Valve Index: US-Presse testet die VR-Brille vorab - erste Meinungen

Update vom 7. Juni:
Ben Lang vom US-Fachblog Road to VR hat Valves Index-Brille ausführlich getestet. Sein vorläufiges Fazit: Die VR-Brille sei für Enthusiasten gemacht und verhalte sich zu Oculus Rift S wie eine teure Spiegelreflexkamera zu einer einfachen Kompaktkamera.
Das Display soll dank schneller Reaktionszeit und hoher Bildwiederholrate insgesamt klarer sein als bei Vive Pro, der Sweetspot der Linsen (der Punkt des schärfsten Sehens) weiter und der Fliegengittereffekt vergleichbar: gering, aber noch sichtbar.
Das bisher angenehmste Seherlebnis
Der Redakteur von Ars Technica sieht es ähnlich und schreibt, dass Valve Index zwar keineswegs die perfekte VR-Brille sei, aber dennoch das erste Gerät, dass er lange nutzen könne. Er wolle keine andere VR-Brille mehr verwenden.
Für Tested ist der Fliegengittereffekt dank der RGB-Subpixelmatrix des LC-Displays "stark vermindert", wenngleich noch sichtbar. Die hohe Bildwiederholrate sei eine "große Verbesserung".
Selbst der Unterschied zwischen 120 und 144 Hertz mache sich in der Virtual Reality bemerkbar und trage zu einem stärkeren Präsenzgefühl bei. Man wolle nach einem solchen Erlebnis nur ungern wieder ältere VR-Brillen nutzen. Ein notwendiger Kompromiss beim LC-Displays sei der geringere Schwarzwert. Der Tester von Ars Technica bestätigt das.
Die Stereo-Durchsicht konnten die Redakteure noch nicht ausprobieren. Valve will diesen Modus bis Ende des Sommers nachliefern.
Die Lautsprecher sind neue VR-Referenz
Die Redakteure loben die Ergonomie und Anpassbarkeit der VR-Brille an unterschiedliche Kopfgrößen. Tested beschreibt das Gerät als "sehr bequem" und streicht die großzügige Polsterung und die Qualität des Materials heraus.
Sehbrillen haben laut Ars Technica ohne Probleme Platz im Gehäuse und auch Menschen mit einem sehr großen Kopf sollen das Gerät ohne Probleme tragen können. Als Gewicht gibt der Redakteur 809 Gramm an (zum Vergleich: Rift S wiegt 600 Gramm, Vive Pro 832 Gramm).
Die vor den Ohren hängenden Lautsprecher seien "sehr laut" und könnten die Umwelt übertönen, schreibt UploadVR. Der Bericht von Ars Technica widerspricht dem: Die maximale Lautstärke sei "dürftig" und man höre zum Beispiel Umgebungsmusik, selbst wenn diese sehr leise sei.
Tested nennt Valves Audiolösung bislang die beste im VR-Bereich, da sie hervorragende Soundqualität mit der Möglichkeit verbinde, die Außenwelt wahrzunehmen. Polygon und Ars Technica loben die klare Verortbarkeit von Geräuschquellen. Den Tester von PC World störte, dass die Lautsprecher stark an die Umgebung abstrahle.
Controller mit Software-Macken
Das Fingertracking der Index Controller funktioniert laut allen Testern noch nicht perfekt. Polygon und Ars Technica wollen mit einem abschließenden Urteil warten, bis Valve die Software optimiert hat. Ähnlich sieht es The Verge, dass den Controllern einen eigenen Artikel gewidmet hat. Polygon lobt die "fast perfekte" Ergonomie und Verarbeitungsqualität der Eingabegeräte, auch wenn es etwas umständlich sei, die Controller anzuziehen.
Eine offene Frage für die meisten Redakteure ist die zukünftige Software-Unterstützung der Index Controller. Es gebe zwar schon einige Titel mit Index-Controller-Unterstützung, sie würden jedoch nur die Immersion verbessern und nicht das Gameplay grundlegend verändern, sagt etwa Tested. The Verge schreibt, dass lediglich Valves eigene Controller-Techdemo Aperture Hand Labs die neuen Möglichkeiten der Controller ausreize.
UploadVR bevorzugt Valve Index klar gegenüber Rift S. Ob die Index-Brille den hohen Aufpreis rechtfertige, werde jedoch erst der abschließende Test zeigen können.
Polygon nennt Valve Index ein Produkt für Enthusiasten: Der Tester habe das System selbst nach Tagen noch nicht perfekt einstellen können, dennoch biete es eine VR-Erfahrung, mit der Oculus mit Rift S nicht konkurrieren könne. Für Ars Technica ist Valve Index schon jetzt das beste VR-System und gar ein "VR-Game-Changer".
Titelbild: Valve, Quellen: UploadVR, Ars Technica, Polygon, PC World, The Verge
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