auf einer Dachterrasse, im Hinterhof oder in einem luxuriösen Fitnessstudio.

Warm-Up & Cooldown

Eine sehr wichtige Neuerung bei FitXR sind die Warm-ups und Cooldowns, die optional vor jedem Kurs absolviert werden können. Durch das Eintauchen in die virtuelle Umgebung schätzt man sich manchmal falsch ein und überfordert sich, bevor die Muskeln warm sind.

Die leichten Vorübungen und Dehnungen können helfen, Verletzungen zu verhindern. Sie sind auf den gewählten Kurs abgestimmt und die Cooldowns bringen den Körper nach dem Training wieder runter.

FitXR: Was bieten die Kurse und virtuellen Trainer?

Während des Trainings geben die Coaches visuelle und verbale Hilfestellungen. Gerade letztere sind heute im Vergleich zu den Anfängen von FitXR deutlich präziser, gehen aber im anstrengenden Getümmel schon mal unter. Effektiver ist das Vormachen der Übungen.

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FitXR nutzt mit seinen virtuellen Trainer:innen die Immersionskraft von VR besser als viele andere VR-Fitness-Apps, die manchmal nur flache „Hologramme“ echter Menschen oder einmalige Tutorials zu Spielbeginn bieten. Die VR-Charaktermodelle zeigen räumlich, wie die Bewegungen ablaufen sollen. Dies ist vor allem bei komplexeren Skulptur- und Tanzübungen sehr hilfreich.

Sculpt, HIIT, Tanzen

Beim Sculpt-Training werden vor allem Bauch, Beine, Po und Rumpf trainiert. So könnt ihr eine stabile Basis aufbauen. Der Ablauf ist einfach: Die virtuellen Trainer:innen machen die Übungen vor und ihr steigt ein. Je genauer ihr das macht, desto mehr Punkte bekommt ihr.

Ähnlich läuft es bei den Choreografien im Tanztraining. Bei den HIIT-Kursen stehen die Trainer:innen vor euch, erklären die Übung, machen sie vor und werden anschließend wieder ausgeblendet.

Wichtig: Wenn euch FitXR vor allem wegen HIIT, Dance und Sculpt anspricht, müsst ihr deutlich mehr Platz einplanen als bei den Kampfsportkursen. Eine Fläche von 2 × 3 Metern sollte es schon sein.

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Boxen und Combat

Im Gegensatz zu den anderen Trainingseinheiten werdet ihr beim Boxen nur verbal angeleitet, während ihr auf die fliegenden bunten Bälle schlagt oder ihnen ausweicht. Dem Boxen fehlt in FitXR seit jeher ordentliches Trefferfeedback. Egal, wie hart ihr die Bälle trefft, es fühlt sich immer so an, als würdet ihr einen Luftballon zum Platzen bringen. Die blechern klingenden Soundeffekte unterstreichen das Ganze noch.

Auch in den auf Martial-Arts-Training basierenden Combat-Kursen wird es dahin gehend nicht viel besser. Immerhin erweitern sie das Angebot vor allem für fortgeschrittene VR-Boxer sinnvoll. Zu den klassischen Boxtechniken (Jab, Cross, Uppercut, Hook) gesellen sich Ellbogenschläge, Hammerschläge, Doppelschläge und neue Verteidigungsaktionen in zwei neuen Körperhaltungen.

Auch wenn das Feedback und die Treffergenauigkeit nicht perfekt sind, das Training ist intensiv und hat einen entscheidenden Vorteil gegenüber der Konkurrenz: die virtuellen Trainerinnen und Trainer.

Box-Profi bringt euch Techniken ein

Seit Mai dieses Jahres trainiert euch ein Box-Profi bei FitXR. In einem mehrteiligen Spezial-Kurs führt euch die olympische Goldmedaillengewinnerin Nicola Adams in die wichtigsten Grundtechniken des Boxens ein. Die virtuelle Trainerin zeigt euch jede Übung ausführlich und ihr festigt das Gelernte durch Wiederholungen und verschiedene Kombinationen. Dieses Programm solltet ihr auf jeden Fall absolvieren, bevor ihr mit dem Boxen beginnt.

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Für wen ist FitXR nun geeignet?

FitXR und VR-Fitness im Allgemeinen eignen sich hervorragend für ein schnelles Training zwischendurch, um eine allgemeine Grundfitness aufzubauen oder ein paar Pfunde zu verlieren. Wer beispielsweise im Homeoffice den ganzen Tag vor dem Computer sitzt, sollte seinem Körper regelmäßig eine Runde VR-Fitness gönnen. Hier bei MIXED konnten so schon einige Redakteure die unausweichlichen Rücken- und Schulterbeschwerden von zu viel Bildschirmarbeit lindern.

Tipp: Hört euch doch mal unseren Mixedcast Folge 355 an, in dem Christian und Ben über die Vor- und Nachteile von VR-Fitness diskutieren oder lest meinen mehrteiligen VR-Fitness-Selbsttest.

Ob es das teure Abo-Modell sein muss, hängt vor allem davon ab, wie abwechslungsreich das VR-Fitnesstraining sein soll. Wer viele verschiedene Fitnessübungen in einer App haben möchte und sich ständig neue Inhalte wünscht, kommt derzeit an FitXR nicht vorbei.

Mit Boxen, Combat, Sculpt, HIIT und Dance werden mehr Trainingsbereiche abgedeckt als in jeder anderen Fitness-App. Zudem wird die App regelmäßig erweitert, optimiert und es gibt auch eine Begleit-App für das Smartphone. Hier halten die Entwickler:innen ihr Versprechen, FitXR laufend ausbauen zu wollen.

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Günstigere Alternativen zu FitXR

Wer auf den ganzen Schnickschnack verzichten kann und kein Abo abschließen möchte, kann sich sein individuelles VR-Fitness-Training auch aus mehreren Apps und ohne Folgekosten zusammenstellen.

Cardio durch Dance und HIIT lassen sich beispielsweise auch mit SynthRiders, Beat Saber oder Audio Trip hervorragend abdecken. Die mit Abstand beste Fitness-App für VR-Kampfsport ist Les Mills Bodycombat. Auch hier gibt es Unterstützung durch Personal Trainer und regelmäßige Kurs-Updates, allerdings in deutlich geringerem Umfang als bei FitXR.

Tipp: Für weitere Alternativen, werft einen Blick in unseren Sammelartikel zu den besten VR-Fitness-Apps für Meta Quest 2. Die meisten der dort vorgestellten VR-Spiele sind mittlerweile auch für andere VR-Brillen verfügbar.

Quellen: Meta Quest Store