Microsoft: Militär-Hololens kämpft mit der Technik

Microsofts Militär-Hololens hat die Gefechtstauglichkeit noch nicht nachgewiesen. Die Achillesferse ist - wie so häufig bei AR-Brillen - der Bildschirm.
Mit einer Spezial-AR-Brille auf Basis von Microsofts Hololens sollen US-Soldat:innen zukünftig ins Gefecht ziehen. Das Projekt startete circa 2018, ist für zehn Jahre geplant und hat einen Auftragswert von insgesamt rund 22 Milliarden US-Dollar. Microsoft will in dieser Zeitspanne rund 120.000 AR-Brillen an die US-Army ausliefern - vorausgesetzt, die Technologie hält, was Microsoft verspricht.
"IVAS" braucht noch mehr Entwicklungszeit
US-Soldat:innen testen den Protoyp mit dem Namen "IVAS" (“Integrated Visual Augmentation System”) seit circa November 2020 in Gefechtssimulationen. Dank der AR-Technik sollen sie etwa Umrisse von Personen erkennen und Freund und Feind besser unterscheiden können. Auch 3D-Karten und Navigations- und Zielhilfe stehen auf der Funktionsliste. US-Soldat:innen verglichen den Probeeinsatz der Militär-Hololens mit einem Videospiel.
AR-Technologie ist komplex - auch fürs Militär

Seit circa 2018 testet das US-Militär AR-Technik von Microsoft für den Einsatz im Gefecht. Erste Prototypen waren sehr nahe an der zivilen Hololens. Mittlerweile gleicht das Gerät eher einem komplexen Sensorhelm (siehe Titelbild). | Bild: Microsoft
"Wir testen und verfeinern IVAS weiterhin durch den Einsatz von Soldaten, um sicherzustellen, dass diese hochmoderne Mixed-Reality-Plattform effektiv und zuverlässig ist und die Ziele der Armee übertrifft", sagt David Marra, der das IVAS-Programm bei Microsoft mitverantwortet.
Von den geplanten 22 Milliarden US-Dollar Gesamtbudget hat die US-Army erst 373 Millionen US-Dollar für die ersten 5000 Brillen abgerufen. Von dieser Summe flossen bislang 40 Millionen US-Dollar an Microsoft. Die restlichen 333 Millionen US-Dollar will die Army erst zahlen, wenn IVAS "Validierungs- und Verifizierungsereignisse" besteht.
Der nächste Lackmustest für die Militär-Hololens steht im Mai 2022 an: Dann soll eine mit IVAS ausgerüstete Nahkampfeinheit eine Trainingsmission in einer realistischen Einsatzumgebung erfolgreich meistern. Sollte dieser Test scheitern, dürfte wohl auch der erste geplante Praxiseinsatz im September 2022 hinfällig sein.
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