Virtuelle Konzertplattform Wave soll China erobern

Virtuelle Konzertplattform Wave soll China erobern

Wave schwimmt auf der Welle eines neuen Techtrends: virtuelle Konzerte, die Stars mit digitalen Plattformen verknüpfen. Auf eine große Investitionsrunde folgt ein China-Deal, das dem Start-up einen riesigen neuen Markt eröffnet.

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Wave hat bescheidene Anfänge: Das kalifornische Start-up wurde 2016 inmitten des VR-Hypes gegründet und spezialisierte sich auf virtuelle Partys und Konzerte, die man durch die VR-Brille erlebt.

Da sich der VR-Markt nur schleppend entwickelte, schwenkte Wave 2020 auf das klassische 2D-Format um. Mit großem Erfolg: Das Start-up konnte für seine virtuellen Konzerte Stars wie John Legend, The Weeknd und Lindsey Stirling verpflichten und im Sommer 30 Millionen US-Dollar Risikokapital einsammeln. Mit Motion-Capturing-Systemen verwandelt Wave die Künstler in schillernde Avatare und macht aus Konzerten interaktive, audiovisuelle Spektakel.

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Virtuelle Konzerte solcher Art ziehen eine große Zahl Zuschauer an: Der US-Rapper Lil Nas X' trat Mitte November im Online-Spiel Roblox auf und hatte dabei mehr als 30 Millionen Zuschauer. Die Fortnite-Konzerte von Travis Scott begeisterten im Frühjahr gar 45 Millionen Zuschauer.

Ein riesiger Markt wartet

Nun tut sich Wave mit Tencents Musik-Sparte zusammen und bringt seine virtuellen Konzerte nach China. Mit dem Deal erschließt das Start-up ein potenziell riesiges neues Publikum: Tencents Musikdienste sollen im vergangenen Quartal knapp 650 Millionen monatlich aktive Smartphone-Nutzer verzeichnet haben.

Der Vertrag sieht vor, dass Wave seine virtuellen Veranstaltungen auf populäre Tencent-Plattformen wie QQ Music, Kugou Music, Kuwo Music und WeSing ausspielt. "Eines der ersten Dinge, die wir tun werden, ist, unsere westlichen Künstler auf eine China-Tournee zu schicken", sagte Wave-CEO Adam Arrigo anlässlich der Ankündigung des Tencent-Deals.

Darüber hinaus werden die beiden Unternehmen virtuelle Konzerte für Tencents digitale Konzertplattform TME Live umsetzen.

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Lukrative asiatische Konsumgewohnheiten

Die Zusammenarbeit markiert einen wichtigen Schritt in unserem Bemühen, Technologie und Musik zu vereinen", sagt TME-Präsident TC Pan. "Mit dieser strategischen Partnerschaft entwickeln wir unsere Musikdienste weiter in Richtung virtueller Auftritte und bauen ein breiteres Musik-Ökosystem."

Die chinesischen Konzerte sollen US-Künstlern neue Einnahmequellen einbringen. So ist es im fernen Osten üblich, dass Streaming-Nutzer Trinkgeld geben, Geschenke machen und Merchandising-Artikel kaufen. "Diese Gepflogenheiten wurzeln im asiatischen Live-Streaming-Publikum. Sie stellen eine große Chance für den Westen dar, Zuschauer und Nutzergewohnheiten anzuzapfen, die sich hier noch nicht etabliert haben", meint Arrigo.

Wie viel Geld in den Deal geflossen ist, ist nicht bekannt. Tencent übernahm einen Minderheitsanteil am Unternehmen.

Quellen: Techrunch, Music Business Worldwide, Titelbild: Wave

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