Unity-Chef: "Es gab noch keinen VR-Marktstart für Endverbraucher"

Unity-Chef:

Unity-Chef John Riccitiello ist ein Verfechter der Mixed-Reality-Technologie. In der Vergangenheit fiel er durch steile Wachstumsprognosen auf. Sein Urteil über die aktuelle Generation VR- und AR-Brillen fällt im Vergleich ungewohnt kritisch aus.

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Auf dem Tech-Event "Disrupt" sprach Riccitiello über die Marktsituation von VR- und AR-Brillen: Die aktuellen Geräte seien im Grunde noch Betaversionen.

Riccitiello zählt seine Kritikpunkte auf: "Sie sind nicht günstig genug, funktionieren nicht ausreichend gut, die Steuerung ist nicht ausgereift, man sieht seine Arme und Beine nicht und kann sie nicht interaktiv einsetzen und es gibt nicht viele Inhalte."

In der Vergangenheit tönte Riccitiello wagemutiger: Ende 2016 sagte er 100 Millionen VR-Nutzer für 2020 voraus - und damit den Start in den Massenmarkt.

Auf zehn Jahre betrachtet, peilte er sogar - so wie Facebook-Chef Mark Zuckerberg - eine Milliarde Nutzer an. Menschen sollen eines Tages gar "in VR und AR leben".

Im Mai 2017 veröffentlichte Unity eine Grafik, nach der VR gerade tief in der Krise stecken soll.

Auf einer Virtual-Reality-Fachkonferenz in Los Angeles warnt Unity-Chef John Riccitiello vor übertriebenen Marktvorhersagen.

VR und AR werden "so groß wie das Internet", glaubt der Unity-Chef - aber es dauert. Bild: Unity

Damals hielt Riccitiello kleinere Entwicklerstudios dazu an, gut mit ihrem Kapital zu haushalten. "Wir dürfen nicht bankrottgehen, bevor wir überhaupt die Chance hatten, richtig loszulegen."

Derzeit dürften Schätzungen zufolge gut zehn Millionen VR-Brillen am Markt sein, inklusive der besseren Smartphone-VR-Brillen. Genaue Zahlen sind nicht bekannt.