VR-Entwickler: "Die meisten VR-Spiele machen Verluste"

VR-Entwickler:

Der VR-Markt ist mit fünf bis sechs Millionen verkauften Highend-VR-Brillen noch immer recht überschaubar. Entsprechend schwierig ist es, mit VR-Spielen Geld zu verdienen - oder die Entwicklungskosten zu decken. Ein PSVR-Studio gewährt mit konkreten Zahlen neue Einblicke in den Geschäftsalltag von VR-Entwicklern.

Ende August brachte Tribetoy mit "Bow to Blood" das erste VR-Spiel exklusiv für Playstation VR heraus. Bei Reddit standen die Entwickler Fans kürzlich Rede und Antwort. Dabei kamen auch die finanziellen Aspekte der VR-Spielentwicklung zur Sprache.

"Wir müssten circa 28.000 Einheiten zum Vollpreis verkaufen, um die Entwicklungskosten hereinzuholen", schreibt ein Entwickler. "Nicht mit eingerechnet ist, dass ich von meinen Ersparnissen lebe und mir seit zwei Jahren keinen Lohn ausgezahlt habe." 40.000 verkaufte Einheiten seien nötig, wenn man zukünftige Rabattaktionen berücksichtigt.

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Wie viel hat die Entwicklung gekostet?

Aus diesen Angaben lassen sich die ungefähren Entwicklungskosten ableiten: Wenn sich das Spiel für die Kostendeckung 28.000 Mal zum Vollpreis von 30 US-Dollar verkaufen muss, dann liegen die Entwicklungskosten ungefähr bei 1,2 Millionen US-Dollar. In dieser Rechnung ist berücksichtigt, dass die Entwickler nur 70 Prozent der Verkaufssumme erhalten. 30 Prozent gehen an Sony. Bei Steam gelten ähnliche Bedingungen.

"Wir arbeiteten etwa ein Jahr lang nach Feierabend an einem Prototyp. Danach kündigten wir und begannen, Vollzeit am Spiel zu arbeiten. Zuerst waren wir zu zweit. Im Verlauf der folgenden 18 Monate wuchsen wir zu einem Team von sechs Entwicklern heran."

Die Entwicklungsdauer liegt insgesamt bei 30 Monaten, schreibt der Entwickler bei Reddit. Im Durchschnitt hätten vier Personen Vollzeit am Spiel gearbeitet. Nach Abzug sonstiger Ausgaben sowie Steuern dürfte ein Monatslohn von weniger als 5.000 US-Dollar pro Kopf herauskommen.

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Sony investiert in Playstation VR

Das Studio hätte für schwarze Zahlen weitaus mehr Einheiten verkaufen müssen, wenn Sony den Entwicklern nicht helfend unter die Arme gegriffen und einen Exklusivvertrag angeboten hätte.

"Es war ein sehr großzügiger Deal", schreiben die Entwickler. "Bei herkömmlichen Spielen bekommen Studios weitaus weniger finanzielle Hilfe. Bei Virtual Reality sind die Verträge besser, weil die Installationsbasis so klein ist und Entwickler es schwieriger haben, die Entwicklungskosten hereinzuholen".

Das Studio geht davon aus, dass die meisten VR-Spiele Verluste schreiben. "Sony steckt Geld in Entwickler mit Leidenschaft und Ideen, aber nicht, um Geld zu verdienen. Sie wollen, dass sich die Plattform durchsetzt."

Bow to Blood ist im Playstation Store erhältlich. Es kostet 29,99 Euro.

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Letzte Aktualisierung am 18.04.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API / Preis inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten

| Featured Image: Tribetoy