VR-Spiele: Ist Moss 2 schon das Ende der Geschichte?
Das Ende des großartigen VR-Spiels Moss: Book II lässt vermuten, dass die Geschichte auserzählt ist. Wirklich?
Es gibt viele Gründe, warum ich Videospiele liebe. Sie sind interaktiv gewordene Fantasie. Sie erzählen großartige Geschichten, an denen ich direkt beteiligt bin und manchmal sogar den Ausgang bestimmen kann. Sie wecken meinen Entdeckergeist, nehmen mich auf Abenteuer mit und überraschen mich immer wieder. Videospiele sind für mich mehr als Kunst – sie sind eine Lebenseinstellung. Einige meiner heutigen Fähigkeiten, etwa strategisches Denken oder Organisationsfähigkeit, habe ich durch Spiele gelernt.
Gaming benötigt Virtual Reality
Virtual Reality ist die nächste Stufe der Evolution von Videospielen und wird meiner Meinung nach irgendwann – wenn die Technik es erlaubt – den Monitor ersetzen. Das hat mit der enormen Immersion zu tun, die VR bringt. Moss 2 hat mich in dieser Meinung erneut bestätigt. Das Hit-Spiel vom Studio Polyarc hat mir zum zweiten Mal einen dieser Gaming-Momente beschert, die jeder Gaming-Enthusiast kennt: ein Hochgefühl nahezu über die gesamte Spielzeit, ständiges Staunen und emotionale Vereinnahmung.
___STEADY_PAYWALL___Diese Momente sind selten geworden. In einer Branche, in der es in den letzten Jahren viel kreative Stagnation gegeben hat, in der immer frecher mehr versprochen als umgesetzt oder gehalten wird, haben Ausbeutung, Misogynie und Raffgier tiefe Narben hinterlassen. Umso mehr erzeugen die rar geworden Gaming-Momente einen bleibenden Eindruck – und der Wunsch ist groß, dass die Studios, die solches hervorbringen können, am Ball bleiben.
Die VR-Nische ist noch klein und damit ein Risiko für Studios
Nun hat VR das Hardware-Problem auf der einen Seite (siehe VR-Brillen-Vergleich), andererseits kennen viele Spielende VR-Perlen wie Moss gar nicht. Die Reichweite dieser Titel ist begrenzt, da sich Mainstream-Medien nur am Rande damit beschäftigen. Die Qualität eines Spiels entscheidet schon lange nicht mehr darüber, wie viel Aufmerksamkeit ihm im digitalen Blätterwald zukommt. Das hat direkte Auswirkungen auf Erlöse für Studios, besonders im Bereich der noch jungen Virtual Reality.
Deshalb war ich sehr froh, dass es überhaupt einen Nachfolger für Moss gab. Allerdings fühlt sich das Ende von Moss 2 wie ein Abschied an – und das wäre geradezu tragisch, denn VR-Spiele dieser Art und Qualität gibt es kaum. Deshalb habe ich bei Polyarc nachgefragt, ob die Geschichte von Moss schon auserzählt ist.
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Polyarc will die Moss-Reihe fortsetzen
Die Antwort kommt vom Publishing Director von Polyarc, Lincoln Davis. Er sagt: "Moss I und II sind Teil einer Bibliothek und wir haben noch viele Geschichten zu erzählen." Damit ist zumindest klar, dass es Pläne für weitere VR-Spiele dieser Art in der Moss-Welt geben soll. Das sind gute Nachrichten, finde ich.
Offen ist, ob wir möglicherweise eher mit anderen, neuen Charakteren spielen werden und uns zunächst von Quill als Protagonistin verabschieden müssen. Immerhin: Das Diorama- oder Tabletop-Genre bietet in VR enorme Möglichkeiten, bis hin zur Umsetzung kompletter Rollenspiele.
Wie es aussieht, bleibt uns Polyarc also erhalten und wir dürfen gespannt sein, wie sich Moss weiterentwickeln wird. Ich bin es jedenfalls.
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