Construct VR: Volumetrischer Film mit Hollywood-Bombast

Construct VR: Volumetrischer Film mit Hollywood-Bombast

Construct VR demonstriert die Stärke volumetrischer Filme. So gut, wie keine andere VR-Erfahrung zuvor.

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Volumetrische Filme sind Filme mit beweglicher Blickperspektive. Die Zuschauer stehen inmitten einer Filmkulisse und können den Kopf in den Raum hinein bewegen oder sogar ein paar Schritte in jede Richtung gehen.

Im Idealfall verbinden volumetrische Filme das Beste zweier Welten: die Hochglanzoptik eines vorgerenderten Hollywood-Animationsflms mit der Immersion räumlicher Virtual Reality. Construct VR will beweisen, dass das technisch möglich ist.

Apropos Inszenierung: Die Frage, wie mit den Mitteln eines volumetrischen VR-Films am besten zu erzählen sei, beantwortet Construct VR nicht. Das hier ist eine Techdemo und kein Film, der sich bemüht, erzählerisch neue Wege zu gehen. Obwohl man den Kopf bewegen kann, wird diese Möglichkeit vom Film nicht ausgereizt. Ob man um Ecken schauen kann oder hinter einen Protagonisten: Das spielt narrativ keine Rolle.

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Großes Hollywood-Potenzial

Mindestens ebenso interessant wie kunstvoll choreografierte Action wären kammerspielartige Realfilmszenen, in denen sich menschliche Protagonisten unterhalten. Man stelle sich vor, man könnte sich mittels Virtual Reality in eine Filmkulisse beamen, als unsichtbarer Geist in einer Szene anwesend sein und das nuancierte Minenspiel aus nächster Nähe bewundern.

Das gäbe etwas her, aber ist mit der Construct-VR-Technologie nicht umzusetzen. Der Grund: Construct VR entstand digital im Computer und ist die VR-Adaption eines computergenerierten Kurzfilms gleichen Namens (siehe Video oben).

Menschen lassen sich nur schwer digitalisieren oder so realistisch animieren, dass sie echt wirken. Das Team hinter Construct VR wusste das und versuchte es daher nicht einmal. Die Protagonisten in diesem VR-Film sind also nicht zufällig Roboter.

Volumetrische Realfilme sind gescheitert

Es gab zwar Versuche, volumetrische Realfilme zu drehen, doch die Technologie steckt seit Jahren in der Sackgasse, weil sie schlicht zu aufwendig und kompliziert ist.

Das Start-up Lytro entwickelte sogenannte Lichtfeldkameras und Kompressionsalgorithmen und ging letzten Endes pleite, trotz Investitionen im Wert von 200 Millionen US-Dollar. Kein einziger volumetrischer Film des Unternehmens fand den Weg in die VR-Brille.

Der Robo-Bösewicht nimmt den Robo-Helden in die Mangel.

Der Detailgrad und visuelle Realismus ist beeindruckend. | Bild: PresenZ

Wenn volumetrische Filme einmal Erfolg haben könnten, dann im Bereich digitaler Filme. Da immer mehr Filme komplett im Computer entstehen, wäre es mit optimierten Workflows wohl möglich, sie relativ leicht in ein volumetrisches Format für VR-Brillen zu überführen.

Dass das funktioniert, beweist Construct VR. Filmemacher:innen müssten nur noch herausfinden, wie man mit der Technologie spannend erzählt.

Construct VR könnt ihr für nur 2,39 Euro bei Steam erwerben.

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