VR-Storytelling-Konferenz auf dem Lichter Filmfest in Frankfurt *Update*
Update vom 31. März 2017:
Die Gewinner des Wettbewerbs stehen fest. Die Filme gibt es noch bis einschließlich Samstag, 1. April, im Studio Naxos in Frankfurt zu sehen.
Gewinner: In der Deuschlandpremiere "Sergeant James" entführt der Franzose Alexandre Perez den Zuschauer in eine höchst ungewöhnliche Perspektive – unter das Bett eines siebenjährigen Jungen. Der Rollentausch zeigt: Auch Monster können sich vor befremdlichen Vorgängen fürchten.
___STEADY_PAYWALL___Der Film nutzt gekonnt und mit viel Fingerspitzengefühl die vielen kreativen Möglichkeiten, die das Medium VR bietet. Magisch befreit von traditionellen Erzählformen im 2D-TV-Raum, kann man bei Sergeant James das Potenzial spüren, das das Geschichtenerzählen im 360°-Raum ermöglichen kann, heißt es in der Begründung der Jury.
Zweiter Platz: Der Film "Dublin in the Dark: The Story of 'Emerald Noir'" von Henry Stuart ist ein wunderbarer Kurztrip durch Dublin. Von der feinen Auswahl der Drehplätze über das richtige Timing bis hin zur technisch versierten 3D-Optik ist der Film hervorragend produziert, so die Jury.
Dritter Platz: In "Tankstelle des Glücks" von Uwe Flade macht Friedrich Liechtenstein ein Angebot, das man nicht ausschlagen kann: eine skurrile Spritztour durch Berlin. Der 360°-Film überzeugte durch seine kreativen Ideen, die nicht nur technisch nahezu perfekt umgesetzt wurden, sondern auch das Rundum-Medium wirksam nutzen.
Ursprünglicher Artikel vom 26. März:
Am 30. und 31. März findet zum zehnten Mal das internationale Film-Kultur-Festival Lichter in Frankfurt am Main statt. Erstmals beschäftigt sich das Festival mit der virtuellen Realität und bietet zusammen mit ZDF Digital eine Konferenz über "Storytelling in virtuellen Welten" an. Außerdem gibt es eine Preisverleihung.
Auf der Konferenz werden Experten einen Einblick in ihre Arbeit mit 360-Grad-Produktionen und ins VR-Storytelling geben. Interessierte können Werkzeuge für die VR-Produktion kennenlernen und sich zu Themen rund um VR-Konzeption und die Produktion von 360°- Videos beraten lassen. Der Ablaufplan und die Speaker stehen bei ZDF Digital.
"Die virtuelle Seherfahrung sprengt unser kollektives Kinoerlebnis", sagt Festivalleiter Gregor Maria Schubert. "Sie katapultiert uns an Orte, an denen wir den Menschen in den Filmen scheinbar ganz allein begegnen." Eine Programmübersicht zum Festival gibt es hier.
Der beste 360-Film wird prämiert - Auswahl unter mehr als 50 Einsendungen
Bei einem Storytelling-Wettbewerb wollen die Veranstalter herausfinden, wo die Möglichkeiten und Grenzen des neuen Formats liegen. Aus mehr als 50 Einsendungen hat eine Jury bestehend aus Astrid Kahmke (Bayerisches Filmzentrum, Interview mit VRODO), Kay Meseberg (arte, Interview mit VRODO), Eckart Köberich (ZDF Digital), Ralph Benz (3sat) und Marco Heutink (CHEIL) fünf Finalisten ausgewählt. Sie kommen aus Russland, Deutschland, Frankreich, Irland und Kanada.
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"Die VR-Technik gibt Filmemachern neue Möglichkeiten, stellt sie aber zugleich vor große erzählerische Herausforderungen. Mit dem Wettbewerb wollen wir dem jungen Genre eine Plattform geben und unser Publikum zu einem gemeinschaftlichen VR-Erlebnis einladen", sagt Gregor Maria Schubert über den neuen VR-Bereich des Filmfestivals.
Die Preisverleihung findet am Donnerstag, den 30. März um 17 Uhr im Anschluss an die Konferenz "Storytelling in Virtual Worlds" im Studionaxos in Frankfurt statt. Die ausgewählten 360-Filme sind im experimentellen Kinoformat am 30. März, am 31. März und am 2. April ebenfalls im Studionaxos zu sehen.
Der Gewinner bekommt einen Geldpreis über 1.000 Euro. Die Zweit- und Drittplatzierten 360-Filme erhalten jeweils 500 Euro. "Wir haben Filme gesucht, die sich nicht nur an der Technik berauschen, sondern sich in den Dienst der Geschichte stellen", so Schubert.
Die Finalisten des VR-Storytelling-Wettbewerbs
In der Weltpremiere Siren Song nehmen die kanadischen Experimentalfilmer Ali Weinstein und Nicolas Jolliet den Zuschauern mit auf ein Tauchabenteuer der besonderen Art. In atmosphärischen Unterwasserlandschaften führen mystische Fabelwesen betörende Tänze auf. Die schwerelose Freediving-Choreographie der Meerjungfrauen nutzt den 360°-Raum in atemberaubender Weise.
In der Deutschlandpremiere Dublin in the Dark: The Story of "Emerald Noir" (Regie: Henry Stuart) erzählt die Schriftstellerin Tana French, wie sich die geschichtsträchtige Stadt immer wieder neu erfindet. Gefilmt in beeindruckendem stereoskopischem 3D strahlt der Dokumentarfilm die inspirierende Kraft aus, die Dublin auf eine ganze Autorengeneration ausübt.
Ebenfalls Deutschlandpremiere feiert Family Circle von Linara Bagautdinova. Die russische Regisseurin erzählt in vier Minuten eine komplette Familiengeschichte und macht sich dabei vier Zeitebenen zunutze. Liebe und Hass, Annäherung und Entfremdung, Streit und Versöhnung – in einer kaleidoskopartigen Anordnung verknüpft Bagautinova die Mittel der Bühne mit denen der virtuellen Realität und erschafft so ein völlig neues narratives Format.
In Tankstelle des Glücks (Regie: Uwe Flade) macht Friedrich Liechtenstein ein Angebot, das man nicht ausschlagen kann: eine skurrile Spritztour durch Berlin. Plötzlich sitzt der Zuschauer auf dem Beifahrersitz im Auto des Entertainers und damit mittendrin im Musikvideo zu „1000 Liter“. Am Ende stimmt die ganze Stadt in den Song ein, gute Laune garantiert!
Lebt ein Monster unter meinem Bett? Wer die Frage aus seiner Kindheit kennt, wird von der Antwort in Sergeant James (Deutschlandpremiere) des Franzosen Alexandre Perez überrascht sein. Denn mithilfe der außergewöhnlichen VR-Perspektive liegt auf einmal das Kinopublikum unter jenen Bettlatten, unter denen Kinder in schlaflosen Nächten das gruselige Ungeheuer vermuten. Ein Rollentausch, der schnell verdeutlicht: Auch Monster können sich vor den befremdlichen Vorgängen über ihnen fürchten.
Hinweis: VRODO.de ist Medienpartner des Lichter Filmfestivals.
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