VR-Startup Varjo verspricht "revolutionäre Brille" für Ende 2018

VR-Startup Varjo verspricht

Das Aushängeschild des schwedischen Unternehmens Varjo Technologies ist ein innovatives Darstellungsverfahren für VR-Brillen. Investoren entlohnen diese Ambition mit üppigen Summen.

Varjo arbeitet an einer neuen Displaytechnologie, die einen gewöhnlichen Screen mit einem Micro-OLED-Display mit sehr hoher Pixeldichte (1080p auf 0,7 Zoll) kombiniert.

Das hochauflösende Bild des Micro-Displays - Varjo nennt es Fokus-Display - wird mit einem Spiegel von der Unterseite der Brille in das Blickfeld des Brillenträgers geworfen bei einer Sichtfeldweite von 35 Grad. Ein größerer Screen - das Kontext-Display mit einer Auflösung von 1080 x 1200 Bildpunkten pro Auge bei 90 Hz - deckt das periphere Sichtfeld mit circa 100 Grad ab.

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Die Blickrichtung des Nutzers wird via Eye Tracking erfasst. Das finale Modell soll anhand dieser Blickdaten das Bild des Micro-Displays mit einem Spiegelsystem immer wieder neu auf den Fokuspunkt des Brillenträgers ausrichten. Varjo spricht daher in Anlehnung an das Renderverfahren "Foveated Rendering" von einem "Foveated Display".

Investoren stellen das Kapital für die Weiterentwicklung des Prototyps, seit September 2017 sind das immerhin rund 15 Millionen US-Dollar. Insgesamt hat Varjo seit der Gründung im Herbst 2016 circa 17 Millionen US-Dollar eingesammelt. Bei dem Startup arbeiten ehemalige Nokia- und Microsoft-Mitarbeiter. Die bauten den ersten Prototyp der Varjo-Brille in nur zehn Monaten.

Wie gut das System funktioniert, dürfte davon abhängen, ob die Justierung des Micro-Displays mit sehr geringer Latenz möglich ist und ob sich dessen Bild nahtlos in den Bildeindruck des hinteren Screens einfügt. Die folgende Aufnahme zeigt laut Varjo den Qualitätsunterschied bei der Auflösung zwischen Oculus Rift CV1 und dem eigenen Prototyp.

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Ein vorgeschaltetes Micro-OLED-Display mit sehr hoher Pixeldichte soll das Auflösungsproblem aktueller Virtual-Reality-Brillen lösen. Bild: Varjo

Mixed-Reality-Brille soll Ende 2018 erscheinen

Für Ende 2018 verspricht Varjo-Gründer und Geschäftsführer Urho Konttori eine "grundlegend revolutionäre VR/XR-Brille" auf Basis des Prototyps. An der Vorderseite der Brille sind Kameras eingelassen, die ein hochauflösendes Videobild der Außenwelt in die Brille streamen, das dort um digitale Elemente angereichert werden kann. Anders als bei Microsofts VR-Brillen für Windows Mixed Reality wäre die Bezeichnung Mixed-Reality-Brille dann berechtigt.

Die Erfassung der Varjo-Brille übernimmt Valves Trackingsystem Lighthouse, das Gerät wäre demnach bereit für SteamVR. Die Zielgruppe beschränkt sich jedoch aufgrund des hohen Preises vorerst auf professionelle Anwender: Das Gerät soll mehrere tausend Euro kosten. Allein das Micro-Display soll im Einkauf bei knapp 1.000 US-Dollar liegen.

Der Prototyp wird gemeinsam mit Partnern wie 20th Century Fox, Airbus, Audi, BMW und Technicolor weiterentwickelt. Die Unternehmen sollen Rückmeldung zur Technologie und der Software geben und Verbesserungsvorschläge unterbreiten.

Laut der Pressemitteilung arbeitet Varjo für die Entwicklungsumgebung eng mit Nvidia und AMD zusammen. Die Brille soll weiter mit Plugins für Unreal und Unity ausgeliefert werden.

Avegants Lichtfeld-Display bietet dem Auge mehrere Fokusebenen und somit ein natürliches Seherlebnis. Im Test funktioniert das hervorragend.

In die Zukunft geblickt: So gut funktioniert Avegants Lichtfeld-Display

| Featured Image: Varjo