VR-Konzert „Looking Inside“ im Test: Heavy Metal hautnah mit Avenged Sevenfold

VR-Konzert „Looking Inside“ im Test: Heavy Metal hautnah mit Avenged Sevenfold

Im VR-Konzert von Avenged Sevenfold erlebt ihr die amerikanische Metalband aus einer vollkommen neuen Perspektive. Ob sich das lohnt, erfahrt ihr hier.

Das VR-Konzert „Looking Inside“ von Avenged Sevenfold wurde am 29. Februar 2024 über die App AmazeVR im Apple App Store und Meta Store für 12,99 Euro veröffentlicht. Gemeinsam mit der amerikanischen Metalband hat AmazeVR ein besonderes Konzerterlebnis für Fans von treibender Gitarrenmusik auf die Beine gestellt.

Neben „Hail to the King“ und „Nightmare“, zwei der bekanntesten Songs der Band, könnt ihr auch „Nobody“, „Mattel“ und „(D)eath“ vom aktuellen Album erleben.

Passend zur Veröffentlichung des VR-Konzerts startete Avenged Sevenfold auch ihre „Life Is But A Dream“ Nordamerika-Tour am 6. März. Besitzer:innen des VIP-Passes haben die Möglichkeit, den Song „Mattel“ des VR-Konzerts in einer gesonderten VIP-Lounge anzuschauen. Doch lohnt sich das überhaupt?

VR-Konzert „Looking Inside“ Test in aller Kürze

Auch wenn es an Möglichkeiten zur Interaktion mangelt – weshalb sich das VR-Konzert mehr wie ein 180-Grad-Video anfühlt – ist es qualitativ auf jeden Fall ein lohnenswertes Event. Einmal „Hail to the King“ in einer Umgebung erleben, die wie eine Mischung aus den Minen von Moria und einem dunklen Thronsaal aussieht, ist definitiv einen Blick wert.

„Looking Behind“ lohnt sich für euch, wenn ihr …

  • die amerikanische Metalband mal aus einer vollkommen anderen Perspektive erleben wollt.
  • euch für spektakuläre Effekte in zum Genre passenden Locations begeistern könnt.
  • Avenged Sevenfold für euch allein und das auch noch Zuhause auf der Couch erleben wollt.

„Looking Behind“ lohnt sich für euch eher nicht, wenn ihr …

  • ein interaktives Konzerterlebnis erwartet.
  • Probleme mit dunklen Umgebungen sowie flackernden Lichtern und Blitzen habt.
  • der eher lauten und harten Musik von Avenged Sevenfold nichts abgewinnen könnt.

Starke Inszenierung und faszinierende Effekte

Neben der erstklassigen Performance von Avenged Sevenfold und dem wirklich guten Sound hat das Konzert auch optisch einiges zu bieten. Es gibt zwei große Hauptlocations für die verschiedenen Songs.

Die erste Hälfte des Konzerts spielt die Band in einem riesigen Thronsaal, wie man ihn sonst wohl nur in alten Zwergenminen findet. Diverse Effekte wie Blitze und Feuer sowie immer wieder kurz auftauchende Statuen untermalen die ersten Songs ausgezeichnet.

Als Übergang zum zweiten Teil führt das Konzert durch mehrere Türen und dunkle Korridore auf ein Plateau in einer großen Schlucht. Hier wird auch der große Batskull, der das Logo der Band ziert, in Szene gesetzt. Während das Plateau immer weiter die Schlucht hinauf schwebt und der riesige Batskull über mir fliegt, spielt die Band ihren vorletzten Song.

Das Finale findet dann am höchsten Punkt über der Schlucht statt. Inmitten von fliegenden Säulen, einem Wirbelsturm, in dem allerlei Dinge aus den vorherigen Szenen zu sehen sind, und weiteren Einflüssen aus dem bisher Erlebten, gibt es noch eine letzte große Show-Einlage von Avenged Sevenfold, bevor das Konzert endet.

Avenged Sevenfold VR-Konzert

Die erste Location des VR-Konzerts von Avenged Sevenfold gleicht einer Zwergenmine. | Bild: AmazeVR

Looking Inside: Kleine Schwächen trüben das VR-Konzerterlebnis

Während mich all die verschiedenen visuellen und akustischen Eindrücke besonders in den schönen Szenenwechseln beeindrucken, gibt es bei genauerem Hinsehen leider auch einige weniger schöne Momente in Looking Inside.

Auch wenn die Qualität insgesamt gut ist, verlieren die Gesichter schnell an Details, sobald sich M.Shadows und die anderen Bandmitglieder von mir entfernen. In einer Szene kommt der Sänger links hinter dem Schlagzeug wieder ins Bild und sieht dabei aus, als würde er eine Maske tragen.

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Ich kann meine Hände während des Konzerts bewegen und je nachdem, welches Lied gerade gespielt wird, brennen diese auch in roten oder blauen Flammen, aber außer ein paar Gesten gibt es keine Möglichkeit zu interagieren.

Im Übergang zwischen den beiden großen Locations schweben beispielsweise Teile eines Totenschädels durch die Korridore (siehe Screenshot unten). Diese kann ich zwar in die Hand nehmen, aber ich hätte mir sehr gewünscht, sie Stück für Stück zusammensetzen zu können. Enttäuschenderweise gibt es diese Möglichkeit nicht und der Schädel setzt sich im letzten Gang von selbst zusammen. Für mich eine verpasste Chance.

Insgesamt wirkt das Konzert eher wie ein hervorragendes 180-Grad-Video, das mir eine meiner Lieblingsbands einmal aus einer neuen Perspektive zeigt, als ein Erlebnis, an dem ich aktiv teilnehmen kann.

Avenged Sevenfold VR-Konzert

Hier seht ihr die Einzelteile des Totenschädels. Ich hätte mir wirklich gewünscht, ihn selbst zusammensetzen zu können. | Bild: AmazeVR

Mein Fazit zum VR-Konzert Looking Behind von Avenged Sevenfold

Das etwa halbstündige VR-Konzerts unterhält mich insgesamt gut. Die Bildqualität ist größtenteils gut, auch wenn sie an der einen oder anderen Stelle an Unschärfe leidet. Beim Ton gibt es hingegen keine Mängel. Durch die gewählte feste Position funktioniert der Stereoton einwandfrei.

Avenged Sevenfold liefert wie gewohnt eine erstklassige Performance ab und macht das VR-Konzert insgesamt zu einem echten Erlebnis. Gerade als Fan der Band war es aufregend, den Musikern einmal so nah zu sein und sie bei einigen großartigen Stücken „hautnah“ zu erleben.

Für die Zukunft würde ich mir von solchen VR-Konzerten allerdings mehr Interaktion wünschen. Aktive Perspektivwechsel oder die Möglichkeit in irgendeiner Form direkten Einfluss auf das Erlebnis zu nehmen, wären für mich ein großes Plus, um Konzerte in VR auf eine andere Ebene zu heben und sie so von klassischen 180-Grad-Videos abzuheben.

Quellen: AmazeVR