Snow Crash-Autor Stephenson will offenes Metaverse mitbauen

Snow Crash-Autor Stephenson will offenes Metaverse mitbauen

Roman-Autor Neal Stephenson gilt als Erfinder des Begriffs „Metaverse“. Nun will er seine fiktionale Vision Wirklichkeit werden lassen.

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In seinem 1992 erschienen Sci-Fi-Roman Snow Crash (Serie) beschreibt Autor Neal Stephenson eine digitale Welt namens „Metaverse“. Dreißig Jahre später ist der Begriff das Schlagwort für die Zukunft des Internets. Unzählige Unternehmen wollen daran teilhaben.

Als Hauptantreiber gilt der ehemalige Facebook-Konzern, der sich gerade vom Social-Media- zum Metaverse-Unternehmen wandelt und den Fokus beinahe vollständig auf den Bau eines eigenen Metaversums richtet – inklusive Namensänderung in Meta.

Da Lamina1 mit Risikokapital finanziert wird, muss es sich refinanzieren. Doch wie bei vielen Metaverse-Start-ups gibt es auch bei Lumina1 noch kein konkretes Geschäftsmodell: „Die Ökonomie ist an die Akzeptanz gebunden – je mehr Menschen es nutzen, desto wertvoller ist es“, sagt Vessenes.

Er glaubt an ähnlich hohe Einnahmen, wie die der „Gas-Gebühren“ auf der Ethereum-Blockchain (Erklärung).

Rony Abovitz: Wie Gandalf aus den Bergen

Lamina1-Investor Rony Abovitz zeigt sich begeistert von Stephensons Engagement: „Es ist, als käme Neal wie Gandalf aus den Bergen, um das Metaversum in eine offene, dezentralisierte und kreative Ordnung zu bringen.“

Abovitz ist Gründer von Magic Leap und scheiterte einst bei dem Versuch, massentaugliche AR-Brillen für alle herzustellen. Mit seinem neuen Start-up „Sun and Thunder“ arbeitet er an KI-Charakteren, die eines Tages ihre Geschichten eigenständig vorantreiben sollen.

Ende letzten Jahres zeigte der Magic Leap-Gründer einen ersten Kurzfilm. Bei Lamina1 fungiert Abovitz als strategischer Berater. Er glaubt, dass Stephenson der Geschichte um ein reales Metaverse eine moralische und philosophische Kraft verleihen könne, die man mit Geld nicht kaufen könne.

„Ist die Welt zynisch? Oder ist die Welt idealistisch? Wollen die Menschen offen, demokratisch und kreativ sein und auf Peer-to-Peer-Basis arbeiten, oder wollen sie, dass man ihnen alles vorsetzt? Ich denke, wir sollten unsere Lichtschwerter in die Hand nehmen und es versuchen!“

Für Abovitz und den Sci-Fi-Autor ist das nicht die erste Kooperation. 2016 leitete Stephenson ein Kreativ-Studio von Magic Leap in Seattle. Auch die Aktivitäten bei Lamina1 werden nicht von Dauer sein. Stephensons Hauptbeschäftigung bleibt weiterhin Autor. Ab dem kommenden Jahr wird er sich wieder dem Schreiben widmen.

„Mein Verleger wird mir einen Killer auf den Hals hetzen, wenn ich meinen Verpflichtungen nicht nachkomme“, sagt Stephenson. „Wenn der Kalender auf 2023 umschlägt, wird es also wieder wie gewohnt weitergehen.“

Quellen: Wired