Virtual Reality: Wie sozialverträglich ist die virtuelle Realität?

Die virtuelle Realität wird unsere Lebensgewohnheiten verändern. Aber diese Veränderung vollzieht sich nicht plötzlich, sondern schleichend und nicht irgendwo, sondern inmitten unserer eigenen vier Wände. Unsere Kultur, so schreibt Adi Robertson, hatte noch nie mit einem so privaten Medium wie VR fertigzuwerden. Sie hat Recht: Wer sich eine VR-Brille aufsetzt, verschwindet für die Anderen und die Anderen verschwinden für ihn. Was das für das Zusammenleben bedeuten kann, beschreibt sie in einem Artikel.
Adi Robertson ist vor einigen Monaten mit ihrem Ehemann in eine gemeinsame Wohnung gezogen. Er beschäftigt sich beruflich, aber auch während seiner Freizeit ebenfalls mit Videospielen. Am Abend sitzen sie gemeinsam vor dem Fernseher und spielen Metal Gear Solid auf Playstation 4. Weil es für Einzelspieler konzipiert ist, wechseln sie sich ab. Der andere kommentiert derweil das Geschehen und liest oder schreibt parallel etwas. Sie spielen also nicht wirklich zusammen, aber in gewissem Sinne verbringen sie dennoch Zeit zusammen.
Mit der Playstation VR aber sei das nun unmöglich geworden, schreibt Robertson auf The Verge. Der Ehemann könne zwar auf dem Bildschirm sehen, was man spiele, aber sehr interessant wäre das nicht, da der Fernseher nur einen Ausschnitt des eigenen Sichtfelds darstellt und die ständigen Kopfbewegungen ein unruhiges Bild ergeben. Außerdem ist sie sich nie ganz sicher, ob ihr Ehemann anwesend ist. Robertson beschreibt, wie er beim Spielen glaubte, dass sie den Raum verlassen hat, während sie in Wirklichkeit immer noch bei ihm saß.
Zwei unvereinbare Welten?
Was denkt ihr darüber? Ist die VR-Brille ein Bestandteil eures (Spiele-)Alltags geworden oder nicht? Und wie reagieren eure Mitmenschen oder Mitbewohner darauf, dass ihre euch von Zeit zu Zeit eine VR-Brille aufsetzt? Diskutiert jetzt mit uns im VRForum.
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