Wie Brilliant Labs die 39 Gramm leichte KI-Smartbrille Frame möglich macht

Wie Brilliant Labs die 39 Gramm leichte KI-Smartbrille Frame möglich macht

Brilliant Labs veranstaltete ein eineinhalbstündiges „Ask-me-anything“-Event, um die vielen Fragen zu ihren neuen Frame AI Smart Glasses zu beantworten.

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Die Frame von Brilliant Labs sieht aus wie eine Iron-Man-Brille im John-Lennon-Stil. Sie ist eine ultraleichte, Smartbrille mit einem kleinen Display, das mit einer multimodalen KI verbunden ist und eine breite Palette von Anwendungen ermöglicht.

In einem kürzlichen AMA erläuterte das Team von Brilliant Labs die Designziele und die unvermeidlichen Kompromisse, die erforderlich waren, um die einzigartige KI-Brille Frame für einen Verkaufspreis von 350 US-Dollar zu entwickeln.

Designentscheidungen von Frame

Brilliant Labs hat sich darauf konzentriert, eine superleichte, dünne und bequeme Brille zu entwerfen, die gleichzeitig elegant aussieht. Dies war eine große Herausforderung bei der Entwicklung. Die meisten intelligenten Brillen mit Display wiegen 75 Gramm oder mehr.

Die Frame AI Smart Glasses mit einem runden, hellen Design auf schwarzem Hintergrund.

Die Frame AI Smart Glasses sehen schlank und elegant aus, haben einen runden Rahmen und eine zentrale Kamera. | Bild: Brilliant Labs

Die Air 2 von Xreal etwa besticht mit einer Helligkeit von 500 Nits, wiegt aber 72 Gramm. Ähnlich sieht es bei Rokid Max aus, die eine Auflösung von 1080p und ein Sichtfeld von bis zu 50 Grad bietet. Frame ist mit 39 Gramm deutlich leichter und erst gar nicht für das Betrachten von Kinofilmen auf einer virtuellen Leinwand gedacht.

Sie soll vielmehr eine KI-Unterstützung sein, die die Nutzung von Perplexity und anderen multimodalen KI-Plattformen vereinfacht und immer verfügbar macht. Die Frame-Brille ist leicht und bequem und kann den ganzen Tag getragen werden. Sie reagiert mit minimaler Verzögerung auf Sprachbefehle und Fotos und zeigt Texte, Bilder und Grafiken an, die im Alltag helfen.

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Kompromisse, die Frame möglich machen

Angesichts der hohen Erwartungen, des begrenzten Platzes und der Gewichtsbeschränkungen musste Brilliant Labs jede Komponente optimieren, um die eigenen Designziele zu erreichen. Die Herausforderung bestand darin, so viel wie möglich einzusparen, ohne die Benutzerfreundlichkeit zu beeinträchtigen.

Um Gewicht und Größe zu reduzieren, verwendet Frame ein monokulares Display, das nur auf dem rechten Auge erscheint. Laut Brilliant Labs gewöhnen sich Benutzer:innen schnell an das Display, und das Gehirn gaukelt ihnen vor, dass sie das Bild mit beiden Augen sehen können. Im B2B-Bereich sind monokulare Displays durchaus üblich. Die Vuzix Z100 zum Beispiel ist eine 36 Gramm leichte monokulare Smartbrille, die für den Einsatz in der Industrie entwickelt wurde.

Das Display der Frame mit einer Auflösung von 640 × 400 Pixeln wirkt, als würde man auf ein Smartphone schauen. Größer ist nicht immer besser, denn die Brille soll den ganzen Tag getragen werden. Eine geringere Auflösung entlastet den Prozessor und ermöglicht Frame, die Energie effizienter zu nutzen.

Der Brilliant Labs Frame verfügt über ein helles und lebendiges monokulares Display.

Brilliant Labs Frame verfügt über ein helles und lebhaftes monokulares Display. | Bild: Brilliant Labs

Das Vollfarbdisplay kann eine Helligkeit von 1.800 Nits erzeugen. Das ist viel im Vergleich zu den 400 bis 600 nits, die die meisten Smartbrillen mit Display erreichen. Die neuesten Air 2 Smart Glasses von RayNeo erreichen beispielsweise 600 nits.

Im Rahmen der Frame sitzen keine Lautsprecher, da die zusätzliche Masse und der Stromverbrauch zu einem viel schwereren Design geführt hätten. Brilliant Labs argumentiert, dass Nutzer:innen wahrscheinlich ohnehin schon Lieblingskopfhörer haben, warum also unnötigen Aufwand betreiben?

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Auch die Software-Entscheidungen wurden von den Designzielen beeinflusst. Frame verwendet die Sprache Lua, eine kleinere, effizientere Alternative zur MicroPython-Codierung, die Brilliant Labs bei Monocle verwendete, dem ersten AR-Produkt des Unternehmens.

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Neue Details über Frame

Während des AMAs wurden auch einige neue Details zu Frame bekannt. So ist die Smartbrille nicht wasserdicht, soll aber etwas Feuchtigkeit wie Schweiß oder leichten Regen vertragen.

Brilliant Labs speichert weder Eingabeaufforderungen noch Antworten in der Cloud. Da Frame und Noa die Daten an die Cloud senden und nicht die Nutzer:innen selbst, weiß der empfangende KI-Dienst nie, von wem die Eingabeaufforderung tatsächlich stammt. Noa ist quasi ein VPN für KI-Dienste und bietet stets Anonymität.

Die Akkulaufzeit für einen ganzen Tag wurde ebenfalls näher erläutert. Zwei Knopfzellenbatterien mit einer Gesamtkapazität von ca. 250 mAh reichen bei extremer Nutzung für etwa drei Stunden. Laut Brilliant Labs zeigen interne Tests, dass bei häufiger, aber normaler Nutzung eine Akkulaufzeit von etwa sechs bis sieben Stunden möglich ist.

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Das mitgelieferte Ladegerät füllt den Akku von Frame in etwa einer Stunde wieder auf. Die Nachfrage nach einer breiteren Palette von Korrekturgläsern scheint groß zu sein, und Brilliant Labs arbeitet daran, die Auswahl zu erweitern. Auch Linsen zur Korrektur von Astigmatismus sind geplant.

Zukunftspläne für Frame

Frame ist mit der Noa-App auf eurem iPhone oder Android-Smartphone gekoppelt und ermöglicht eine sehr reaktionsschnelle Perplexity AI-Interaktion, ähnlich wie ChatGPT oder Meta AI in den Meta Smart Glasses von Ray-Ban. So könnt ihr beispielsweise die integrierte 720p-Kamera für multimodale Eingaben verwenden und Noa Fragen zu dem stellen, was ihr gerade betrachtet. Die KI ist mit der Websuche verbunden, um aktuelle Informationen zu finden, Preise zu prüfen und andere Echtzeit-Updates zu erhalten.

Wie praktisch das sein kann, zeigt ein Beispiel, das kürzlich auf dem YouTube-Kanal von Brilliant Labs veröffentlicht wurde (Video am Ende des Artikels). CEO Bobak Tavanger betrachtet einen Kuchen in der Auslage einer Konditorei und fragt Noa, wie viele Portionen er essen soll. Die KI prüft die Nährwerte und empfiehlt eine kleine Portion des reichhaltigen Desserts.

Wenn das Produkt im April auf den Markt kommt, wird Frame auch in der Lage sein, live zu übersetzen. Es sollen noch weitere Funktionen folgen, die Brillant Labs aber noch nicht verraten will. Abgesehen von den KI-Funktionen ist die Plattform von Frame quelloffen und alle APIs sind dokumentiert.

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Brilliant Labs-Mitbegründer stehen vor einem Computerbildschirm mit dem Frames-Design.

Die Mitbegründer von Brillant Labs stehen vor einem Computerbildschirm mit dem Frames-Design. | Bild: Brillant Labs

Das kleine Entwicklerteam von Brilliant Labs kümmert sich um die KI-Integration und die Smartphonekompatibilität, während eine Entwickler-Community mit vollem Zugriff auf die Hardware die Funktionen nach Bedarf erweitern kann.

Das ist übrigens nicht nur Wunschdenken. Auf der Website von Brilliant Labs findet sich schon jetzt eine Sammlung von Community-Apps für Monocle. Die Liste umfasst einen Teleprompter, einen QR-Code-Scanner, ein Heads-up-Display für Trainingszwecke, einen OpenAI GPT-Client und vieles mehr.

Alternative KIs sind ebenfalls möglich. So kann sich Frame mit den sich ändernden Nutzerbedürfnissen und dem technologischen Fortschritt weiterentwickeln.

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Quellen: X, YouTube, Brilliant Labs